Kurz und bündig heißt es im Vorwort von Eckard Pahlke im Mieter-Journal: „Olympia in Hamburg: Ja, aber …“ und er sagt: „Der Mieterverein signalisierte seine positive Einstellung zu Olympia, wenn viele tausend Wohnungen – für die Behindertensportler der Paralympics sogar behindertengerecht – geschaffen und nachhaltig der Wohnraumversorgung dienen würden. Die ökonomischen und ökologischen Auswirkungen der Spiele sind aber zu beachten.“ (2/15) Nicht eben viel, wenn man bedenkt, dass die Olympia-Bewerbung massive Folgen für die Mieten in der ganzen Stadt haben kann. Für die Mitglieder des Mietervereins bietet das Journal ein Pro und Contra: Staatsrat Holst und ein hier bekannter Blogger schreiben ihre Meinungen zu Chancen und Risiken der Olympia-Bewerbung. Wir erlauben uns hier, diese Seite aus dem Mieter-Journal (PDF) auf FAIRspielen.de zu veröffentlichen
Archiv der Kategorie: Bürgerbeteiligung & Transparenz
Hamburg diskutiert die Spiele – So war’s für das Publikum
Hier noch eine Ergänzung zum vorherigen Artikel. Artur Brückmann, ASTA-Referent der Uni Hamburg, hat uns ein Foto des Publikums gemailt und er beschreibt das Veranstaltungssetting so:
„Es gab ausschließlich Plätze mit Tischen für PressevertreterInnen bzw. geladene Gäste. Das normal sterbliche Publikum war nicht einmal eingeplant, weshalb die AStA-VertreterInnen der HafenCity-Uni und wir vom AStA der Uni Hamburg uns sehr lautstark Stühle von der anderen Seite des Foyers ranschaffen mussten und sie an die Seite gestellt haben. Meine einzige Einflussmöglichkeit als Zuschauer (die Veranstaltung wurde eine halbe Stunde vor Plan beendet, ohne das Publikum sprechen zu lassen) waren Zwischenrufe und lautes Lachen.
Gegen Ende der Diskussion wurde ich dann während der lächerlichen und dummdreisten Ausführungen von Prof. Maennig zur Sympathie korrupter IOC-Funktionäre von einem Veranstalter gemaßregelt, ich solle mich doch benehmen wie alle anderen „Zuschauer“ und könne ja hinterher mit Herrn Maennig noch diskutieren. Die Auseinandersetzung zwischen diesem Sittenwächter und mir erregte die Aufmerksamkeit eines Ḱameramanns, der eine Weile die Szenerie filmte. Ebendieser Kameramann hat mir hinterher ermunternd auf die Schulter geklopft und nochmal nachgefragt, was dort los gewesen sei. Er meinte, dass er mich gerne lachend ins Bild genommen hätte, was aber dann eben nicht mehr möglich war, weil ich mit dieser unentspannten Aufsichtsperson diskutieren musste.
Nach der Veranstaltung hat ein weiterer Pressevertreter bzw. Techniker Benedikt Schroeter auf die Schulter geklopft und ihm dafür gedankt, dass er so frei und authentisch gesprochen hat, da man die Veranstaltung ja sonst nicht ausgehalten hätte.“
ECE-Konzern lädt ein: „Hamburg diskutiert die Spiele“
Boston zieht Olympia-Bewerbung zurück – Hamburgs Chancen steigen nicht
Bostons Bürgermeister zieht einen Schlußstrich unter die Olympia-Bewerbung. Die sei zu teuer und habe zu wenig Zustimmung, so seine Begründung. Die Süddeutsche schreibt: „Warum Bostons Rückzug schlecht für Hamburg ist“. Die Frage steht im Raum: Wie kann eine Stadt wie Boston vor den Kosten zurückschrecken, wenn das in Hamburg total kein Problem sein soll? Dabei wird in den USA ein großer Teil der Kosten von Privaten und nicht vom Staat aufgebracht. In der Tat legt die Entscheidung von Boston die Meßlatte für Hamburg eher höher. Weiterlesen
Olympia-HH: Twickel, Kamerun, jetzt Michael Weber – “Kultur ist das, was übrig bleibt, wenn der letzte Dollar ausgegeben ist.“ (Mark Twain)
Auf dem Weg zum Olympia-Referendum mobilisiert die Stadt auf allen Kanälen, auch unter den Kulturschaffenden. Nachdem Christoph Twickel öffentlich seine Absage an eine Olympa-Kultur-Initiative unter der Regie der Kultursenatorin begründete, hatte bereits Schorsch Kamerun seine Eindrücke von der Veranstaltung hier geschildert. Auch der Schauspieler Michael Weber hat an dem Treffen teilgenommen und erzählt hier, warum, was er sich so denkt, wie es war und was er von Olympia hält. Weber ist am Schauspielhaus, betreibt Blacktrash und ist auch regelmäßig im Polittbüro zu sehen. Ein Beitrag von Michael Weber … Weiterlesen
Diakonie Hamburg: „Wir möchten nicht, dass sowieso schon benachteiligte Verlierer einer Olympiade in Hamburg werden“ – Armut und Kosten – Diakonie und Caritas fordern!
