„Kostenkritisch und konstruktiv“ wollte der Bund der Steuerzahler in Hamburg die Olympia-Bewerbung begleiten, teilt der Verein im Frühjahr mit. Gespannt sein darf man sicher, was der Steuerzahlerbund zu dem jüngst bekannt gewordenen Bericht des Rechnungshofes sagen wird. Bislang aber hat der Verein nicht reagiert. In der aktuellen Ausgabe seines Magazins „Nordkurier“ bietet er seinen LeserInnen aber ein Pro und Contra über die Olympia-Bewerbung … Weiterlesen
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Lasst nackte Zahlen sprechen: Kostenexplosionen bei Olympischen Spielen
Kostenüberschreitungen bei Olympischen Spielen (1960-2012)
Quelle: Saïd Business School/Universität Oxford
Games Country Typ: Cost Overrun %
London 2012 UK Summer: 101% (*nicht abgeschlossen)
Vancouver 2010 Canada Winter: 17%
Beijing 2008 China Summer: 4% (*mit großem Fragezeichen)
Torino 2006 Italy Winter: 82%
Athens 2004 Greece Summer: 60%
Salt Lake City 2002 USA Winter: 29%
Sydney 2000 Australia Summer: 90%
Nagano 1998 Japan Winter: 56%
Atlanta 1996 USA Summer: 147%
Lillehammer 1994 Norway Winter: 277%
Barcelona 1992 Spain Summer: 417%
Albertville 1992 France Winter: 135%
Calgary 1988 Canada Winter: 59%
Sarajevo 1984 Yugoslavia Winter: 173%
Lake Placid 1980 USA Winter 321%
Montreal 1976 Canada Summer 796%
Grenoble 1968 France Winter 201%
Durchschnittliche Kostenüberschreitung Sommerspiele: 118%
Durchschnittliche Kostenüberschreitung Winterspiele: 109%
Hier die empfehlenswerte Quelle für alle weiteren Kostendiskussionen in Hamburg.
Die Olympia-Kosten – jetzt wird gerechnet!
Bisher hieß es immer, zu den Kosten, wie teuer die Olympischen Spiele in der Hansestadt werden, können wir keine seriösen Angaben machen. Diese Senatslinie lässt sich wohl kaum bis zum Referendum im September durchhalten. Jetzt heißt es also Butter bei die Fische: Was kostet uns der Spaß? Ein Finanzbericht soll bis Sommer vorliegen, verspricht der Senat in spe. Bisher kalkulierte der alleinregierende SPD-Senat im Bewerbungskonzept für Olympia für den Neubau und die Sanierung von Sportstätten Kosten von 1,38 Milliarden Euro. „Inklusive Planungs- und Kostenrisiken sowie Preissteigerungen bis 2024 oder 2028 wird von 2,09 oder 2,17 Milliarden Euro ausgegangen“, heißt es nun bereits.
Die MOPO bringt die Zahl von 6,5 Milliarden Euro ins Spiel: „Schon jetzt kursiert die Summe von 6,5 Milliarden Euro für die Realisierung der Wettkampfstätten, für das olympische Dorf, für die Durchführung der Spiele und die Sicherheit.“ Interessant an dieser neuen Zahl ist die Tatsache, dass hier nicht alle anfallenden Kosten auftauchen und jetzt schon die notwendigen Investitionskosten rausgerechnet werden. Weiterlesen
Hamburg. Olympische Spiele. Weltoffen. International. FÜR WEN?
„Hamburg will die Olympischen Spiele – und rühmt sich, eine offene Stadt zu sein. Dies mag für Sportler gelten, aber auch für Flüchtlinge?“ Matthias Kahrs von dem zum Abendblatt gehörenden Blog St.Pauli-News kommentiert die – sagen wir Doppelbödigkeit – der Olympia-Propaganda. Er schreibt: Wenn Hamburg die Olympischen Spiele ausrichtet, soll das “Tor zur Welt” zum “Tor für die Welt” werden. St. Pauli sah über Jahrhunderte zuerst, wer durch dieses Tor in die Hansestadt kam, denn traditionell gelangten viele Menschen durch den Hafen hierher. Und auch heute hat der Stadtteil gute Gründe genau hinzusehen, was mit Olympia kommt. Durch Olympia soll Hamburg internationaler werden, gibt die “Projektgruppe Olympia für Hamburg” an. Die Stadt sei “traditionell offen für Menschen aus aller Welt”. Doch gilt das nicht für alle Menschen gleichermaßen.“ Die einen dürfen rein, die anderen sollen draußen bleiben. „Wer darf durch das “Tor für die Welt”? fragt er. Hier weiter lesen.
Olympische Spiele in Hamburg? So nicht!
Eine wahre Flut von Werbemaßnahmen – getragen von vielen Unternehmen und unterstützt von einigen Medien – überschwemmt die Stadt: Feuer und Flamme für Spiele 2024 wird gejubelt. Argumente spielen dabei keine Rolle, es ist einfach „geil“ Hamburg in der Welt bekannt zu machen, heißt es auf Leuchtreklameflächen. Wir haben uns deshalb entschieden, jetzt bei Change.org eine ONLINE-PETITION an den Start zu bringen. Gerichtet an den Deutschen Olympischen Sport Bund sagen wir zum jetzigen Zeitpunkt: Olympische Spiele in Hamburg? So nicht! (Klicken zum Unterschreiben!) Weiterlesen
Piraten: Olympia kostet Hamburg 20 Milliarden
Diese verdammten Kosten aber auch! Während sich die Pro-Olympia-Seite konsequent weigert, über die Kosten der Olympischen Spiele überhaupt nur zu sprechen, haben nun die Piraten eine neue Zahl in den Ring geworfen: 20 Milliarden. Auf der Internetseite mit dem schönen Namen istdieelbphilharmoniedennschonfertig.de fordern die Piraten mehr „Transparenz, Beteiligung und Mitbestimmung bei öffentlich finanzierten Großprojekten“. Auch die LINKE geht mit dem Slogan „Sport statt Olympia“ in den Wahlkampf und ist auch wegen der Kosten alarmiert und fordert Transparenz. Das Thema Kosten treibt auch (N)Olympia Hamburg seit langem um, nicht erst aufgrund eines anonymen Hinweises, den wir im November erhalten haben, demzufolge nach internen Schätzungen der Behörden sich die Gesamtkosten für Olympia auf 15-18 Milliarden belaufen könnten.
