60,7 Prozent der Hamburger hegen massive Vorbehalte gegen Olympia

Es ist so einsam im Sattel seit das Pferd tot ist - Olympische Spiele in Hamburg.

Es ist so einsam im Sattel seit das Pferd tot ist – Olympische Spiele in Hamburg.

Folgende Zahl wollen wir euch nicht vorenthalten. Das Abendblatt hat im September eine große Umfrage gestartet und die Hamburgerinnen und Hamburger zu den großen Themen der Stadt, wie Wohnen, Flüchtlinge, Verkehr, aber auch Olympische Spiele, befragt. Die Ergebnisse sollten dann auf dem vernetzt#-Zukunftscamp 2014, das von der ZEIT-Stiftung und Kampnagel organisiert wird, präsentiert werden. Leider findet man im Netz keine detaillierte Auswertung der Befragung und auch das Abendblatt hält sich auffallend zurück. Vielleicht liegt es an folgender Zahl, die nun Hamburg 1 dokumentiert: 60,7 Prozent der Bevölkerung ist skeptisch in Bezug auf Olympische Spiele in der Hansestadt. Wow, das ist mal eine Zahl, die sich gewaschen hat! Deutlich wird, dass viele Menschen der Stadt nicht zutrauen, noch ein weiteres Großprojekt zu stemmen. Hier der Wortlaut des Kurzeinspielers: Weiterlesen

Hafenwirtschaft not amused – Handelskammer kriegt Gegenwind

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„Olympia darf nicht schaden“ – so ist ein Interview mit Gunther Bonz, dem Präsident des Unternehmensverbandes Hafenwirtschaft Hamburg, betitelt. Diesem Slogan kann sich (N)Olympia Hamburg nur anschließen: Aufgrund von Olympia dürfen die Mieten nicht steigen, die Spiele müssen klimaneutral sein, also nicht zu weiteren CO2-Emissionen am Hafen und zu Flächenversiegelungen führen, für Olympia darf das Dorf Moorburg nicht geopfert werden, etc. Aber stopp, das meint Herr Bonz gar nicht, wie aufgrund seiner Funktion auch zu erwarten. Ihm geht es lediglich darum, dass die Betriebe, die derzeit auf dem Kleinen Grasbrook angesiedelt sind, im Falle einer Umsiedlung umfassend für alle bisher und in Zukunft getätigten Investitionen entschädigt werden. Weiterlesen

2024: EM schießt Olympia ins Aus

Olympia 2024 in Deutschland: Der Fisch ist vom Haken!

Olympia 2024: Der Fisch ist vom Haken!

Die Würfel sind gefallen: Deutschland bekommt den Zuschlag für die Fußball-EM 2024 und verzichtet im Gegenzug auf die Austragung des Finale der Pan-europäischen EM 2020. Das bedeutet wohl das Aus für die Olympischen Spiele in Deutschland im gleichen Jahr, denn dies verbietet die Regel 35 der Olympischen Charta: „Die Ausrichtung, der Ablauf und die Medienberichterstattung der Olympischen Spiele dürfen in keiner Weise von einem anderen Ereignis beeinträchtigt werden, das in der Gastgeberstadt oder in ihrer Umgebung oder an anderen Wettkampfstätten oder Austragungsorten stattfindet“(Durchführungsbestimmung 2 zu Regel 35, Olympische Charta).

Ein Ja für die EM 2024 in Deutschland ist also gleichbedeutend mit einem Nein für Olympia 2024 in Hamburg oder Berlin! (Wer diesen Sachverhalt genauer nachvollziehen will, dem sei der ausführliche Text von NOlympia Bayern empfohlen.) Dies ist eine gute Nachricht, denn es nimmt den vor allem von der Handelskammer gemachten Zeitdruck raus und lässt den Hamburger/innen den Raum, auf Grundlage der Fakten zu entscheiden, ob man überhaupt so ein Großevent zu welchen Kosten in der Stadt haben will. Dieser olympische Schnellschuss mit eiligst zusammengeschusterten Plänen für Olympia 2024 in Hamburg dürfte hiermit wohl vom Tisch sein.

Termine, Termine, Termine

Im Folgenden dokumentieren wir die Termin rund um die Olympia-Bewerbung Hamburgs. Reine Werbeaktivitäten werden hier nicht dokumentiert, sondern finden sich auf der Seite der Olympia-Initiative des Hamburger Senats.

Einladung zu den Bürgerwerkstatten
Im Rahmen von drei Bürgerwerkstätten sollen im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern Wünsche und Ideen für Olympia gesammelt und erörtert werden. Wir möchten Sie herzlich einladen, sich über den aktuellen Stand des Olympia-Konzepts zu informieren, mehr Hintergründe und Anforderungen zu erfahren sowie eigene Anregungen für olympische und paralympische Spiele in Hamburg einzubringen. Jede Werkstatt findet zu einem übergeordneten Thema statt.

