Der schöne Schein von Beteiligung

Ein Gastbeitrag von Stefanie Baasch

Die Stadt Hamburg will sich als Austragungsort für die Olympischen Spiele bewerben – aber nur, wenn die Hamburger Bürgerinnen und Bürger dies auch wollen. Dafür werden verschiedene Veranstaltungen durchgeführt, die die Öffentlichkeit informieren und beteiligen sollen, bevor am 29. November 2015 alle Wahlberechtigten der Stadt darüber abstimmen dürfen, ob sie für oder gegen die Austragung sind. So weit, so partizipativ?

Partizipation ohne Konsequenzen: Stadtwerkstätten zu Olympia

Partizipation ohne Konsequenzen: Stadtwerkstätten zu Olympia


Weiterlesen

Jede Menge Budenzauber – zur „Vision“ der Olympic City

Kleiner Grasbrook heute. Wo geht es hier nach Olympia? Foto: S. Bauriedl

Stop. Der Kleine Grasbrook heute. Foto: S. Bauriedl

Nach der gestrigen Präsentation der Pläne für den geplanten Stadtteil „Olympic City“ bleibt vor allem ein berühmter Satz Helmut Schmidts hängen: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“.

Das, was Kees Christiaanse vom Architekturbüro KCAP aus Rotterdam (zusammen mit Nikolaus Goetze von gmp-Architekten) vorgestellt hat, war so fancy und dabei so unkonkret, dass nicht wenige Besucher/innen die Veranstaltung mit Kopfschütteln verlassen haben. Insgesamt war die Stimmung alles andere als euphorisch. Kein Wunder bei all dem Budenzauber, der für mehr Verwirrung gesorgt als Information geboten hat. Aber der Reihe nach.

Beginnen kann ich nicht am Anfang, da die Veranstaltung zwischenzeitlich so voll war, dass es keinen Einlass mehr gab. Für mich begann die Präsentation beim umständlichen Vortrag von Daniel Luchterhand, der die Ergebnisse der so genannten Bürgerwerkstatt zur Olympic City vorgestellt hat und über Allgemeinplätze, wie: „zu prüfen ist das Verhältnis zwischen Wohnen und Gewerbe“ nicht hinaus kam. So wie überhaupt noch sehr viel „zu prüfen ist“ und alles – von den Kosten bis zur Umsetzung – flexibel zu sein scheint. Weiterlesen

Olympia 2024: Blaues Licht statt warmer Wohnung

Thorsten Kausch, Chef des Hamburger Stadt-Marketings, skizziert in der Welt, welche Impulse Olympia für Hamburg bringen soll. Z.B. Deutschland neu definieren: „Amerikaner oder Asiaten, die an Deutschland denken, fällt in erster Linie einiges zu Bayern ein: Oktoberfest, Neuschwanstein, Lederhosen und Dirndl. Wir haben die Chance mit neuen und unverbrauchten Bildern für andere Assoziationen zu sorgen: junge, bunte Viertel, moderne Jobwelten, eine agile, inspirierende Kreativszene. Das alles in typisch hanseatischer Kulisse. Solche Bilder lösen Begeisterung aus und unser Ziel sollte lauten: Wer einmal hier war, kehrt zurück. Wer wiederkommt, will bleiben!“ Weiterlesen

Wir sind alle Gewinner? Ein Kommentar zu Hamburgs olympischer Stadtpolitik

von Sybille Bauriedl Die Feuer und Flamme für Hamburg GmbH
 mit Sitz in der Handelskammer Hamburg verbreitet im Internet www.wir-sind-feuer-und-flamme.com und an öffentlichen Orten seine Werbematerialen. Zur Zeit kursiert u.a. ein Flyer mit dem Titel „Wir sind Feuer und Flamme, weil Hamburg nur gewinnen kann.“ Und wie diese Gewinne aussehen, wird bei genauer Lektüre klar. Die Handelskammer und der Hamburger Senat versuchen den Hamburger_innen Stadtentwicklungsprojekte unterzujubeln, die ihrer Vorstellung einer international wettbewerbsfähigen und wachsenden Metropole entsprechen. Aktuelle Probleme einer sozial ausgrenzenden Stadt werden mit der Olympia-Bewerbung nicht angegangen.

Feuer Flamme-Flyer-front Weiterlesen

Olympia Hamburg und die Alsterschwäne – Wohin will die Stadt?

Andreas Trepte, www.photo-natur.de

Hamburg und Olympia: Mehr als nur Alsterschwäne? Foto: Andreas Trepte, www.photo-natur.de, wikipedia.

Eigentlich nur am Rande ist die Olympia-Bewerbung eine Sache des Sports. Gefeiert wurde der Bewerbungs-Erfolg gestern nicht im Haus des Sports, sondern in der Handelskammer. Es geht vor allem darum, Hamburg umzubauen. Das wird dann mit dem „Sprung über die Elbe“ beschrieben. Aber was steckt genau dahinter? In der Welt war neulich zu lesen: „Unter dem Etikett ,bescheiden’ verbirgt sich nämlich ein Jahrhundertumbau von Deutschlands größter Hafenstadt.Wohin will Hamburg? Oder genauer gefragt: Wer will warum was für Hamburg und wem nützt das? Und was hat das mit den Alsterschwänen auf sich, die gestern endlich wieder auf die Alster entlassen wurden?  Weiterlesen

Schalt doch mal live: Jetzt Olympia-Sendung gucken und dann vergleichen mit der vom 11.2.2014

Wie sich die Zeiten ändern können. Schalthoff live diskutiert über Olympia.

Wie sich die Zeiten ändern können. Schalthoff live diskutiert über Olympia.


