Rückzieher beim Referendum: Lex Olympia und die Bürgerbeteiligung

mehrdemokratieDie HamburgerInnen sollten entscheiden,  bevor sich die Hansestadt offiziell bewirbt, ob sie für oder gegen die Olympischen Spiele sind. So hatten es eine breite Bürgerschaftsmehrheit und auch Senatsvertreter immer wieder versichert. Das hätte bedeutet, ein Referendum bis Mitte September 2015 durchzuführen, denn dann muss die Stadt nach den offiziellen Fahrplänen einen so genannten Letter of Intent, die offizielle Bewerbung als Ausrichterstadt, abgegeben.  Nicht die Bürgerschaft, deren Sache es eigentlich wäre, sondern der Senat und der DOSB sind nun der Meinung, dass dieses Referendum auch später stattfinden könnte, also nachdem die Bewerbung offiziell erklärt worden ist. Irgendwie klappt das mit der Bürgerbeteiligung nicht so wirklich ideal.

Das ist in der Zeit auf Basis eines Berichts des Sport-Informations-Dienstes nachzulesen. Dort heißt es: „Die Befragung der Hamburger Bürger zur Olympiabewerbung der Hansestadt für 2024 soll im Oktober oder November und damit erst nach der offiziellen Anmeldung beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) durchgeführt werden. Dieses Ergebnis stand am Ende einer Arbeitssitzung mit Vertretern der Stadt Hamburg und des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am Dienstag.“

Bislang immer noch nicht klar ist auch, wie die rechtliche Grundlage für das Referendum eigentlich aussehen soll. Die Bürgerschaft ist da nicht so ganz einer Meinung, denn die CDU z.B. will nur eine Befragung, die nicht verbindlich für den Senat sein soll. Die SPD will ein verbindliches Votum, dafür aber braucht es eine Verfassungsänderung und eine entsprechende Mehrheit. Weiterlesen

Heute darf die Presse nicht mitfeiern – Morgen dann die Olympia-Bewerbungs-GmbH 2024?

boston-bostonErst war sie eingeladen, die Presse. Heute Morgen wurde sie wieder ausgeladen, hören wir von unterschiedlichen Redaktionen. Für den heutigen Abend steht in der Handelskammer (wo sonst?) eine kleine Feier zwischen Unternehmen und der hohen Politik der Hansestadt auf dem Plan. Der Bürgermeister will sich bedanken, für das viele Geld aus der Wirtschaft, mit dem die Werbekampagne der letzten Wochen bezahlt wurde. Na, und sicherlich werden auch weitere Pläne über einem Gläschen Sekt geschmiedet. Morgen trifft sich die Partyrunde dann offenbar mit einem DOSB-Vertreter. Da dürfte es dann um die nächsten Planungschritte gehen. Also z.B. um die Olympia 2024 – Bewerbungs – Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Innensenator Neumann hatte ein wenig mit dem Abendblatt über die nächsten Schritte geplaudert (schon bitter, wenn die wirklich heute nicht mitfeiern dürfen!).

4 : 3 – Nur eine Stimme mehr für Hamburg

nolymoia-hhAuf so festem Boden steht die Entscheidung des DOSB offenbar nicht, mit der Hamburg zur Austragungsstadt für Olympische Spiele erwählt wurde. Während DOSB-Präsident Hoermann gestern von einer „einmütigen Entscheidung“ sprach, berichtet Spiegel-online: „Deutsche Olympiabewerbung: Hamburg bekam nur eine Stimme mehr als Berlin„. Weiterlesen

Der Kaiser ist nackt – Showdown im Kampf der Olympia-Bewerberstädte

Wird Hamburg oder Berlin die deutsche Bewerberstadt für Olympische Sommerspiele 2024? Die letzten zwei Wochen habe ich die Informationen rund ums Thema aus dem Urlaub verfolgt – also mit einer gehörigen Portion Abstand. So von weitem betrachtet ist es putzig, wie sich Berlin und Hamburg einen Schaulauf liefern, wobei eigentlich klar ist, dass beide Städte für 2024 keine Chance haben. Deutschland als Austragungsort der Fußball-EM im gleichen Jahr ist ein Ausknocker und auch die Tatsache, dass mal wieder Spiele in den USA dran wären, zumindest aus Sicht der Hauptsponsoren. Weiterlesen

Lieber DOSB: Vorsicht an der Bahnsteigkante!

auf-zu-tuer-bahnLieber DOSB, wir gehen jetzt ins Wochenende, aber ihr werdet sicher viel um die Ohren haben. Am Montag Abend wollt ihr ja mitteilen, ob ihr euch für Olympia 2024 bewerbt, obwohl die Spiele dann ohnehin in den USA stattfinden. Außerdem wollt ihr entscheiden, ob Hamburg oder Berlin sich sinnloserweise für diese Spiele bewerben dürfen. Warum eigentlich gleich mal über 2028 nachdenken? Weiterlesen

Feuer und Flamme im DOSB – Deckel drauf, statt über Realität reden

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Dieses Bildchen geistert gerade durch Facebook und nimmt das Feuer und Flamme Motiv der Hamburg-Bewerbung auf. Achtung aufgepasst, liebe Urheber- oder Sonstwasrechtsfreunde: Wir dokumentieren!

