Viel heiße Luft: Keine IOC-Reform in Sicht

Reform für die Katz? IOC sieht sich selbst nicht als  Problem.

Reform für die Katz: IOC sieht sich selbst nicht als Problem.

„Olympic-Agenda 2020“ – so der vollmundige Titel des Werks, das Thomas Bach nun als große Reform präsentiert, welche Anfang Dezember auf der 127. IOC-Session in Monaco verabschiedet werden soll. 40 Empfehlungen gibt es, bei genauerer Betrachtung kann man von Reform nun wirklich nicht sprechen: Das IOC kommt für ein paar seiner eigenen Reisekosten selbst auf, das Bid Book wird es nur noch digital geben, Lobbyisten verständigen sich auf einen Ethik-Code, Diskriminierungen sind – wie in Demokratien üblich – verboten und es gibt ein paar kleine Finanzspritzen für die Bewerbung, während die maßgeblichen Infrastruktur- und Risikokosten weiterhin die Host-Citys zu tragen haben. Wolfgang Zängl von NOlympia München setzt sich detailliert mit den 40 Empfehlungen auseinander. Sein Fazit: „Das IOC erweitert mit seinen ,40 Empfehlungen‘ sein Geschäftsfeld auf zusätzliche gesellschaftliche Felder. Die ,Reform‘ ist keine, da keine grundsätzlich dringend notwendigen Änderungen vorgenommen werden. Der IOC-Sport soll die gesellschaftlichen Felder der Welt weiter erobern.“ Weiterlesen

Olympia-Kosten: Bisher schon 81.000 Euro (Stand: 31.10.14)

Schweigen und zahlen - der Senat und die Olympia-Kosten:

Schweigen und zahlen – der Senat und die Olympia-Kosten.


Und… was kostet uns der Spaß? Dies wird die Kernfrage der Hamburgerinnen und Hamburger sein, um sich zu entscheiden, ob sie bei einem möglichen Bürgerentscheid ihr Kreuzchen bei „Ja, ich will Olympische Spiele“ oder „Nein, ich bin dagegen“ setzen werden. Umso wichtiger ist es, dass der Senat sein Versprechen, es werde in der Hansestadt transparente Spiele geben, auch wirklich einlöst. Bisher deuten alle Anzeichen darauf hin, dass es in Sachen Transparenz noch Nachholbedarf gibt. Die Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Mehmet Yildiz (DIE LINKE) vom 10. November zielte auf die K-Frage: die Kosten von Olympia. Gestern ist die Antwort des Senats eingetrudelt, die Drucksache 20-13574-1, die wir hier als pdf verlinken. Lasst uns lieber nicht über die Kosten reden, dieses Motto des SPD-Senats zieht sich durch die Antwort. Weiterlesen

Hafenwirtschaft gegen Olympia

Olympia-glotzen oder arbeiten? Nutzungskonflikt im Hamburger Hafen

Olympia-gucken oder Arbeiten? Nutzungskonflikt im Hamburger Hafen


Bisher kann man nicht davon sprechen, dass das Thema Olympia eine breite Hamburger Öffentlichkeit erreicht hat. So recht will in dieser Stadt die Debatte nicht in Gang kommen und das in beide Richtungen – weder pro, noch contra Olympia. Nach letzten Umfragen können sich in Hamburg gerade mal 53 Prozent für Olympia durchringen, 44 Prozent sind dagegen. Bisher sind die Hanseaten vor allem eins: wenig interessiert. Das mag zum einen daran liegen, dass der Deutsche Olympische Sportbund ständig seine finale Entscheidung verschiebt, ob’s denn Berlin oder Hamburg sein soll. Und auch der Senat rückt vor der Bürgerschaftswahl im Februar 2015 weder mit konkreten Zahlen und Fakten raus, noch brilliert er durch verlässliche Ansagen in Bezug auf einen möglichen kommenden Bürgerentscheid. Erstaunlich engagiert, und zwar in durchgehender Skepsis gegenüber Olympischen Spielen, ist nur die Hamburger Hafenwirtschaft. Weiterlesen

26. Hamburger Immobilientreff diskutiert über Olympia

Ob das Fifa-Stadion in Manaus mitten im Amazonas ein Segen für die dortige Stadtentwicklung ist? Entworfen hat es das Hamburger Architekturbüro gmp.

Ob das Fifa-Stadion in Manaus mitten im Amazonas ein Segen für die dortige Stadtentwicklung ist? Entworfen und gebaut hat es das Hamburger Architekturbüro gmp.

