Die Tücken des Hamburger Olympia-Konzepts

Sicherheitstrakt Hamburger Innenstadt? London zeigt, wie das aussieht! (Foto: Sybille Bauriedl)

Sicherheitstrakt Hamburger Innenstadt? London zeigt, wie das aussieht! (Foto: Sybille Bauriedl)


Das Hamburger Konzept sei „toll“, „eine wunderbare Beschleunigung“ (Zeit) oder einfach nur „überzeugend“, so liest man. Daher ist es umso interessanter, dass Wolfgang Maennig, Ruder-Olympiasieger von 1988 und Professor für Wirtschafstwissenschaften, in einem lesenswerten F.A.Z.Interview massive Kritik am Hamburger Konzept äußert. Weiterlesen

„Weltspiele des Sports“ – ohne Olympisches Komitee

Olympia mal nicht nach der Pfeife des IOCs getanzt.

Olympische Spiele mal nicht nach der Pfeife des IOCs getanzt: Weltspiele des Sports.

Im Folgenden dokumentieren wir einen Gegenentwurf zu den „klassischen“ Olympischen Spielen des IOC. Zugeschickt wurde uns dieser Beitrag von Michael Berndt, Ex-Leistungssportler und promovierter Physiker. In seiner Mail schreibt er: „Solange in Deutschland mehr als 900 Tafeln Bürger mit Lebensmitteln versorgen müssen (und natürlich gibt es noch beliebig viele andere Gründe), halte ich das Ver(sch)wenden von Milliarden € an Steuergeldern für eine industrielle Großveranstaltung wie die ,Olympischen Spiele‘ für einen gesellschaftlichen Skandal. Daher habe ich im untenstehenden Beitrag eine ,Gegenidee‘ beschrieben.“

Wir finden diese Idee inspirierend, sie reiht sich eine Vielzahl von smarten Gegenkonzepten, wie das des Olympia-Rudersiegers Wolfgang Maennig, der u.a. in der faz fordert, dass die Olympischen Spiele ohne öffentliche Gelder auskommen und auf ehrenamtlichem Engagement basieren sollten. Vorbild sei hier Boston, das mit einem vergleichbaren Konzept für die USA an den Start geht. (N)Olympia Hamburg freut sich über weitere Alternativen, denn – und das ist die gute Nachricht – es gibt etwas Besseres als Olympia! Weiterlesen

Fragen stellen: Einladung zu den „Bürgerwerk-stätten für Spiele in Hamburg“

Reden wir über... die Widersprüche im Konzept! Bürgerwerkstätten für die Spiele

Reden wir über… die Widersprüche im Konzept! Bürgerwerkstätten für die Spiele


Die letzten Wochen hat die Stadt viel Show und wenig neuen Inhalt in Bezug auf die Olympischen Spiele geliefert. Dies soll sich nun ändern und das Architekturbüro Luchterhandt, das für die Stadt schon viele Akzeptanz- äh Partizipationsverfahren koordiniert hat, lädt ein zu drei so genannten Bürgerwerkstätten. Es startet mit einem Abend zu den Wettkampf- und Trainingsstätten. Der zweite Termin widmet sich dem Thema Verkehr und Tourismus und am letzten Abend geht es um die Entwicklung des Kleinen Grasbrooks.

Wer unseren (N)Olympia-Blog aufmerksam gelesen hat, wird sicherlich auch mit vielen Fragen kommen: Wohin wandern die Hafenbetriebe? Was kostet das Ganze? Wie ist das mit der Vereinbarkeit von Wohnen und Arbeiten im Hafen? Wie soll das überhaupt alles zeitgleich koordiniert werden? Wir haben die Termine nun in unseren Kalender hochgeladen und freuen uns über viele kritische Geister, die das Hamburger Olympia-Konzept mal auf seinen wackligen Zahn fühlen wollen.