Wer wissen will, wie wenig Olympische Spiele mit Sport zu tun haben, kommt jetzt langsam auf seine Kosten. Wirklichkeit ist eine verdammt komplizierte Sache. Noch schwieriger ist es, mit ihr umzugehen.  Die gestrigen Umfrage-Ergebnisse zur Olympia-Entscheidung des DOSB nächste Woche haben durch ein sehr berechtiges Statement des Vize-Prädidenten Schneeloch (der ist bestimmt nicht für Winterspiele zuständig) die Frage aufgeworfen, ob der DOSB an einer Bewerbung für 2024 festhalten soll. Das darf nachtürlich gar nicht sein, redliche Fragen zu stellen. Jetzt mischt sich sogar gleich Bundesinnenminister Thomas de Maizière ein, der zur Geschlossenheit aufruft. Das tut man, wenn a. ernstzunehmede Konflikte auf dem Tisch liegen und b. wenn es sonst keine guten Argumente gibt, die man öffentlich sagen kann. Weiterlesen

Überdenkt DOSB Olympia-Bewerbung 2024? – Ein Schritt zur Vernunft?

SONY DSCAbendblatt und Handelsblatt melden mit Bezug auf entsprechende Äußerungen des DOSB -Vize-präsidenten Walter Schneeloch, dass es eine Diskussion gibt, keine Bewerbung für die Spiele 2024 auf den Weg zu bringen. Während eines Interviews grad beim NDR hieß es jedoch, der DOSB würde diese Meldung dementierten, die Äußerungen von Schneeloch wären vor der Veröffentlichung der gestrigen Umfrageergebnisse gemacht worden. Allerdings: Schneelochs Äußerungen geben erheblichen Sinn. Nicht nur, weil die Olympischen Spiele 2024 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ohnehin in den USA stattfinden werden. Sondern auch, weil der DOSB im besten eigenem Sinn das Desaster der Olympia-Bewerbung von München besser nicht ignorieren sollte. Weiterlesen

DOSB hat ein Problem – Viel Werbung – wenig Mehrheit

nolymoia-hhDer DOSB dürfte mit diesem Ergebnis nicht sonderlich glücklich werden – und viele andere auch nicht. Nach einem monatelangen, weitgehend informationsfreien Werbefeldzug für die Olympia-Bewerbungen in Hamburg und Berlin liegen nun die heiß ersehnten neuen Umfrageergebnisse vor. Relativ wenig haben sich diese gegenüber der letzten Umfrage im September letzten Jahres verbessert. In Berlin haben sich 55 Prozent der Befragten für Olympia ausgesprochen, in Hamburg demnach 64 Prozent. Olympia-Freunde in Hamburg hatten eine Zustimmung von 70+X erhofft.

Im September, der ersten DOSB-Umfrage, lag die Zustimmung in Berlin nur bei 48 Prozent, in Hamburg bei 53 Prozent.

Der DOSB hat die Ergebnisse hier veröffentlicht, inkl. der Forsa-Umfrage. Aber dieses Ergebnis dürfte beim DOSB und vielen Verantwortlichen deutlich machen, dass es noch ein langer Weg bis zum Volksentscheid in Berlin oder Hamburg wird. Diese Umfragewerte sind eher eine Warnung, als ein Bestärkung für den DOSB, der nun mit seiner Entscheidung, mit welcher Stadt er ins Rennen für eine Olympia-Bewerbung gehen will, noch mehr Probleme haben dürfte.

Da nun viele JournalistInnen von uns ein Statement wollen, gibt es Weiteres zur Umfrage später….

Olympia-Umfrage des DOSB – ein Kommentar # dieser Text ist vor den Umfrageergebnissen erschienen!

nolymoia-hhAchtung: Zu den aktuellen Zahlen und unsere Bewertung hier lang. Der folgende Kommentar ist von GESTERN!

Morgen soll der Deutsche Olympische Sport Bund (DOSB) die Ergebnisse seiner Olympia-Umfrage veröffentlichen. Mit dieser Umfrage sollte die Zustimmung insbesondere der HamburgerInnen und BerlinerInnen zu den Olympia-Bewerbungen ihrer Städte abgefragt werden. Die Zustimmung ist eines von mehreren Kriterien, die laut Angaben des DOSB für die Entscheidung, welche Stadt am 16. März (Präsidium) bzw. 21. März (Plenum) den Zuschlag erhält. Ein Kommentar:

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Unter Druck: Auf der Suche nach Transparenz – DOSB veröffentlicht Entscheidungs-Leitlinien

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Klicken zum Unterstützen: Petition an den DOSB gegen Olympia unterschreiben.

Nachdem es schwere Kritik an den mangelnden Transparenz des Deutschen Olympischen Sport Bundes gegeben hat, reagiert der nun mit der Veröffentlichung eines Leitfadens zu den Entscheids-Kriterien, nach denen die Bewerber-Städte für Olympische Spiele ausgewählt werden sollen. Das geht aus einer Meldung der Agentur DPA hervor. Weiterlesen