Seit ein paar Wochen ist es eher ruhig geworden um die Handelskammer und Olympia. Nun lädt der Interessensverband Hamburger Unternehmen zu einer Veranstaltung ein, an der auf jeden Fall das Fragezeichen interessant ist: „Olympische Spiele in Hamburg – ein Segen für die Stadtentwicklung?“.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bundesverband Freier Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (bfw), dem Immobilienverband Deutschland e.V. (ivd), dem Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. (vwn) und dem Grundeigentümer-Verband Hamburg von 1832 e.V. statt. Die Begrüßung spricht Willi Hoppenstedt, Vorstand der SAGA Siedlungs-Aktiengesellschaft Hamburg. Zudem diskutieren auf dem Podium: Susanne Metz, (Leiterin des Amt für Landes- und Landschaftsplanung, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt), Volkwin Marg (Gründungspartner, gmp-Architekt und Experte für Stadionbau), Udo Stein (Mitglied des Vorstands, Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden) und Reinhard Wolf (Syndikus und Olympia-Beauftragter, Handelskammer Hamburg); Anbei die Einladung. Weiterlesen

Lasst uns nicht von Luftverschmutzung reden: Olympia bringt 3,4 Millionen Tonnen CO2

In Hamburg gibt’s schlechte Luft. In mehreren Stadtteilen werden die seit 2010 geltenden EU-Grenzwerte von Stickstoffdioxid permanent überschritten. Über 200.000 Menschen leben in diesen Stadtgebieten mit gesundheitsschädlicher Luft. Am Donnerstag gab das Verwaltungsgericht Hamburg der Klage eines Anwohners der stark befahrenen Max-Brauer-Allee und der Umweltschutzorganisation BUND Recht und verpflichtete die Hansestadt darauf, mehr für eine bessere Luftqualität unternehmen zu müssen. Eine Klatsche für den SPD-Senat, der meint, dass er mit seinem „Luftreinehalte-Plan“ mit 80 Maßnahmen doch schon genug für Saubere Luft sorgen würde. Zu unpopulären, aber wirksamen Gegenmaßnahmen, wie die Einführung einer City-Maut, eine Umweltzone oder höhere Parkplatzgebühren, mag sich die Stadt hingegen nicht durchringen und sitzt das Problem weiter aus. Dies trotz hoher Geldstrafen, die nun – bei weiterem Verstoß gegen die EU-Richtlinien – drohen würden. Und … was hat das mit Olympia zu tun? – viel! Weiterlesen

Unbedingt erledigen!

– Milch kaufen
– Fahrrad abholen
– Fußballtraining
– Ronald Schill rauskicken
– Vattenfall den Stecker ziehen…
– Olympia in Hamburg verhindern!

PS: Das Foto von Jan-Henrik Dobers wurde hier gefunden: „Olympia in Deutschland: Die Gegner formieren sich schon“ – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine.

Lasst uns nicht über die Kosten reden!

„Die Kosten für die Olympischen Spiele sind noch völlig offen“, schreibt die WELT am 2. November und verweist darauf, dass sowohl in Hamburg als auch in Berlin niemand genau sagen kann, wie teuer denn der Spaß „Olympische Spiele 2024“ wirklich werden wird. Auffallend vage sind die offiziellen Aussagen in Bezug auf die Kosten und angesichts der fortschreitenden Zeit ist es umso erstaunlicher, dass es nach wie vor dazu keinerlei Schätzungen und Aussagen gibt.

Selbst wenn noch nicht jedes Detail bis ins Kleinste durchgerechnet ist, eine Hausnummer – ob es sich hier um 2, um 6 oder sogar um 10 Milliarden Euro handelt – müsste doch drin sein. Schließlich liegt die Hauptbefürchtung der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf Olympia in den explodierenden Kosten. Hamburg befindet sich im Vorwahlkampf zur Bürgerschaftswahl 2015 und im Sinne der Transparenz wäre es gut zu wissen, über welches grobes Sümmchen wir denn hier sprechen. Weiterlesen

L’Allemagne 0 points – warum Deutschland 2024 chancenlos ist

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„Widerstand gegen Olympia. Nur 53 Prozent sind dafür“, so hieß es gestern in der Mopo und mittlerweile häufen sich die kritischen Stimmen, was denn dieser Wahnsinn überhaupt soll. Im März 2015 entscheidet der Deutsche Olympische Sportbund, ob Hamburg oder Berlin den Zuschlag bekommt. Schon jetzt müssten beide Städte die Grundlagen für einen möglichen Volksentscheid legen, der dann in der ausgewählten Stadt im Frühjahr durchgeführt werden soll. Da der Zeitplan äußerst knapp ist, müssen schon jetzt personelle und finanzielle Ressourcen in die Planungen rein fließen, damit im Sinne der Transparenz auch wirklich alle Fakten zum anstehenden Volksentscheid an Elbe oder Spree vorliegen können. Weiterlesen

Hamburg oder Berlin? DOSB entscheidet’s erst am 21.3.15

Entscheidungsfreudig geht irgendwie anders: Heute hat das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) verkündet, dass es an einer deutschen Bewerbung für die Sommerspiele 2024 und 2028 festhält. Dass Deutschland laut offizieller Olympia Charta für 2024 gar keinen Zuschlag bekommen kann, da es höchstwahrscheinlich im selben Jahr Austragungsort der Fußball EM sein wird, scheint nicht weiter zu stören. Es sind ja auch nicht 50 Millionen vom DOSB, die da in ein aufwendiges und von vornherein aussichtsloses Bewerbungsverfahren fließen. Klar ist nun auch, dass der DOSB nicht – wie ursprünglich geplant – am 6.12. darüber abstimmt, ob Hamburg oder Berlin den Zuschlag bekommen wird. Dies soll nun erst am 21.3. entschieden werden. Weiterlesen