Das Abendblatt verspricht hier Aufklärung: „Von Verkehr bis Sicherheit: Was Olympische Spiele kosten“. Na, da sind wir aber gespannt, was das Abendblatt vom schweigsamen Senat erfahren hat. Und bereits in der Unterzeile des Artikels platzt die Bombe: „Hamburg setzt bei dem Milliardenprojekt auf private Investoren und Nachnutzung der Arenen und Gebäude. Eine konkrete Zahl gibt es erst nach Abschluss aller Planungen.“ Weiterlesen
Olympia Hamburg? Sieben Milliarden Euro für den Umzug im Hafen
Frage: „Es ist aus den damit befassten Dienststellen zu hören, dass die Verlagerung der Flächen zwischen fünf und sieben Milliarden Euro kosten wird.“ Antwort: „Das ist nicht unrealistisch. Hinzu kommen gegebenenfalls die Kosten für die Erschließung neuer Hafenflächen. Eine weitere Herausforderung stellt die Baustellenlogistik dar.“ Weiterlesen
Olympia-Kosten: Bisher schon 81.000 Euro (Stand: 31.10.14)
Und… was kostet uns der Spaß? Dies wird die Kernfrage der Hamburgerinnen und Hamburger sein, um sich zu entscheiden, ob sie bei einem möglichen Bürgerentscheid ihr Kreuzchen bei „Ja, ich will Olympische Spiele“ oder „Nein, ich bin dagegen“ setzen werden. Umso wichtiger ist es, dass der Senat sein Versprechen, es werde in der Hansestadt transparente Spiele geben, auch wirklich einlöst. Bisher deuten alle Anzeichen darauf hin, dass es in Sachen Transparenz noch Nachholbedarf gibt. Die Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Mehmet Yildiz (DIE LINKE) vom 10. November zielte auf die K-Frage: die Kosten von Olympia. Gestern ist die Antwort des Senats eingetrudelt, die Drucksache 20-13574-1, die wir hier als pdf verlinken. Lasst uns lieber nicht über die Kosten reden, dieses Motto des SPD-Senats zieht sich durch die Antwort. Weiterlesen
Lasst uns nicht über die Kosten reden!
„Die Kosten für die Olympischen Spiele sind noch völlig offen“, schreibt die WELT am 2. November und verweist darauf, dass sowohl in Hamburg als auch in Berlin niemand genau sagen kann, wie teuer denn der Spaß „Olympische Spiele 2024“ wirklich werden wird. Auffallend vage sind die offiziellen Aussagen in Bezug auf die Kosten und angesichts der fortschreitenden Zeit ist es umso erstaunlicher, dass es nach wie vor dazu keinerlei Schätzungen und Aussagen gibt.
Selbst wenn noch nicht jedes Detail bis ins Kleinste durchgerechnet ist, eine Hausnummer – ob es sich hier um 2, um 6 oder sogar um 10 Milliarden Euro handelt – müsste doch drin sein. Schließlich liegt die Hauptbefürchtung der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf Olympia in den explodierenden Kosten. Hamburg befindet sich im Vorwahlkampf zur Bürgerschaftswahl 2015 und im Sinne der Transparenz wäre es gut zu wissen, über welches grobes Sümmchen wir denn hier sprechen. Weiterlesen
13 Fragen zur (N)Olympia-Bewerbung – an den Hamburger Senat und den DOSB
Braucht Hamburg Olympische Spiele? Zu welchem Preis? Mit welchen Zielen? Und für wen? Wir machen uns Sorgen, wenn Handelskammer, Senat und einige Bürgerschaftsfraktionen von „Jahrhundert-Chancen“ für Hamburg sprechen. Auf einem ersten Ratschlag haben wir uns über Hamburgs Olympia-Bewerbung ausgetauscht. Wir? – das sind aktive Menschen, die sich in Sachen Umwelt- und Verkehrspolitik, Stadtentwicklung, Mieterinteressen, Kultur in dieser Stadt einmischen; Als Mitglieder von Stadt- und Kulturinitiativen, Parteien, Gewerkschaften, als kritische Zeitgeister, Selbstständige und Unternehmer/innen stehen wir für mehr demokratische Teilhabe, für mehr soziale Gerechtigkeit, für mehr Umweltschutz. Dieser Kreis ist (noch) kein Bündnis, aber uns verbinden Erfahrungen, die uns gemeinsam dazu bringen, Fragen an den Hamburger Senat und den Deutschen Olympischen Sport Bund (DOSB) zu stellen. Wir fordern nicht nur Transparenz. Wir erwarten echte Mitsprache! Wer die Fragen unterstützen will, kann dies am Ende des Textes unten tun. Hier sind unsere Fragen. Weiterlesen