Auf dem Weg zum Olympia-Referendum mobilisiert die Stadt auf allen Kanälen, auch unter den Kulturschaffenden. Nachdem Christoph Twickel öffentlich seine Absage an eine Olympa-Kultur-Initiative unter der Regie der Kultursenatorin begründete, hatte bereits Schorsch Kamerun seine Eindrücke von der Veranstaltung hier geschildert. Auch der Schauspieler Michael Weber hat an dem Treffen teilgenommen und erzählt hier, warum, was er sich so denkt, wie es war und was er von Olympia hält. Weber ist am Schauspielhaus, betreibt Blacktrash und ist auch regelmäßig im Polittbüro zu sehen. Ein Beitrag von Michael Weber … Weiterlesen
Verdi Hamburg und Olympia-Bewerbung: War da was?
Bereits im Januar fasst das höchste Gremium der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Hamburg einen fulminanten Beschluss gegen die Olympia-Bewerbung. Solange „die dauerhafte Finanzierung sozialer Infrastruktur und öffentlicher Dienstleistungen durch Olympia gefährdet ist“, sei Ver.di gegen die Bewerbung. Während sich dieser Tage kirchliche Einrichtungen in die Olympia-Debatte einmischen und Forderungen zu den Kosten und sozialen Folgen stellen, ist es bei der Ver.di erstaunlich still geworden – jedenfalls in der Öffentlichkeit. Weder zu den Auseinandersetzungen im Hafen um die Verlagerung der dortigen Betriebe und der damit verbundenen Arbeitsplätze, noch zu anderen Themen wie dem Referendum oder den sozialen Themen hat sich ver.di Hamburg seither zu Wort gemeldet. Bis heute ist nicht einmal der Beschluss gegen die Olympia-Bewerbung auf der Homepage von Ver.di online. Weiterlesen
Diakonie Hamburg: „Wir möchten nicht, dass sowieso schon benachteiligte Verlierer einer Olympiade in Hamburg werden“ – Armut und Kosten – Diakonie und Caritas fordern!
Vor wenigen Tagen hatte Hamburgs Diakoniechef Dirk Ahrens mit Blick auf die Hamburger Olympia-Bewerbung die soziale Auswirkungen zum Thema gemacht. Im Abendblatt hatte er dazu einen Armutsbericht vom Senat verlangt. Auf der Homepage des DW finden sich nun die Forderungen des Diakonischen Werks in einer ausführlichen Darstellung. Das Abendblatt allerdings berichtet inzwischen über erste Reaktionen: „Vorschlag über Armutsbericht stößt auf Ablehnung“. Auch die „Konkurrenz“ meldet sich jetzt zu Wort. Der Hamburger Caritasverband mahnt laut HA: „“Wir brauchen verlässliche Zahlen, welche Kosten olympische Spiele in der Stadt verursachen würden“, sagte Michael Edele, stellvertretender Caritasdirektor. “
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Bewerbungskosten: 20 Millionen € weniger vom Bund
Der schöne Schein von Beteiligung
Ein Gastbeitrag von Stefanie Baasch
Die Stadt Hamburg will sich als Austragungsort für die Olympischen Spiele bewerben – aber nur, wenn die Hamburger Bürgerinnen und Bürger dies auch wollen. Dafür werden verschiedene Veranstaltungen durchgeführt, die die Öffentlichkeit informieren und beteiligen sollen, bevor am 29. November 2015 alle Wahlberechtigten der Stadt darüber abstimmen dürfen, ob sie für oder gegen die Austragung sind. So weit, so partizipativ?
