Olympische Spiele in Hamburg – Die Position des DGB Nord und des DGB Hamburg

Anfang Juni hat sich neuerlich der DGB in Hamburg und Nord zur Olympia-Bewerbung von Hamburg positioniert und seine Sicht und Forderungen dargestellt. Online scheint der Text bislang nicht verfügbar zu sein, der DGB Nord hatte sich bereits im März so geäußert. Verdi Hamburg hatte sich vor einiger Zeit gegen die Olympia-Bewerbungen per Beschluss des höchsten Gremiums ausgesprochen und auch bei der GEW wird sehr kritisch diskutiert. Wir dokumentieren aus dem aktuellen DGB-Papier vom 5. Juni : „Die Gewerkschaften in Schleswig-Holstein und Hamburg begrüßen, dass die Entscheidung, die Olympischen Spiele nach Hamburg zu holen, in die Hände der Hamburger/innen gelegt wird, die im November durch ein Referendum über die Durchführung entscheiden werden. Weiterlesen

Umweltschutz Hamburg: „Vollhöfner Weiden-Wald soll für Olympia fallen“

VollhöfenerWeiden2Die Hamburger Olympia-Bewerbung verschärft den Druck auf die ohnehin knappen Flächen im Hafen. Dennoch verspricht der Senat, dass alles total umweltfreundlich laufen wird. Der Botanische Verein zu Hamburg schlägt schon jetzt Alarm: „Vollhöfner Weiden-Wald soll für Olympia fallen“ heißt es in einer PM, in der zu lesen ist: „Das muss ein Irrtum sein- das wird doch kein Umweltsenator dulden! Und doch werden jetzt still und leise vom Senat die Weichen gestellt – durch eine Hafenplanungsverordnung, in der freilich von Olympia 2024 kein Wort steht. Flächen in „Altenwerder-West“ sollen dem Hafen-Nutzungsgebiet zugeschlagen werden um den Flächenbedarf von Betrieben zu decken.“ Weiterlesen

„Zeitweise angeschrien“ – Hafenwirtschaft genervt von Hamburg-Olympia-Bewerbung

Immer wieder versucht der angeblich so transparente Senat die Konflikte zu verschweigen oder schön zu reden, aber der Hamburger Hafenverband ist nun – wie das Abendblatt berichtet – richtig sauer auf den rot-grünen Senat und seine Planungen für die Olympia-Bewerbung. Auf einer Krisensitzung haben man sich „zeitweise angeschrien“ berichtet das Blatt und schreibt unter der Überschrift „Hamburgs Hafenwirtschaft gegen Olympia-Pläne“ (der Link ist kostenpflichtig, mit dem Titel über Google-News-Suche aber (oft) lesbar) auch: „Eine kurzfristig angesetzte Krisensitzung am Dienstagabend, bei der neben Senats- und Hafenvertretern der Olympia-Projektmanager der Stadt, die Handelskammer, der Industrieverband sowie die Geschäftsleitung der Hamburg Port Authority anwesend waren, brachte keine Einigung.“ Der Hafenverband wirft dem Senat mit Blick auf frühere Verabredungen Wortbruch vor. Weiterlesen

Grün und erfolgreich? Fahrradtour zu Hafen & Olympia, 31.5.

Folgende „Fahrradtour in die Vergangenheit und Zukunft des Hafens“ bietet die Möglichkeit, den Kleinen Grasbrook und den Hamburger Hafen mal genauer zu erkunden. Die Tour findet im Rahmen der Alternativen Hafenkonferenz des Eine Welt Netzwerk (EWNW) statt, die vom 30–31. Mai in Hamburg stattfindet und die wir Euch hiermit wärmstens ans Herz legen, nicht nur um den Kleinen Grasbrook besser kennenzulernen.

Hier folgt die Ankündigung: „Wir erkunden zunächst die Elbinsel Kleiner Grasbrook, auf der das Olympiagelände entstehen soll: mit Stadion, Schwimmarena, Olympia-Dome, Medienzentrum und olympischem Dorf. Der Großteil des Stadtteils besteht aus Hafengelände, das von der Hamburg Port Authority (HPA) verwaltet und weitervermietet wird.

Der Hafenwirtschaftsverband hat bereits signalisiert, 5 bis 7 Milliarden Euro Entschädigung für Herrichtung und Bezug der Ersatzflächen haben zu wollen. So würden – bei einem Zuschlag für Hamburg – u.a. das dort ansässige Fruchtterminal und die Autoverladestelle in den westlichen Hafen verlagert. Die Frage, wohin genau, ist ebenso ungeklärt, wie die nach den Erschließungskosten. „Hanseatisch bescheiden“ sollen die Spiele sein, niemand werde durch steigende Mieten verdrängt und überhaupt habe man die Kosten fest im Blick – so versucht der Senat zu beruhigen. Mit direktem Blick auf die Elbphilharmonie erkunden wir gemeinsam Teile des Geländes und diskutieren über Brot und Spiele.