Mittwoch, 28.01.2015: Wettkampf- und Trainingsstätten
Donnerstag, 19.02.2015: Verkehr- und Tourismus
Donnerstag, 26.02.2015: Die Entwicklung des Kleinen Grasbrooks zum neuen Stadtteil OlympicCity

Alle Veranstaltungen finden im Unilever-Haus, Strandkai 1, 20457 Hamburg von jeweils 18:00 bis 21:00 Uhr statt.

Olympia 2024: Kostenfalle Mietverträge auf dem Kleinen Grasbrook

Moorburg 2024: Wie gut lässt es sich eigentlich neben einem Kohlekraftwerk Sport treiben?

Moorburg 2024: Wie gut lässt es sich eigentlich neben einem Kohlekraftwerk Sport treiben?

Zu Hamburgs Olympia-Plänen und zu deren möglichen Umsetzungsszenarien zu recherchieren, kommt einem Puzzelspiel gleich. Eine interessante kleine schriftliche Anfrage, die sich um die Mietverträge auf dem Kleinen Grasbrook dreht, haben die Grünen an den Senat gestellt und nun eine Antwort erhalten, die mehr Fragen aufwirft als sie Antworten gibt. Vermieterin auf dem Kleinen Grasbrook ist die HPA (Hamburg Port Authority). Wir erfahren auch, wer alles Mieter ist – die Hamburger Hafen- und Logistik AG, die LG Lagerhaus, die TS & AK Vermögensverwaltung sowie Privatpersonen – und wie viel Quadratmeter diese Parteien derzeit mieten. Die durchschnittliche Miete pro Jahr beruft sich auf traumhafte 3,79 Euro. Hier fangen bei mir als Laie schon die Fragezeichen an. Weiterlesen

Was kostet die olympische Welt? Was auf Hamburg zukommen könnte

Olympia = Elbphilharmonie hoch zehn!

Olympia = Elbphilharmonie hoch zehn!

Bisher gibt es keinerlei Informationen dazu, wie teuer die Ausrichtung der Olympischen Spiele für die Hansestadt Hamburg wäre. Das hindert den Senat und die Handelskammer nicht daran, weiter die Werbetrommel für das Megaevent zu rühren – frei nach dem Motto: Wen kümmert’s schon, was uns der Spaß kosten wird!

Auf unserem (N)Olympia-Blog haben wir schon mehrfach auf dieses riskante Vorgehen hingewiesen und in aller Deutlichkeit klar gemacht, dass das Konzept, das der Senat für Olympia 2024 in Hamburg vorsieht, ein extrem teures ist. Alles soll sich zentral in Innenstadtnähe abspielen und mit der Elbinsel Kleiner Grasbrook soll ein Gebiet erschlossen werden, das nicht für’n Appel und ’n Ei zu haben sein wird. So will die Hafenwirtschaft allein 5-7 Milliarden Euro als Investitionsausgleich für den Umzug haben, völlig unklar ist, wo die neu zu erschließenden Ausgleichsflächen denn sein sollen (in Moorburg?). Weiterlesen

Hamburg 2015+: Hier wird geklotzt und nicht nur gebaut

Noch sind die Kräne nicht für Olympische Spiele...

Noch sind die Kräne nicht für Olympische Spiele…

Die ZEIT hat einen guten Überblick über die laufenden und noch kommenden Großprojekte der Hansestadt Hamburg erstellt. Der Titel: „Hamburg baut wie verrückt“ und mir wurde schon beim Lesen ganz schwindelig. Hier nur in Kürze die „Highlights“ im Schnelldurchlauf: Da wäre die uns allen irgendwie schon ganz vertraute Dauerbaustelle Elbphilharmonie. Sehr beliebt auch die Busbeschleunigungen in der ganzen Stadt und der Weiterbau der Geisterstadt Hafencity. Neu hinzu kommen das Megaprojekt Autobahndeckel im Zuge der A7-Verbreiterung, die Elbquerungen, wie die Hafenquerspange, aber auch die Brücke zwischen Harburg und Wilhelmsburg, die im Dezember durch einen Unfall erheblich beschädigt wurde und nun vielleicht sogar komplett ersetzt werden muss und – nicht zu vergessen – die nicht mehr zu rettende Köhlbrandbrücke, die bis 2030 neu gebaut werden soll. Weiterlesen

Diffus dafür: Hamburgs Olympia-Kampagne baut auf Show statt auf Fakten

Olympia als Projektionsfläche: Alle werden profitieren!

