Hamburgs Pläne für die Olympischen Stadien und Wettkampfstätten, die der Senat beim DOSB eingereicht hat, sind unausgegoren. Sie zeigen so viele unrealistische Phantasiegebäude und Planungsbrüche, dass man mit den ersten Animationen von gmp das beliebte Bildsuchspiel „Findet den Fehler“ spielen kann. So gibt es Kreuzfahrtschiffe, die nicht unter eingeplanten Brücke durchkommen, und der Flughafen Finkenwerder wird mal eben mit verplant, obwohl hier ein nicht kleiner Flugzeughersteller seine Produktionsstätte hat und das logistisch nicht machbar wäre. Hier wurde geplant nach dem Motto: Hauptsache das Bild ist schick. Das kennen wir ja von der Elbphilharmonie. Nun wagt sich „Stararchitekt Hadi Teherani“ mit einem „Meisterstück“ an die Öffentlichkeit: eine Teetasse für die Alster. Sie soll, verrät uns die Mopo gaaanz exklusiv, das „Highlight der Hamburger Sommerspiele“ werden und nur 77 Millionen Euro kosten. 50.000 Sitzpläne passen in die Tasse und über zwei Brücken soll sie erreichbar sein. Hier gibt es den exklusiven Link zum Werk.
Und – wen wundert’s? – die Stadt Hamburg ist begeistert: Feuer und Flamme! Nur das Nobel-Hotel Atlantik schlägt Alarm, ebenso die Segel- und Ruderverbände. Eine Tasse auf der Alster, da wird ja der Hund auf der Wiese verrückt. Haben die denn noch alle Tassen im Schrank? Wir von NOlympia Hamburg sind übrigens auch absolut dafür! Nicht nur, weil uns der großartige Entwurf überzeugt, sondern weil Teherani eine Nachnutzung vorschlägt, die wir zu 100 Prozent unterstützen: Das Stadion soll danach zu einer Flüchtlingsunterkunft umgebaut werden. Etwas, das diese Stadt dringend benötigt, viel nötiger als Olympische Spiele.
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photo credit: Morning cuppa. via photopin (license)
April…April….
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