Wenig wurde bisher ernsthaft über das Pro und Kontra von Olympischen Spielen in der Hansestadt diskutiert. Der Hamburger Senat versäumt es, eine Debatte über die Chancen und Risiken einer Olympia-Bewerbung zu starten und initiiert stattdessen lieber die PR-Kampagne „Feuer und Flamme für Hamburg“, die nun die Bevölkerung in einen diffusen Olympia-Taumel versetzen soll. Kein Wort von den Kostenrisiken und möglichen Umwelt- und Sozialbelastungen, die solche olympischen Spiele mit sich bringen. Wer genaue Zahlen oder Hintergrundinformationen haben will, der wird immer weiter vertröstet. Transparenz und Partizipation? Fehlanzeige! Umso löblicher ist es, dass ein einzelner Sportverein die notwendige Debatte in seinem Vereinsmagazin führt. Weiterlesen
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Olympia – Grüne grantig
Jetzt ist es bewiesen: Bloggen hilft. Kaum hatten wir hier „Hamburgs Weg zu Olympia“ veröffentlicht, reagieren die Grünen auch sofort. Der Jahresausblick 2015 behauptete: Mai 2015/ Der Senat und alle Fraktionen mit Ausnahme der Linken erinnern sich an eine im Frühjahr 2014 beschlossene Geschichte in der Bürgerschaft, wo es um Vor- und Nachteile einer Olympia-Bewerbung gehen sollte. Machbarkeitsstudie hatte man das Ding mal genannt. Das sollte der Senat total ergebnisoffen darstellen. Wie blöd, das hatten jetzt fast alle – mit Ausnahme der Linken? – vergessen… Falsch! Die Geschichtsschreibung in der Zukunft muss nun neu geschrieben werden und zwar so: Dezember 2014/ Die Grünen erinnern sich auf einem „kleinen Parteitag“ und den Senat an diese Machbarkeitsstudie und fordern deren Umsetzung. Der Senat, solle „keine Werbung für Olympische Spiele in Hamburg (zu) machen bevor Chancen, Risiken und Kosten ermittelt worden sind. Das meinen wir auch, lieber Senat. Ergebnissoffen bleiben. Aber eines noch: Das mit Godot ist jetzt schon etwas komisch so als Bild. Die Auflösung kommt erst weiter unten…. Weiterlesen
Bürgerbegehren? Muss nicht sein! Thomas Bachs Demokratieverständnis
Zeitgleich mit der Präsentation der Reformpläne des IOCs wagt sich IOC-Chef Thomas Bach mit einem zweifelhaften Vorstoß in die Öffentlichkeit. Im Interview mit der BILD zeigte er sich skeptisch, ob es überhaupt Sinn mache, Bürger/innen in den Prozess mit einzubeziehen: „Ist ein Bürgerbegehren tauglich, um Großprojekte zu legitimieren? Ich sehe manchmal eine gewisse Mutlosigkeit mit einer gewissen Selbstzufriedenheit in einigen Ländern, wo man Projekte nicht in Angriff nimmt, weil es allerlei Bedenken gibt“. Weiterlesen
Olympia-Kosten: Bisher schon 81.000 Euro (Stand: 31.10.14)
Und… was kostet uns der Spaß? Dies wird die Kernfrage der Hamburgerinnen und Hamburger sein, um sich zu entscheiden, ob sie bei einem möglichen Bürgerentscheid ihr Kreuzchen bei „Ja, ich will Olympische Spiele“ oder „Nein, ich bin dagegen“ setzen werden. Umso wichtiger ist es, dass der Senat sein Versprechen, es werde in der Hansestadt transparente Spiele geben, auch wirklich einlöst. Bisher deuten alle Anzeichen darauf hin, dass es in Sachen Transparenz noch Nachholbedarf gibt. Die Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Mehmet Yildiz (DIE LINKE) vom 10. November zielte auf die K-Frage: die Kosten von Olympia. Gestern ist die Antwort des Senats eingetrudelt, die Drucksache 20-13574-1, die wir hier als pdf verlinken. Lasst uns lieber nicht über die Kosten reden, dieses Motto des SPD-Senats zieht sich durch die Antwort. Weiterlesen
Anonymer Hinweis: Enorme Kosten für Olympia Hamburg
Das kam anonym per Post. Von „internen Schätzungen der Behörden“ und Kosten von sechs Milliarden Euro allein für die Räumung und Herstellung des Hafengeländes ist die Rede. Und gar 15 – 18 Mrd. Euro solle die „gesamte Olympia-Ausrichtung“ demzufolge kosten. Kann das stimmen oder will uns da jemand desinformieren? Wir wissen es nicht. Wir wissen auch nicht, was sich alles hinter diesen Zahlen verbirgt, welche Maßnahmen und Investitionen hier „berücksichtigt“ werden. Sicherlich sind Zweifel angebracht, nicht nur, weil uns dieser Brief anonym zugestellt wurde, sondern auch, weil die genannten Kosten erheblich sind! Da bleibt nur der Aufruf und die Bitte: Wer kann uns sachdienliche Hinweise geben? Weiterlesen
Lasst uns nicht über die Kosten reden!
„Die Kosten für die Olympischen Spiele sind noch völlig offen“, schreibt die WELT am 2. November und verweist darauf, dass sowohl in Hamburg als auch in Berlin niemand genau sagen kann, wie teuer denn der Spaß „Olympische Spiele 2024“ wirklich werden wird. Auffallend vage sind die offiziellen Aussagen in Bezug auf die Kosten und angesichts der fortschreitenden Zeit ist es umso erstaunlicher, dass es nach wie vor dazu keinerlei Schätzungen und Aussagen gibt.