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Hafen und Olympia-Konflikt: Flächen, Umsiedlungen, Wohnen, Umwelt, Natur
Olympia-Bewerbung und „Diakonie und Bildung“: „Meine Fackel bleibt bis dahin aus“
„Bis dato liegt für die Austragung der Sommerspiele in Hamburg 2024 weder ein überzeugendes Konzept noch ein seriöser Kostenplan vor, der mehr hergibt als emotionalisierte Schlagwörter. Wir können uns als Kirche einmischen und das Entzünden unserer Fackel an Bedingungen knüpfen. Es geht nicht um Spielverderberei, sondern um verantwortliche Gesellschaftsgestaltung. Bis dahin bleibt meine Fackel aus.“ So schreibt Silvia Schmidt, Leiterin des Bereichs Bildung der Diakonie im Hamburger Kirchenkreis Ost. Weiterlesen
BUND und Diakonisches Werk Hamburg: Ökologische und soziale Risiken der Olympia-Bewerbung
Dass Olympische Spiele auch was mit Risiken, Nachteilen und Belastungen zu tun haben, mögen im Senat und der Bürgerschaft sowie Wirtschaftskreisen viele nicht hören. Doch die Stimmen, die auf derartige Probleme hinweisen, werden mehr und sie werden lauter. „Landespastor Dirk Ahrens, Chef des Diakonischen Werkes in Hamburg, fordert den Senat auf, die sozialen Auswirkungen von Olympia 2024 zu diskutieren. Er schlägt vor, dass der Senat eine unabhängige Kosten-Nutzen-Analyse mit einem detaillierten Armutsbericht vorlegt – und zwar rechtzeitig vor dem Referendum im Herbst.“ (Abendblatt) Auch der BUND Hamburg warnt: „Die in Politik und Wirtschaft erkennbare Olympia-Begeisterung darf nicht dazu führen, dass Natur und Umwelt in der Stadt unter die Räder kommen und andere wichtige Bereiche wie etwa Soziales, Bildung oder der Breitensport das Nachsehen haben“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg in einer Presseerklärung vom Freitag. Weiterlesen
Schorsch Kamerun, Kultur, Olympia: Ein Nein kann auch ein Nein sein.
Am 8. Juli hatte die Kulturbehörde zahlreiche Kulturschaffende zu einem „Ideenfest“ rund um ein mögliches Olympia-Kulturprogramm geladen. Auf der Gästeliste stand auch Schorsch Kamerun, Theaterregisseur und Sänger der Band Goldene Zitronen. Der ist der Einladung gefolgt. Wir haben ihn gefragt, wie er denn zur Olympia-Bewerbung steht und wie’s ihm auf dem Fest in der Kampnagel gefallen hat. Hier seine Antwort:
Schorsch Kamerun: „Ich bin dort hingegangen und hatte bereits im Vorfeld Kritik geäußert. Man schrieb mir aber, dass Kritik dort durchaus willkommen sei. Ich glaube nicht an die angekündigte „bescheidene“ und „nachhaltige“ Giga- Veranstaltung innerhalb von Leuchtturmprojekt-Wachstumsstadtpolitik, Sponsoringweltinteressen und autoritären IOC- Regeln und das wollte ich auf diesem „Ideenfest“ genannten Treffen anmerken. Weiterlesen
Ökonomie der Aufmerksamkeit – Zur 3. Olympia-Stadtwerkstatt
Ein Gastbeitrag von Sybille Bauriedl
Am 7. Juli 2015 hat die dritte Stadtwerkstatt stattgefunden, in der es um die Planung der Standorte für die Trainings- und Wettkampfstätten für die Olympiabewerbung ging.
Durchgeführt wurde die Werkstatt von der gerade gegründeten Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024 GmbH und der Hamburger Stadtmarketingagentur Urbanista. Der Untertitel der Veranstaltung lautete „auf Dialog bauen“. Wie zu erwarten, ging es dabei nicht um einen ergebnisoffenen Dialog, sondern um den Stand einer von der Hamburger Regierung fest eingeplanten Bewerbung. Die Teilnehmer_innen der Stadtwerkstatt sollen zu deren Erfolg beitragen, unter dem zu Beginn formulierten Motto: „Wenn gute Ideen aus ihren Reihen kommen, sind wir gewillt diese aufzunehmen.“ Von der Moderatorin wurde diese Form der Bürgerbeteiligung „Kommunikations- und Lernprozess“ genannt.