Um 15:30 gibt es dann an der S-Bahn Veddel (Bus-ZOB) eine Aus- und Einsteigemöglichkeit zum 2. Teil der Radtour: Wie kann Hamburgs Hafen umweltfreundlicher werden und gleichzeitig wirtschaftlich uneingeschränkt funktionieren? Was wie ein Gegensatz klingt, ist möglich. Noch gilt der Hafen vielfach als Dreckschleuder und Platzverschwender: Riesige Flächen werden ohne öffentliche Beteiligung versiegelt, „vorbeugernder Biotopschutz“ inklusive. Die Schiffsemissionen verpesten die Luft der Stadt, LKWs verstopfen die Straßen im Hafen und darüber hinaus, dabei kann der Hafen (auch im wahrsten Sinne des Wortes) die Weichen stellen, was Güterverkehr und Emissionen angeht. Wie es schlecht, aber auch besser gehen kann, zeigen wir auf diesem Teil der Radtour durch den Hafen. Anhand von aktuellen Beispielen diskutieren wir, wie eine ökologische Wende im Hamburger Hafen gelingen kann. Bei einer möglichen Einkehr am Schluss lässt sich das noch vertiefen…

Treffpunkt: Alter Elbtunnel (Eingang auf der St. Pauli Seite), 31. Mai, Dauer 3 Stunden, Start: um 13.30 Uhr und um 15:30 gibt es dann an der S-Bahn Veddel (Bus-ZOB) eine Aus- und Einsteigemöglichkeit zum 2. Teil der Radtour. Bitte eigenes Fahrrad mitbringen oder Stadtrad ausleihen.
Preis: Teilnahme ist kostenlos / Spende möglich;
Veranstalter: Jörg v. Prondzinski (Mitglied im Botanischen Verein zu Hamburg e.V.) und eine Vertreterin von NOlympia Hamburg

Hier der Programmflyer der Hafenkonferenz.

Olympische Spiele und Nachhaltigkeit – Es ist noch viel zu tun

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Hans Jägemann. Ehemaliger Abteilungsleiter beim Deutschen Sport Bund: Bei der Nachhaltigkeit ist noch viel zu tun. Foto: privat

Kann man sich Olympische Spiele vorstellen, die nicht mehr gigantisch sind, sondern nachhaltig und klimaneutral? Dieser Frage widmet sich im folgenden Beitrag Dr. Hans Jägemann.  An der Praxis der Vergabe und Durchführung Olympischer Spiele übt er deutliche Kritik, präsentiert aber auch Verbesserungsvorschläge. Jägemann war bis zur Fusion des Nationalen Olympischen Komitees mit dem Deutschen Sportbund (DSB) 2006 Abteilungsleiter Umwelt und Sportstätten beim Deutschen Sportbund und gilt als ausgewiesener Experte, der auch heute noch aktiv ist. So hatte er in den letzten Jahren Lehraufträge für Sportstättenplanung an Universitäten in Italien und Deutschland. Weiterlesen

Stadionidee: Teetrinken mit Teherani auf der Alster

Hamburgs Pläne für die Olympischen Stadien und Wettkampfstätten, die der Senat beim DOSB eingereicht hat, sind unausgegoren. Sie zeigen so viele unrealistische Phantasiegebäude und Planungsbrüche, dass man mit den ersten Animationen von gmp das beliebte Bildsuchspiel „Findet den Fehler“ spielen kann. So gibt es Kreuzfahrtschiffe, die nicht unter eingeplanten Brücke durchkommen, und der Flughafen Finkenwerder wird mal eben mit verplant, obwohl hier ein nicht kleiner Flugzeughersteller seine Produktionsstätte hat und das logistisch nicht machbar wäre. Hier wurde geplant nach dem Motto: Hauptsache das Bild ist schick. Das kennen wir ja von der Elbphilharmonie. Nun wagt sich „Stararchitekt Hadi Teherani“ mit einem „Meisterstück“ an die Öffentlichkeit: eine Teetasse für die Alster. Sie soll, verrät uns die Mopo gaaanz exklusiv, das „Highlight der Hamburger Sommerspiele“ werden und nur 77 Millionen Euro kosten. 50.000 Sitzpläne passen in die Tasse und über zwei Brücken soll sie erreichbar sein. Hier gibt es den exklusiven Link zum Werk.