Vor wenigen Tagen hatte Hamburgs Diakoniechef Dirk Ahrens mit Blick auf die Hamburger Olympia-Bewerbung die soziale Auswirkungen zum Thema gemacht. Im Abendblatt hatte er dazu einen Armutsbericht vom Senat verlangt. Auf der Homepage des DW finden sich nun die Forderungen des Diakonischen Werks in einer ausführlichen Darstellung. Das Abendblatt allerdings berichtet inzwischen über erste Reaktionen: „Vorschlag über Armutsbericht stößt auf Ablehnung“. Auch die „Konkurrenz“ meldet sich jetzt zu Wort. Der Hamburger Caritasverband mahnt laut HA: „“Wir brauchen verlässliche Zahlen, welche Kosten olympische Spiele in der Stadt verursachen würden“, sagte Michael Edele, stellvertretender Caritasdirektor. “
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Der schöne Schein von Beteiligung
Ein Gastbeitrag von Stefanie Baasch
Die Stadt Hamburg will sich als Austragungsort für die Olympischen Spiele bewerben – aber nur, wenn die Hamburger Bürgerinnen und Bürger dies auch wollen. Dafür werden verschiedene Veranstaltungen durchgeführt, die die Öffentlichkeit informieren und beteiligen sollen, bevor am 29. November 2015 alle Wahlberechtigten der Stadt darüber abstimmen dürfen, ob sie für oder gegen die Austragung sind. So weit, so partizipativ?
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Schorsch Kamerun, Kultur, Olympia: Ein Nein kann auch ein Nein sein.
Am 8. Juli hatte die Kulturbehörde zahlreiche Kulturschaffende zu einem „Ideenfest“ rund um ein mögliches Olympia-Kulturprogramm geladen. Auf der Gästeliste stand auch Schorsch Kamerun, Theaterregisseur und Sänger der Band Goldene Zitronen. Der ist der Einladung gefolgt. Wir haben ihn gefragt, wie er denn zur Olympia-Bewerbung steht und wie’s ihm auf dem Fest in der Kampnagel gefallen hat. Hier seine Antwort:
Schorsch Kamerun: „Ich bin dort hingegangen und hatte bereits im Vorfeld Kritik geäußert. Man schrieb mir aber, dass Kritik dort durchaus willkommen sei. Ich glaube nicht an die angekündigte „bescheidene“ und „nachhaltige“ Giga- Veranstaltung innerhalb von Leuchtturmprojekt-Wachstumsstadtpolitik, Sponsoringweltinteressen und autoritären IOC- Regeln und das wollte ich auf diesem „Ideenfest“ genannten Treffen anmerken. Weiterlesen
Ökonomie der Aufmerksamkeit – Zur 3. Olympia-Stadtwerkstatt
Ein Gastbeitrag von Sybille Bauriedl
Am 7. Juli 2015 hat die dritte Stadtwerkstatt stattgefunden, in der es um die Planung der Standorte für die Trainings- und Wettkampfstätten für die Olympiabewerbung ging.
Durchgeführt wurde die Werkstatt von der gerade gegründeten Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024 GmbH und der Hamburger Stadtmarketingagentur Urbanista. Der Untertitel der Veranstaltung lautete „auf Dialog bauen“. Wie zu erwarten, ging es dabei nicht um einen ergebnisoffenen Dialog, sondern um den Stand einer von der Hamburger Regierung fest eingeplanten Bewerbung. Die Teilnehmer_innen der Stadtwerkstatt sollen zu deren Erfolg beitragen, unter dem zu Beginn formulierten Motto: „Wenn gute Ideen aus ihren Reihen kommen, sind wir gewillt diese aufzunehmen.“ Von der Moderatorin wurde diese Form der Bürgerbeteiligung „Kommunikations- und Lernprozess“ genannt.
BUND Hamburg skeptisch: Olymische Bewerbung ist erhebliche Belastung für Natur, Umwelt und Klima
Während die Bürgerschaft heute den Weg für das im November geplante Olympia-Referendum frei gemacht hat, hat sich der BUND Hamburg nun erstmals in einer Stellungnahme umfangreich zur Olympia-Bewerbung geäußert und stellt fest: „Für die kurze Phase der Sportereignisse sind weitgreifende städtebauliche Maßnahmen vorgesehen, die auch zu einer erheblichen Belastung für Natur, Umwelt und Klima führen. Derzeit steht der BUND Hamburg der Olympia-Bewerbung mit Skepsis gegenüber.“
- Die Stellungnahme es BUND Hamburg ist als PDF-download hier oder hier.