Unspießiger Größenwahnsinn: Die Welt erklärt Hamburgs Olympiakonzept

Bescheiden ist hier nix! Das Hamburger Konzept. Bild: Gerkan, Marg und Partner (gmp), Büro Gärtner und Christ/dpa

Bescheiden ist hier nix! Das Hamburger Konzept. Bild: Gerkan, Marg und Partner (gmp), Büro Gärtner und Christ/dpa

Wir haben hier im NOlympia-Blog schon viel über die Tücken des Hamburger Olympiakonzepts geschrieben, das ach so bescheiden sein will, aber bei genauerer Betrachtung ein Mega-Umstrukturierungsprojekt für die Hamburg sein wird, welches das Gesicht der Stadt in fundamentaler Weise verändern wird.
Im Zentrum der Hamburger Olympiabewerbung steht ein neuer Stadtteil, der auf dem Kleinen Grasbrook entstehen soll. Ein Olympia der kurzen Wege soll es sein und eins, das vor allem den Miet- und Verwertungsdruck auf die Innenstadt enorm erhöhen wird. Was das bedeutet, hat nun perfekt Dankwart Guratzsch in der WELT zusammengefasst: „Auch Hamburgs erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) schwärmt öffentlich von bescheidenen Spielen. Und doch kann ihm zuallerletzt entgangen sein, dass sich sein Projekt von jenem des Erben preußischen Sparsinns in Berlin fundamental unterscheidet. Unter dem Etikett ,bescheiden‘ verbirgt sich nämlich ein Jahrhundertumbau von Deutschlands größter Hafenstadt.“ Weiterlesen

Wo geht’s denn hier nach Olympia? Besuch auf dem Kleinen Grasbrook

Wo zum Teufel liegt der Kleine Grasbrook? Was ist das für ein Ort und wohnen da wirklich Menschen? Sicherlich nicht wenige Hamburger/innen, die nun in den Medien lesen, dass der Kleine Grasbrook das Traumgelände für Olympia sei, rätseln, wie es dort wohl aussehen mag. Die Insel gehört zum Bezirk Hamburg Mitte und ist 4,5 km2 groß. Auf ihr sollen – laut Statistischem Landesamt – 1.121 Einwohner/innen leben und etwa 2.000 Menschen arbeiten. Heute haben wir auf’m Kleinen Grasbrook Hase & Igel gespielt: (N)Olympia Hamburg ist immer schon da! So wollen wir dem olympischen Hasen ein Schnippchen schlagen und uns in aller Ruhe das Gelände ansehen – so weit es geht. Denn viele Zäune und Security versperren den Weg ins „Olympische Paradies“. Aber seht selbst… Weiterlesen

Olympia in Hamburg? „Aufwertung von Flächen ist dabei immer ambivalent, denn sie löst immer auch Verdrängungsprozesse aus“

hwwi-olym-hhWer sich alles mit der Olympia-Bewerbung von Hamburg befasst… Z.B. auch (schon wieder) das Hamburger WeltWirtschaftsInstitut (HWWI). Da findet man ganz oft das Wort „Chance“, aber auch so einen Satz: „Aufwertung von Flächen ist dabei immer ambivalent, denn sie löst immer auch Verdrängungsprozesse aus“. Oder: „So gilt Barcelona 1992 als Paradebeispiel für eine Stadt, die mit Olympischen Spielen einen enormen Schub bekommen hat, wenngleich hierfür auch andere Faktoren eine maßgebliche Rolle gespielt haben. Vier Jahre später hat Atlanta 1996 gezeigt, dass Olympische Spiele keine Garantie für eine erfolgreiche internationale Positionierung einer Stadt sind.“ Weiterlesen

Total olympisch – Sporthallen-Mangel auf St. Pauli

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Martin Stoll-Hafkus, Matthias “Bodo” Bodeit und ein seltenes Exemplar in St. Pauli: eine Turnhalle. Foto: Matthias Kahrs

Wo wird in St.Pauli für Olympia trainiert? An gaaaanz wenigen Plätzen, denn z.B. bei den Sporthallen sieht es reichlich düster aus. Auf st.pauli-news.de, einem Blog des Hamburger Abendblatts, wird darüber ausführlich berichtet und die Sorge formuliert, dass die Olympischen Spiele die Situation sogar noch verschlechtern könnten. Matthias Kahrs hat die Geschichte recherchiert. Wir bringen hier einen Auszug, weiterlesen dann bitte am angegebenen Ort: „Auf St. Pauli fit zu bleiben, ist nicht einfach: Es fehlen Sporthallen und beim FC St. Pauli gibt es Aufnahmestopps. Die Olympischen Spiele könnten die Lage noch verschlimmern. Weiterlesen

Der Hafen-Olympia-Deal: Der Senat zahlt – koste es was es wolle

HafenWir hatten schon über die Hinterzimmer-Verhandlungen zwischen Senat und Hafenwirtschaft berichtet. Jetzt ist im Online-Portal die dort getroffene Vereinbarung veröffentlicht worden. Der Senat verspricht den Unternehmen, die im Falle von Olympischen Spiele im Hafen umgesiedelt werden müssen, alle Kosten dafür zu übernehmen. Wie hoch die Kosten sein werden, die für diese Maßnahmen auf uns als SteuerzahlerInnen zukommen? Kein Wort darüber!

Hier die Vereinbarung als zwischen Senat und Hafenbetrieben als PDF.

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Ist der Hamburger Flughafen olympiatauglich?