28.01.2015, Wettkampf- und Trainingsstätten
19.02.2015 Verkehr- und Tourismus
26.02.2015 Die Entwicklung des Kleinen Grasbrooks zum neuen Stadtteil OlympicCity

Büro Luchterhand, alle Veranstaltungen finden im Unilever-Haus, Strandkai 1, 20457 Hamburg von jeweils 18:00 bis 21:00 Uhr statt.

– 18.11., 26. Hamburger Immobilientreff „Olympische Spiele in Hamburg – ein Segen für die Stadtentwicklung?“, 18.00 bis 20.00 Uhr, im Albert-Schäfer-Saal der Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, 20457 Hamburg;

Aus der Einladung:
Olympische Spiele in unserer Stadt? 73 Prozent der Hamburger sprechen sich für eine Bewerbung aus (Stand Juli 2014). Inwieweit kann die Ausrichtung Olympischer Sommerspiele eine Option sein, um auch die Stadtentwicklung positiv zu beeinflussen und die Attraktivität unseres Standortes weiter zu erhöhen? Diese und weitere Fragen möchten wir mit unseren Experten und Ihnen diskutieren.

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19.11., London 2012 als Vorbild? Was Hamburg von der Austragung der Spiele in London lernen kann, 19:00 – 21:00 Uhr, Raum: Moot Court, Bucerius Law School, Jungiusstraße 6, 20355 Hamburg;

Aus der Einladung:
Die Veranstaltungsreihe „Spiele im Dialog“ lädt alle interessierten Hamburgerinnen und Hamburger ein, mit Experten und Fachleuten über olympische Themen in Hamburg zu diskutieren. Wir laden Sie hiermit herzlich zur nächsten Veranstaltung am 19.11. in die Bucerius Law School ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die Lehren der Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele 2012 in London für die Hamburger Olympiabemühungen. Im Rahmen der Veranstaltung wird die Frage gestellt, ob die Londoner Spiele als Vorbild für Olympische und Paralympische Spiele in Hamburg dienen können?

Hier wurde über Olympische Spiele diskutiert….
Die drei Veranstaltungen der olympiakritischen Reihe „Brot und Spiele. Großevents als Katalysator für Aufwertungsvisionen“ des BUKO-Arbeitsschwerpunktes sind gelaufen. Die Mitschriften können auf der Internetseite eingesehen werden. Weiterlesen

Macht Olympia Moorburg platt?

Moorburg - ein Dorf oder nur eine Ausgleichsfläche?

Moorburg – ein Dorf oder nur eine Ausgleichsfläche?

Welche Auswirkungen hätten die Olympischen Spiele auf Moorburg? – dieser Frage ist bisher als einzige Zeitung das Elbe Wochenblatt nachgegangen. Der Kleine Grasbrook, der als Olympische Fläche dienen soll, ist eben nicht leer, sondern gut genutzte Hafenfläche. Und für die dort angesiedelten Hafenbetriebe müssten Ausgleichsflächen beschaffen werden. Weiterlesen

Kritische Stimmen zu Olympia 2024

Kosten für Olympia 2024: Nur die Spitze des Eisbergs ist sichtbar.

Kosten für Olympia 2024: Nur die Spitze des Eisbergs ist sichtbar.

Ganz Hamburg ist begeistert von Olympischen Spielen in der Hansestadt. Ganz Hamburg? Nicht ganz. Nach und nach werden die kritischen Stimmen lauter, die von einer überhasteten Bewerbung sprechen, darunter auch der ehemalige Skirennfahrer Christian Neureuther. Gegenüber Focus äußerte sich Neureuther so:
„Wie oft habe ich in einzelnen Gesprächen gehört, dass die Menschen zuerst an korrupte Funktionäre und totalitäre Staaten denken, wenn sie Olympia hören. Das ist fatal! Wenn jetzt vom Sportbund mit Hamburg und Berlin die Bewerbung vorangetrieben wird, sollte das nicht über die Köpfe der Menschen und Sportbegeisterten hinweg vorangetrieben werden, sondern von unten, aus der Sportgemeinschaft heraus. Unten von der Basis, von den vielen Ehrenamtlichen und den Vereinen, die das Herzblut des deutschen Sports ausmachen. Diese sollten sagen: ‚Wir wollen mit aller Macht die Spiele!‘. Davon sind wir aber Lichtjahre entfernt. Die Bürger haben nur das Gefühl, dass ihnen die Spiele und die Kosten aufs Auge gedrückt werden und keiner davon profitiert.“ Weiterlesen

(N)Olympia: Fragend aktiv werden

Wer nicht fragt, bleibt dumm.

Wer nicht fragt, bleibt dumm.