Und – wen wundert’s? – die Stadt Hamburg ist begeistert: Feuer und Flamme! Nur das Nobel-Hotel Atlantik schlägt Alarm, ebenso die Segel- und Ruderverbände. Eine Tasse auf der Alster, da wird ja der Hund auf der Wiese verrückt. Haben die denn noch alle Tassen im Schrank? Wir von NOlympia Hamburg sind übrigens auch absolut dafür! Nicht nur, weil uns der großartige Entwurf überzeugt, sondern weil Teherani eine Nachnutzung vorschlägt, die wir zu 100 Prozent unterstützen: Das Stadion soll danach zu einer Flüchtlingsunterkunft umgebaut werden. Etwas, das diese Stadt dringend benötigt, viel nötiger als Olympische Spiele.

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photo credit: Morning cuppa. via photopin (license)

April…April….

BUND zu Olympia: Keine „nachhaltigen Spiele“ light!

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Verdi Hamburg hat sich gegen Olympia ausgesprochen: Statt Olympia für ein soziales Hamburg

Gestern hat der DOSB Hamburg als Austragungsort für eine Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024 erwählt. Spiele, die mit großer Wahrscheinlichkeit in den USA stattfinden werden. Dennoch, nun wird sich Hamburg auf eine intensive Debatte einzurichten haben und wohl im September darüber entscheiden, ob die Chancen oder die Risiken überwiegen. Der BUND Hamburg hat sich heute mit seinen Anforderungen zur Wort gemeldet. Die Pressemitteilung als Dokumentation, zuvor noch Hinweise auf weitere Reaktion des BUND im Zusammenhang mit der Olympia-Bewerbung und dem Klimaschutz: Weiterlesen

(N)Olympia: „Die Partylaune ist bald vorbei“ – Interviews auf NDR und in der Taz

Dirk Seifert , (c.) Markus ScholzHamburg bewirbt sich beim Deutschen Olympischen Sport Bund (DOSB) neben Berlin als Ausrichter für die Olympischen Spiel 2024 oder 2028. Am 16. März wird das Präsidium des DOSB sich zwischen Hamburg und Berlin entscheiden, am 21. März soll das Plenum die formale Beschlussfassung erledigen. Der NDR hat heute ein Interview mit mir veröffentlicht, Titel: „(N)Olympia: „Die Partylaune ist bald vorbei„“. Und in der Bundesausgabe der Taz ist eine Art Reportage erschienen, in der über die Proteste gegen Olympia in Berlin und Hamburg berichtet wird: „Kritik an Olympia – Die Macht der Neinsager„.

Online unterstützen: Olympische Spiele in Hamburg? So nicht!

Nachhaltige Spiele und Klimaschutz? BUND Hamburg schlägt schon jetzt Alarm!

BUND Hamburg: Geschäftsführer Manfred Braasch schlägt Klima-Alarm.

BUND Hamburg: Geschäftsführer Manfred Braasch macht sich sorgen und schlägt Klima-Alarm.

Es wird viel von Nachhaltigkeit und Klimaschutz, ja sogar Klimaneutralität geredet, wenn es um die Olympia-Bewerbung der Hansestadt geht. Klimaschutz? War das nicht dieses komische Thema, dass der SPD-Senat seit Jahren ganz weit unten auf der Agenda angesiedelt und den Haushalt der Umweltbehörde entsprechend reduziert hat. Genau! Hat es nicht neulich noch massive Kritik von den Umweltverbänden gegeben, als sich Hamburg aus unerfindlichen Gründen als Umwelthauptstadt feiern durfte? Ja, auch richtig. Und das alles soll nun mit den Olympischen Spielen total anderes werden? Ja klar, was denn sonst? Der BUND Hamburg stellt gerade fest: „Hamburger Wirtschaft versagt beim Klimaschutz“. Na gut, aber dann kann es ja nur besser werden. Weiterlesen

Olympia in Hamburg? „Aufwertung von Flächen ist dabei immer ambivalent, denn sie löst immer auch Verdrängungsprozesse aus“

hwwi-olym-hhWer sich alles mit der Olympia-Bewerbung von Hamburg befasst… Z.B. auch (schon wieder) das Hamburger WeltWirtschaftsInstitut (HWWI). Da findet man ganz oft das Wort „Chance“, aber auch so einen Satz: „Aufwertung von Flächen ist dabei immer ambivalent, denn sie löst immer auch Verdrängungsprozesse aus“. Oder: „So gilt Barcelona 1992 als Paradebeispiel für eine Stadt, die mit Olympischen Spielen einen enormen Schub bekommen hat, wenngleich hierfür auch andere Faktoren eine maßgebliche Rolle gespielt haben. Vier Jahre später hat Atlanta 1996 gezeigt, dass Olympische Spiele keine Garantie für eine erfolgreiche internationale Positionierung einer Stadt sind.“ Weiterlesen