Wie schnell sich politische Diskurse in der Freien und Handelsstadt ändern können, wenn die Handelskammer es so will… Vor etwas über einem Jahr diskutierten bei Schalthoff live unter dem Titel „Olympia eher jetzt nicht“ in illustrer Runde: Juliane Timmermann, die sportpolitische Sprecherin der SPD, Günther Ploß, der damalige Präsident des Hamburger Sportbundes, Wolfgang Müller-Kallweit, der Präsident des Hamburger Leichtathletikverband sowie Reinhard Wolf von der Handelskammer Hamburg. Das muss am Dienstag, den 11.2.2014, gewesen sein. Die damalige Debatte stand unter dem direkten Eindruck der verlorenen Bürgerentscheide zu Olympischen Winterspielen in Bayern und in der Runde war man sich größtenteils einig, dass Olympische Spiele für Hamburg nicht erstrebenswert seien. Damals hat sich der Großteil der Runde jedenfalls sehr skeptisch zu Olympischen Spielen in Hamburg geäußert, lediglich einen Fürsprecher gab es in der Runde: Reinhard Wolf. Weiterlesen

Hamburg hat den Zuschlag. Nun entscheiden wir!

Feuer und Flamme für Hamburg. Die Lizenz zum Geldverbrennen.

Feuer und Flamme für Hamburg. Die Lizenz zum Geldverbrennen.

Nun ist es, wie es ist: Der DOSB hat getagt und die Hansestadt als deutsche Bewerberin für die Olympischen Spiele 2024 gekürt. Das kommt nicht überraschend, sondern hat sich seit Tagen abgezeichnet. Mit viel PR und Budenzauber wurde hier in der Stadt eine Pro-Olympia-Stimmung produziert, die nicht nach den Kosten und Inhalten fragt. „Weil Hamburg nur gewinnen kann“, lautete der Slogan der vom Senat und Teilen der Wirtschaft unterstützten Olympia-Kampagne. Nun liegt die Entscheidung, ob Hamburg sich bewirbt, bei uns HamburgerInnen. Im September können die BürgerInnen per Referendum darüber abstimmen, ob Hamburg sich wirklich bewerben will oder lieber doch nicht. Wir von NOlympia setzen wie gewohnt unsere Arbeit fort und informieren über die Fakten: Was wird uns der Spaß kosten? Wie nachhaltig ist das Großevent? Wer profitiert davon und wer nicht? Wir blicken gelassen auf das Referendum, denn gut Informierte können nur gewinnen.

Lasst uns also gemeinsam das Spiel mit den olympischen Flammen beenden bevor Olympia in dieser Stadt zum sozialen Brandbeschleuniger wird. Wir freuen uns über Menschen, die unsere Petition „Olympia in Hamburg? So nicht!“ unterschreiben und verweisen auf das Plattformtreffen am 11. April 2015 im Centro Sociale. Denn es gibt – und das ist die gute Nachricht des Tages – etwas Besseres als Olympia!

Der Kaiser ist nackt – Showdown im Kampf der Olympia-Bewerberstädte

Wird Hamburg oder Berlin die deutsche Bewerberstadt für Olympische Sommerspiele 2024? Die letzten zwei Wochen habe ich die Informationen rund ums Thema aus dem Urlaub verfolgt – also mit einer gehörigen Portion Abstand. So von weitem betrachtet ist es putzig, wie sich Berlin und Hamburg einen Schaulauf liefern, wobei eigentlich klar ist, dass beide Städte für 2024 keine Chance haben. Deutschland als Austragungsort der Fußball-EM im gleichen Jahr ist ein Ausknocker und auch die Tatsache, dass mal wieder Spiele in den USA dran wären, zumindest aus Sicht der Hauptsponsoren. Weiterlesen

„Olympia verschärft die Spaltung der Stadt“

Online unterstützen! www.change.org/nolympia

Online unterstützen! www.change.org/nolympia

So was liest man als Headline im Abendblatt derzeit selten, aber die Umfrage zur Stimmungslage für die Olympia-Bewerbung durch den Deutschen Olympischen Sport Bund ist ja gelaufen. Dann geht das: Olympia verschärft die Spaltung der Stadt„.  Dora Heyeen und Mehmet Yildzi erklären dort, warum die LINKE in Hamburg sich gegen die Spiele ausspricht.
Weiterlesen

Nolympia Hamburg sagt: Schade Abendblatt – Neue Bezahlseiten erschweren unsere Info-Arbeit

Bezahlseiten beim Abendblatt

Abendblatt: Online-Angebot ist nun kostenpflichtig. Das hat Auswirkungen auf unsere Möglichkeiten zur Nolympia-Berichterstattung.

Das Hamburger Abendblatt hat sein Internet-Angebot nun offenbar weitgehend auf „kostenpflichtig“ geschaltet. Das ist zwar irgendwie nachvollziehbar, ändert aber leider nichts daran, dass dies auch die Folge hat, dass viele der Texte, auf die wir hier bei Nolympia-Hamburg.de in den letzten Monaten verwiesen haben, nun eben nicht mehr frei zugänglich sind. Es wird außerdem die Folge haben, dass wir viele der Themen und Titel, die dort aufgegriffen werden, künftig wohl nicht mehr in gewohnter Weise hier vorstellen und diskutieren können. Denn: Wir werden uns kein Online-Abo bestellen.

Wir könnten nun fragen: Wer spendiert uns für diesen Blog ein Abo, schickt uns freundlich die Zugangsdaten?  Die Online-Variante wäre besser als die mit PDF (da muss man zuviele Formate ändern). Wir sind aber unsicher, ob wir das fragen sollen.