Seit ein paar Wochen sind unsere 13 kritischen Fragen online. Es gab und gibt jede Menge Reaktionen, was uns sehr freut. Und auch immer mehr Leute unterzeichnen die 13 Fragen. Hier ein Blick in die Unterstützer/innen-Liste . Vielen Dank, wir sammeln kräftig weiter und warten auf Antworten. Wem die Frage: Muss Olympia in Hamburg denn wirklich sein? weiter unter den Nägeln brennt, der sei herzlich zu unserem dritten (N)Olympia-Ratschlag eingeladen:

Der Ratschlag findet am Montag, den 6. Oktober, um 19.30 Uhr in der Werkstatt 3 statt. Das ist in Altona, Nernstweg 32, 5 Fußminuten von der S-Bahn Altona entfernt.

Liebe Olympia-Skeptiker/innen, -Gegner/innen, Nicht-Entschiedene, kommt zuhauf, damit wir gemeinsam in Bewegung kommen!

Fotonachweis: photo credit: Gabriela Canale via photopin cc

Ein Stadtteil für Olympia?

Im Zentrum der Hamburger Olympiabewerbung steht ein neuer Stadtteil, der auf dem Kleinen Grasbrook gebaut werden soll. Ist Olympia ein geeignetes Instrument der Stadtentwicklung? – diese Frage treibt mich seit gestern um. Die Grünen hatten ins Rathaus geladen, um über „„Olympia in Hamburg – Ja bitte oder Nein danke?“ zu diskutieren. Prof. Dr. Wolfgang Maennig von der Universität Hamburg hat an dem Abend mehrfach betont, dass man mit Olympischen Spielen keine Stadtentwicklung betreiben könne, da dies nicht der Sinn und Zweck von Sportveranstaltung sein kann. In einem Taz-Interview nennt er das „Irreführung von Barcelona 1992“, denn spätestens seit Barcelona habe sich die Gewichtung ungut verschoben. Wenn ich mir die Hamburger Bewerbung angucke, dann ist ein Hauptargument für die „Spiele am Wasser“, dass Olympia ein Katalysator sei, um Hamburgs stadtpolitische Leitlinien (Sprung über die Elbe, Grüne Metropole, etc.) umzusetzen. Weiterlesen

IOC: Wer die Rechnung ohne den Wirt macht…

Erst prassen und dann die Zeche prellen: Das IOC zeigt, wie's geht.

Erst prassen und dann die Zeche prellen: Das IOC zeigt, wie’s geht.

Derzeit wird in Hamburg an vielen Stellen gerechnet: Wie teuer wäre das Investitionsbudget für die Spiele 2024? Für Hamburg kursiert die Summe von 2,09 Milliarden Euro allein für die Sportstätten. An Gesamtkosten hat die Handelskammer die Zahl von 6,5 Milliarden Euro in den Ring geworfen. Aber eigentlich wolle man sich gar nicht auf Zahlen festlegen, da dies zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich sei, erklärte Bürgermeister Olaf Scholz bei der ersten Präsentation des Hamburger Bewerbungskonzept. Berlin ist da forscher und rechnet mit zwei Milliarden – all inclusiv. Sportliche Ziele sind das, wenn man bedenkt, dass die letzten Olympischen Sommerspiele in London 11,3 Milliarden Euro verschlungen haben. Aber zurück nach Hamburg: 2 Milliarden für den Stadionbau? Top, die Wette gilt – und das bei angezogener Schuldenbremse! Weiterlesen

Olympia-Stätten im Hamburger Stadtdschungel

Der Senat hat seine Pläne vorgestellt und seine Antworten auf die Fragen des DOSB veröffentlicht; Wir ackern uns durch die Broschüre, bei der viele Fragen offen bleiben und auch bei der Interpretation, was z.B. ein Neubau ist und was nicht, gibt es Widersprüche. Heute widmen wir uns mal dem Thema Sportstätten. Das IOC fordert 35 olympische Sportstätten, sowie 30 Trainingsstätten, die von den Anforderungen weit über eine normale Breitensportfunktion hinaus gehen. Die Kosten für diese Sportstätten und -anlagen trägt jeweils die austragende Olympische Stadt.

Also: Für die Olympischen Spiele werden 35 SPORTSTÄTTEN benötigt. Nach Lesart der Stadt Hamburg müssten lediglich 5 neu gebaut werden:
– Olympiastadion (Kleiner Grasbrook)
– Olympiahalle (Kleiner Grasbrook)
– Olympiaschwimmhalle (Kleiner Grasbrook)
– 7er-Rugby-Stadion (Volkspark mit angedachter Nachnutzung als Amateurfußballstadion)
– Kanuslalom-Wildwasserstrecke (Wilhelmsburg mit Umbau als Freizeitanlage);

Genau unter diesen Fünf sind jedoch die Teuersten, die die Olympischen Sommerspiele zu bieten hat. Sydneys Olympia-Stadion hat 1 Milliarde gekostet und auch bei noch so guter Planung: für unter 300 Millionen ist so ein Mega-Stadion nicht zu haben. Weiterlesen