Olympische Spiele in Hamburg? So nicht!

Eine wahre Flut von Werbemaßnahmen – getragen von vielen Unternehmen und unterstützt von einigen Medien – überschwemmt die Stadt: Feuer und Flamme für Spiele 2024 wird gejubelt. Argumente spielen dabei keine Rolle, es ist einfach „geil“ Hamburg in der Welt bekannt zu machen, heißt es auf Leuchtreklameflächen. Wir haben uns deshalb entschieden, jetzt bei Change.org eine ONLINE-PETITION an den Start zu bringen. Gerichtet an den Deutschen Olympischen Sport Bund sagen wir zum jetzigen Zeitpunkt: Olympische Spiele in Hamburg? So nicht! (Klicken zum Unterschreiben!)

Gestern nachmittag haben wir unsere Petition gestartet. Hintergrund für unsere Entscheidung, diesen Schritt jetzt zu gehen, ist der folgende:

Aktuell startet eine vom Deutschen Olympischen Sport Bundes (DOSB) beauftragte (Telefon)Umfrage, mit der die Stimmung zu einer Olympia-Bewerbung von Deutschland abgefragt wird. Besonderes augenmerk liegt auf Hamburg und Berlin als mögliche Ausrichter. Am 21. März soll das Plenum des DOSB in Frankfurt entscheiden, auf welche Stadt das Los fällt. Wohl schon eine Woche davor will das Präsidium des DOSB möglicherweise seine Empfehlung für das Plenum aussprechen.

Da es in der Folge der Entscheidung des DOSB in der gewählten Stadt zu einer Bürgerabstimmung kommen soll, dürfte die „Stimmung“ in der jeweiligen Stadt eine nicht untergeordnete Rolle spielen. Für Hamburg steht bislang weder der Termin noch der rechtliche Rahmen dieser Bürgerabstimmung fest. Vermutlich wird die Bürgerschaft das erst nach der Entscheidung des DOSB in Angriff nehmen.

Olympische Spiele dürfen angesichts ihrer gravierenden Auswirkungen für nahezu alle Lebensbereiche der Menschen nicht vor allem von „Stimmungen“ abhängig gemacht werden. Was wir brauchen ist Klarheit, wie hoch die Kosten sein werden und welche Folgen das für die Menschen dieser Stadt haben wird: Mieten, Umwelt, Verkehr, Klimaschutz und vieles mehr sind Fragen, die es genau zu diskutieren gilt.

Und unabhängig von den Dingen, die für Hamburg direkt von Bedeutung sind: Der Veranstalter, das Internationale Olympische Comittee, ist für uns – um es freundlich zu sagen – absolut kein Sympathieträger.

 

7 Gedanken zu „Olympische Spiele in Hamburg? So nicht!

  1. Miesepetrig geht die Welt zu Grunde. Du Wahnwichtel weißt wahrscheinlich selbst am besten, warum Du nur 2.500 Stimmen anforderst. Weil die Zahl der Unterstützer für Olympia zum Glück ziemlich groß ist, eine breite Mehrheit also für Olympia in Hamburg ist. Aber klar, da, wo Menschen Spaß haben, da setzt bei einigen der Verstand aus. Da muss was dagegen unternommen werden. Wo kommen wir denn dahin, wenn Menschen Kurzweil haben wollen. Tststs, da müssen die Miesepetzer Deutschlands gleich eine Petition ins Leben rufen. Echt arm…..

  2. Lieber Steve,
    komisch, was du alles meinst, von mir zu wissen. Aber mach dir keine Sorgen, mir gehts eigentlich ganz gut.
    Gruß
    Dirk S.

  3. Pingback: NOlympia-Presseschau für Februar 2015 » Nolympia

  4. Ich miesepetriger Wahnwichtel glaube ja, dass sich bislang die Gegner einer Olympiabewerbung Hamburgs einfach zu sehr der Illusion hingeben, der Kelch würde (wieder) an uns vorbeigehen. Aber ich fürchte, diesmal wird es echt eng.

    Deshalb wird es Zeit, das Image der olympiageilen Hanselstadt Hamburg zu zerstören. Nur weil eine gleichermassen penetrante wie ignorante Werbekampagne läuft, heißt ja noch lange nicht, das die Bevölkerung das massenhafte Verbrennen von Steuergeldern gutheißt. Meine Steuern jedenfalls will ich nicht in der Rachen der kriminellen Vereinigung IOCsgeschmissen sehen.