Selbst wenn noch nicht jedes Detail bis ins Kleinste durchgerechnet ist, eine Hausnummer – ob es sich hier um 2, um 6 oder sogar um 10 Milliarden Euro handelt – müsste doch drin sein. Schließlich liegt die Hauptbefürchtung der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf Olympia in den explodierenden Kosten. Hamburg befindet sich im Vorwahlkampf zur Bürgerschaftswahl 2015 und im Sinne der Transparenz wäre es gut zu wissen, über welches grobes Sümmchen wir denn hier sprechen. Weiterlesen
All is lost? Apropos Olympia“begeisterung“ in Hamburg
Auf der letzten Seite: Sind Sie für Olympische Spiele in Hamburg?
Ja: 39,3 Prozent; Nein: 60,7 Prozent
Termine, Termine, Termine
Im Folgenden dokumentieren wir die Termin rund um die Olympia-Bewerbung Hamburgs. Reine Werbeaktivitäten werden hier nicht dokumentiert, sondern finden sich auf der Seite der Olympia-Initiative des Hamburger Senats.
Einladung zu den Bürgerwerkstatten
Im Rahmen von drei Bürgerwerkstätten sollen im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern Wünsche und Ideen für Olympia gesammelt und erörtert werden. Wir möchten Sie herzlich einladen, sich über den aktuellen Stand des Olympia-Konzepts zu informieren, mehr Hintergründe und Anforderungen zu erfahren sowie eigene Anregungen für olympische und paralympische Spiele in Hamburg einzubringen. Jede Werkstatt findet zu einem übergeordneten Thema statt.
28.01.2015, Wettkampf- und Trainingsstätten
19.02.2015 Verkehr- und Tourismus
26.02.2015 Die Entwicklung des Kleinen Grasbrooks zum neuen Stadtteil OlympicCity
Büro Luchterhand, alle Veranstaltungen finden im Unilever-Haus, Strandkai 1, 20457 Hamburg von jeweils 18:00 bis 21:00 Uhr statt.
– 18.11., 26. Hamburger Immobilientreff „Olympische Spiele in Hamburg – ein Segen für die Stadtentwicklung?“, 18.00 bis 20.00 Uhr, im Albert-Schäfer-Saal der Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, 20457 Hamburg;
Aus der Einladung:
Olympische Spiele in unserer Stadt? 73 Prozent der Hamburger sprechen sich für eine Bewerbung aus (Stand Juli 2014). Inwieweit kann die Ausrichtung Olympischer Sommerspiele eine Option sein, um auch die Stadtentwicklung positiv zu beeinflussen und die Attraktivität unseres Standortes weiter zu erhöhen? Diese und weitere Fragen möchten wir mit unseren Experten und Ihnen diskutieren.
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19.11., London 2012 als Vorbild? Was Hamburg von der Austragung der Spiele in London lernen kann, 19:00 – 21:00 Uhr, Raum: Moot Court, Bucerius Law School, Jungiusstraße 6, 20355 Hamburg;
Aus der Einladung:
Die Veranstaltungsreihe „Spiele im Dialog“ lädt alle interessierten Hamburgerinnen und Hamburger ein, mit Experten und Fachleuten über olympische Themen in Hamburg zu diskutieren. Wir laden Sie hiermit herzlich zur nächsten Veranstaltung am 19.11. in die Bucerius Law School ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die Lehren der Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele 2012 in London für die Hamburger Olympiabemühungen. Im Rahmen der Veranstaltung wird die Frage gestellt, ob die Londoner Spiele als Vorbild für Olympische und Paralympische Spiele in Hamburg dienen können?
Hier wurde über Olympische Spiele diskutiert….
Die drei Veranstaltungen der olympiakritischen Reihe „Brot und Spiele. Großevents als Katalysator für Aufwertungsvisionen“ des BUKO-Arbeitsschwerpunktes sind gelaufen. Die Mitschriften können auf der Internetseite eingesehen werden. Weiterlesen
Macht Olympia Moorburg platt?
Welche Auswirkungen hätten die Olympischen Spiele auf Moorburg? – dieser Frage ist bisher als einzige Zeitung das Elbe Wochenblatt nachgegangen. Der Kleine Grasbrook, der als Olympische Fläche dienen soll, ist eben nicht leer, sondern gut genutzte Hafenfläche. Und für die dort angesiedelten Hafenbetriebe müssten Ausgleichsflächen beschaffen werden. Weiterlesen
Kritische Stimmen zu Olympia 2024
„Wie oft habe ich in einzelnen Gesprächen gehört, dass die Menschen zuerst an korrupte Funktionäre und totalitäre Staaten denken, wenn sie Olympia hören. Das ist fatal! Wenn jetzt vom Sportbund mit Hamburg und Berlin die Bewerbung vorangetrieben wird, sollte das nicht über die Köpfe der Menschen und Sportbegeisterten hinweg vorangetrieben werden, sondern von unten, aus der Sportgemeinschaft heraus. Unten von der Basis, von den vielen Ehrenamtlichen und den Vereinen, die das Herzblut des deutschen Sports ausmachen. Diese sollten sagen: ‚Wir wollen mit aller Macht die Spiele!‘. Davon sind wir aber Lichtjahre entfernt. Die Bürger haben nur das Gefühl, dass ihnen die Spiele und die Kosten aufs Auge gedrückt werden und keiner davon profitiert.“ Weiterlesen