Olympia als Projektionsfläche: Alle werden profitieren!


„Bin dafür“ – unter diesem schlichten Slogan konnten sich schon 2002 alle Hamburger/innen für Olympia in der Hansestadt aussprechen, indem sie ihren Namen auf einer Tafel im Rathaus hinterließen. Die damalige Bewerbung „Feuer und Flamme für Hamburg 2012“ scheiterte grandios, da Hamburg schon im Vorfeld gegenüber Leipzig ausschied. Die derzeitige Pro-Olympia-Kampagne, die den alten Slogan recycelt, kommt ein wenig moderner daher, ist aber vergleichbar inhaltsleer. So kann man im Januar für Olympia shopppen oder eine Miniaturfigur ins Olympia-Stadion in der Europapassage setzen, was irgendwie niedlich ist und auch niemandem weh tut. Die Hauptforderung, die (N)Olympia Hamburg von Anfang an gestellt hat: es muss Transparenz in Bezug auf die Kosten und die Risiken hergestellt werden, wird weiter sträflich vernachlässigt. Weiterlesen

Olympische Spiele in Hamburg: Pro & Kontra

Wenig wurde bisher ernsthaft über das Pro und Kontra von Olympischen Spielen in der Hansestadt diskutiert. Der Hamburger Senat versäumt es, eine Debatte über die Chancen und Risiken einer Olympia-Bewerbung zu starten und initiiert stattdessen lieber die PR-Kampagne „Feuer und Flamme für Hamburg“, die nun die Bevölkerung in einen diffusen Olympia-Taumel versetzen soll. Kein Wort von den Kostenrisiken und möglichen Umwelt- und Sozialbelastungen, die solche olympischen Spiele mit sich bringen. Wer genaue Zahlen oder Hintergrundinformationen haben will, der wird immer weiter vertröstet. Transparenz und Partizipation? Fehlanzeige! Umso löblicher ist es, dass ein einzelner Sportverein die notwendige Debatte in seinem Vereinsmagazin führt. Weiterlesen

Hamburger Olympia-Bewerbung: Feuer & Flamme wird recycled

logo-olympia-hamburg-pos-rg
Hamburg gibt sich nachhaltig und recycled sein altes Olympia-Logo „Feuer und Flamme“. Dieses Logo wurde vor zwölf Jahren entwickelt, als Hamburg sich um die Spiele 2012 bewarb und schon in der deutschen Vorrunde gegenüber Leipzig ausgeschieden ist. „Der Auftritt sei damals hervorragend in der Bevölkerung angekommen“, laut Sportsenator Michael Neumann (SPD). Wir haben mal in den Archiven geguckt, wie hervorragend damals das Logo angekommen ist, und wurden fündig…

anti-olympia-plakat-bilddaten
hamburgs-olympia-bewerbung-im-fokus-linksextremisten-bilddaten

Bürgerbegehren? Muss nicht sein! Thomas Bachs Demokratieverständnis

Proteste gegen das Anti-Homosexuellen Gesetz in Russland während der Winterspiele in Sotschi

Proteste gegen das Anti-Homosexuellen Gesetz in Russland während der Winterspiele in Sotschi

Zeitgleich mit der Präsentation der Reformpläne des IOCs wagt sich IOC-Chef Thomas Bach mit einem zweifelhaften Vorstoß in die Öffentlichkeit. Im Interview mit der BILD zeigte er sich skeptisch, ob es überhaupt Sinn mache, Bürger/innen in den Prozess mit einzubeziehen: „Ist ein Bürgerbegehren tauglich, um Großprojekte zu legitimieren? Ich sehe manchmal eine gewisse Mutlosigkeit mit einer gewissen Selbstzufriedenheit in einigen Ländern, wo man Projekte nicht in Angriff nimmt, weil es allerlei Bedenken gibt“. Weiterlesen