„Daran ist nicht zu rütteln: Bis zum Jahr 2024 wird Hamburg keinen neuen Flughafen bauen können“, so beginnt ein Artikel, der Anfang Februar im Abendblatt erschienen ist und in dem der Flughafenchef Michael Eggenschwiler versichert: Der Hamburger Flughafen kann das! Man müsse lediglich ein paar Zusatz- und Sonderflüge machen und ein paar größere Jets einsetzen. Zudem gibt es ja noch die Idee, dass Sportler, Trainer und Funktionäre bei Airbus in Finkenwerder landen können, um dann mit Barkassen ins olympische Dorf geschippert zu werden. Eine sympathische Idee, auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick stellen sich jede Menge Fragen: Ist das rechtlich, logistisch und – extrem wichtig für die Spiele – sicherheitstechnisch überhaupt möglich? Auch bringt die Einflugschneise über Hamburgs Innenstadt enorme Lärm- und Abgasbelastungen mit sich.* Weiterlesen

(N)Olympia Hamburg: Vor den kurzen Wegen liegen die langen Wege

Flugzeug-Rost-Feb2014138Vielleicht ist es zu engstirnig. Da ist immer wieder die Rede von dem „Olympia der kurzen Wege“. Darüber, wie die vielen, vielen Touristen und Akteure nach Hamburg kommen, ist dagegen nicht so oft die Rede. Dabei wir der Hamburger Flughafen eine zentrale Rolle spielen. Vor den immer wieder betonten „kurzen Wege“ liegen für die von Handelskammer und anderen erhofften „mehr Touristen“ die „langen Wege“. Natürlich das Abendblatt schreibt „Olympia in Hamburg ist eine große Chance für den Flughafen„.

Irgendwie schaut da ein Journalist beim Abendblatt nicht so richtig über den Tellerrand, wenn er schreibt: „Für die Ausrichtung der Spiele 2024 wirbt Hamburg mit dem Konzept ,Olympia der kurzen Wege‘. Dazu passt der Airport in Fuhlsbüttel, der nur wenige Kilometer von den Sportstätten entfernt liegt.“ Na ja, von Sydney aus, könnte man das jetzt etwas anders sehen. Dann aber stellt der Autor fest: „Diese Lage hat aber auch einen Nachteil: Jeder zusätzliche Flug führt über Stadtgebiet. Bürgerinitiativen gegen Fluglärm werden es nicht gern hören, wenn Eggenschwiler sagt: ,Es wird manche Zusatz- und Sonderflüge geben‘. Dabei hat die Zahl der Einzelbeschwerden bei der Umweltbehörde schon im Jahr 2014 mit mehr als 2800 einen neuen Höchststand erreicht.“ Weiterlesen

Die Tücken des Hamburger Olympia-Konzepts

Sicherheitstrakt Hamburger Innenstadt? London zeigt, wie das aussieht! (Foto: Sybille Bauriedl)

Sicherheitstrakt Hamburger Innenstadt? London zeigt, wie das aussieht! (Foto: Sybille Bauriedl)


Das Hamburger Konzept sei „toll“, „eine wunderbare Beschleunigung“ (Zeit) oder einfach nur „überzeugend“, so liest man. Daher ist es umso interessanter, dass Wolfgang Maennig, Ruder-Olympiasieger von 1988 und Professor für Wirtschafstwissenschaften, in einem lesenswerten F.A.Z.Interview massive Kritik am Hamburger Konzept äußert. Weiterlesen

Olympia 2024: Kostenfalle Mietverträge auf dem Kleinen Grasbrook

Moorburg 2024: Wie gut lässt es sich eigentlich neben einem Kohlekraftwerk Sport treiben?

Moorburg 2024: Wie gut lässt es sich eigentlich neben einem Kohlekraftwerk Sport treiben?

Zu Hamburgs Olympia-Plänen und zu deren möglichen Umsetzungsszenarien zu recherchieren, kommt einem Puzzelspiel gleich. Eine interessante kleine schriftliche Anfrage, die sich um die Mietverträge auf dem Kleinen Grasbrook dreht, haben die Grünen an den Senat gestellt und nun eine Antwort erhalten, die mehr Fragen aufwirft als sie Antworten gibt. Vermieterin auf dem Kleinen Grasbrook ist die HPA (Hamburg Port Authority). Wir erfahren auch, wer alles Mieter ist – die Hamburger Hafen- und Logistik AG, die LG Lagerhaus, die TS & AK Vermögensverwaltung sowie Privatpersonen – und wie viel Quadratmeter diese Parteien derzeit mieten. Die durchschnittliche Miete pro Jahr beruft sich auf traumhafte 3,79 Euro. Hier fangen bei mir als Laie schon die Fragezeichen an. Weiterlesen

Hamburg 2015+: Hier wird geklotzt und nicht nur gebaut

Noch sind die Kräne nicht für Olympische Spiele...

Noch sind die Kräne nicht für Olympische Spiele…

Die ZEIT hat einen guten Überblick über die laufenden und noch kommenden Großprojekte der Hansestadt Hamburg erstellt. Der Titel: „Hamburg baut wie verrückt“ und mir wurde schon beim Lesen ganz schwindelig. Hier nur in Kürze die „Highlights“ im Schnelldurchlauf: Da wäre die uns allen irgendwie schon ganz vertraute Dauerbaustelle Elbphilharmonie. Sehr beliebt auch die Busbeschleunigungen in der ganzen Stadt und der Weiterbau der Geisterstadt Hafencity. Neu hinzu kommen das Megaprojekt Autobahndeckel im Zuge der A7-Verbreiterung, die Elbquerungen, wie die Hafenquerspange, aber auch die Brücke zwischen Harburg und Wilhelmsburg, die im Dezember durch einen Unfall erheblich beschädigt wurde und nun vielleicht sogar komplett ersetzt werden muss und – nicht zu vergessen – die nicht mehr zu rettende Köhlbrandbrücke, die bis 2030 neu gebaut werden soll. Weiterlesen