    Vermutlich wäre es sogar vernünftiger von der Olympiakohle noch 10-20 Elbphilharmonien zu bauen. Das wäre immer noch billiger und man weiß, was man hat …

  5. Hallo Olympia-Gegner,
    was mir fehlt, ist ein vernünftigere Grund, warum ihr gegen Olympia seid. Die Kosten in London betrugen ca. 3 Milliardan EUR. Mit soviel müssen wir auch in Hamburg rechnen. Sicher, dass Geld könnte man auch anders ausgeben. Aber das interessante ist, dass die Veranstaltung gar nicht aus Steuergeldern finanziert wird. Und somit kann Hamburg sein Geld auch anders ausgeben. 1,5 Milliarden würde der IOC bezahlen ( für alle, die noch nie was davon gehört haben: das international olympische Kommitee.). Die anderen 1,5 Mrd. werden über Sponsorengelder und Eintrittskarten finanziert.
    Übrigens werden aus den Geldern auch Dinge wie eine verbesserte Infrastruktur finanziert, die allen Bürgern zu Gute kommen. Global gedacht sind die Umweltbelastungen auch geringer, da die Wege zu den Sportstätten kurz sind und die Umweltverschmutzung damit auch geringer ist.
    Und was hat Hamburg von den Spielen? Steuereinnahmen vor allem aus der Mehrwertsteuer. Diese Gelder können dann für Projekte eingesetzt werden, von denen ihr Gegner meint, dass Hamburg dafür das Geld sinnvoller ausgeben könnte.
    Übrigens gibt es auch bereits ein Nachhaltigkeitskonzept für die Sportstätten. Habt ihr euch das schon einmal angeschaut?
    Als bitte hört auf, eine Volkshetze mit nichtigen Argumenten anzustoßen, nur weil ihr mal wieder typische Gegner von allem seid, was die Stadt voran bringt.
    Auf jeden Fall wünsche ich allen ein schönes Wochenende.

  6. Liebe Janine,
    die Kosten der Olympischen Spiele setzen sich aus drei Teilen zusammen:
    1. die OCOG-Kosten, das sind die reinen Durchführungskosten der Spiele (Technologie, Verwaltung, Transport, Personal, etc.). OCOG heißt: Organizing Committee of the Olympic Games. Hier wird meistens eine schwarze Zahl produziert und das ist auch politisch gewollt. Problematisch wird es bei den beiden anderen Posten:

    2. die direkten NON-OCOG-Kosten, das sind die anfallenden Baukosten, die der Austragungsort, das Land oder private Investor/innen haben, um u.a. die Stadien, Wettkampfstätten, das Olympische Dorf und das Medienzentrum zu errichten. Hamburg besitzt noch kein fertiges olympiataugliches Stadion.

    und 3. die indirekten NON-OCOG-Kosten, das ist die gesamte Verkehrsinfrastruktur, aber auch private Kosten wie Verbesserungen im Hotelsektor oder andere Investitionen zur Vorbereitung der Spiele. Hier fallen enorme Kosten für die Steuerzahler an, da der Bund keine Lust hat, die Erschließung eines Hamburger Stadtteils zu finanzieren. Warum auch? Diese Kosten werden oft nicht als olympiabedingte Kosten ausgezeichnet. Allein die Erschließung des Kleinen Grasbrooks wird Hamburg Milliarden kosten.
    Zu London: Laut einer Studie der Universität Oxford schlug das Mega-Event demnach mit 14,8 Milliarden Dollar zu Buche, auch hier gab es nur schwarze Zahlen in der Kategorie eins.

    Also, bitte genau informieren, sonst gibt es ein böses postolympisches Erwachen.

    Weitere Infos dazu hier:
    http://www.nolympia.de/kritisches-olympisches-lexikon/kosten-olympischer-spiele

  7. Liebe Janine,
    schade eigentlich, dass Kritik an uns immer mit Beschimpfungen anfäng oder wie bei dir damit endet. Es mag sein, dass die vielen Gründe und Bedenken, die wir in diesem Blog nennen, die nicht überzeugen. Zu vielen der Dinge, die du ansprichst, kannst du hier im Blog viele Informationen und auch unsere Bedenken, nachlesen. Was z.B. die Kosten für London angeht: Wenn man alles rechnet, dann waren das Kosten von 15 – 18 Mrd. Euro, nicht die von dir genannten 3 Mrd. Da sind dann die vielen Infrastrukturmaßnahmen mit drin, die du ja auch als „Beipack“ für offenbar sinnvoll hälst. Im übrigen bestreiten wir gar nicht, dass das eine oder andere positiv sein könnte. Wir haben aber vor allem die Sorge, dass die Nachteile überwiegen. Was meinst du denn, wie sich die Spiele breits im Vorfeld und auch danach auf die Mieten in dieser Stadt auswirken werden? Oder unabhängig auch von Hamburg: Will man wirklich mit diesem IOC als Partner zusammenarbeiten? Warum haben Städte wie Oslo und viele andere das Handtuch geworfen? Alles Vokshetzer mit nichtigen Argumenten?

    Dir auch ein schönes Wochenende.
    Dirk

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