Die Olympische Berwerbungsgesellschaft hat (fast) einen Aufsichtsrat

GeschenkideenDie Bewerbungsgesellschaft mit begrenzter Haftung, die die Geschäftsführung für die Olympia-Planungen und Umsetzung der Hamburger Ambitionen übernimmt, hat nun einen fast vollständigen Aufsichtsrat, der einige kleine Überraschungen enthält. Mit einer Ausnahme bleiben die Sitze für den Bund bislang noch offen. Der Rest steht: Die Gesellschaft, bei der der Deutsche Olymische Sport Bund die Mehrheit von 51 Prozent hält, die Hansestadt Hamburg aber alle wirtschaftlichen Risiken, honoriert das unermüdliche Werben von Alexander Otto – Versand z.B. mit einem Sitz in diesem Aufsichtsrat und gibt damit einem Vertreter privater Wirtschaftsinteressen einen starken Partner an die Seite der Handelskammer, die sonst nur einen Vertreter ins Rennen schickt. Weiterlesen

Olympische Chronisten-Pflicht: Der Sportausschuss der Bürgerschaft im Protokoll und ein Beschluss

20150801_RadwanderwegOlympische Spiele werden überwiegend im Sitzen vorbereitet. Das mag verwundern, kann aber an viel zu viel Orten derzeit beobachtet werden. Das passiert sogar Gremien, die den Sport sogar im Namen tragen: Letzte Woche hat z.B. der Sportausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft getagt und über eine Senatsvorlage zur Olympia-Bewerbung beraten. Am Ende waren sich alle mit Ausnahme der Links-Fraktion einig und stimmten der Drucksache zu. Thema der Beratungen war die Drucksache 21/795 (PDF, Bürgerschaftsserver) mit dem sportlichen Titel: Olympische und Paralympische Spiele 2024 –
mit Hamburg für Deutschland und Europa
Bericht zur Bewerbung Hamburgs um Olympische und Paralympische Spiele 2024 und
Haushaltsplan 2015/2016: Nachbewilligung nach § 35 Landeshaushaltsordnung
(Senatsantrag). Weiterlesen

Olympia Bewerbung Hamburg – IOC ändert Bewerbungsregeln – Referendum verschieben!

olympia-kugelschreiberDer Zeitdruck für das von Senat und Bürgerschaft bereits im November geplante Olympia-Referendum ist raus. Mit enormen Tempo und ohne dass bis dahin belastbare Daten vorliegen werden, hatten beide Gremien den Termin festgelegt, um vor der bislang im Januar vorgesehen Bewerbung beim IOC freie Hand zu haben. Nun hat das IOC seine Spielregeln geändert. Das Mini-Bid-Book muss nicht mehr im Januar vorgelegt werden. Außerdem hat das IOC die bisherige Trennung vom Bewerber- zum Kandidaten-Status abgeschafft. Bereits mit der formalen Bewerbung Mitte nächster Woche wird Hamburg den Status als Kandidat erhalten. Damit könnte Hamburg ohne jedes Bewerbungs-Problem vernünftig planen und auf solider Grundlage eine Olympia-Befragung auch zu einem späteren Zeitpunkt durchführen. Das Referendum sollte nach den Warnungen durch den Rechnungshof also verschoben werden. Weiterlesen

Olympia-Kampage läuft an: Schräge singen oder Heim leuchten

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„Blaulicht… Ausnahmsweise mit ner message“, schreibt dazu jemand auf Facebook

Die Olympia-Werbe-Kampagne für das Referendum läuft offenbar an. Die Schulferien sind kaum vorbei, gibt es gleich zwei Angebote zum mitmachen und erleben und einfach nur gut drauf sein. Dann wollen wir uns mit schlechten Nachrichten, wie der vom Rechnungshof über enorme Kostenrisiken und unverantwortlichen Referendums-Terminen, mal lieber nicht so sehr die Laune verderben lassen. Der Hamburger Sportbund ermuntert zum gemeinsamen singen eines Olympia-Songs in der Europapassage (3.September), zusammen mit dem Bürgermeister und dem allgegenwärtigen Otto-Konzern. Na, vielleicht singen da einige ja auch mal mächtig falsch? Oder zu laut? Oder beides? Auch bei der Nacht der Lichter soll dann Mitte September nicht nur geleuchtet, sondern auch gesungen werden. Machen tut das „Channel Hamburg“ hat wohl auch was mit Immobilien zu tun – wie der Otto-Konzern mit seiner ECE. (Wir nehmen sachdienliche Hinweise gern entgegen.) Die Wirtschaft legt also los…. Und NOlympia? Ist z.B. hier: Schanzenfest goes Antiolympia, 6.9.

Hamburg: Olympia-Bewerbung im Rückwärtsgang – Zustimmung sinkt!

20150728_Olympia-Ring-DiebstahlKein guter Wochen-Auftakt für die Freunde der Hamburger Olympia-Bewerbung. „Unterstützung für Olympia sinkt in Hamburg laut Befragung“ (*) schreibt Jens Meyer-Wellmann im Abendblatt mit Bezug auf eine soeben veröffentlichte repräsentative Umfrage. Demnach liegt die Zustimmung (bei bundesweit und in Hamburg befragten) nun unter 50 Prozent und damit deutlich unter den Werten vom März, als der Deutsche Olympische Sport Bund gefragt hatte. Nach der schweren Kritik des Rechnungshofs hinsichtlich der Planung, der Kostenrisiken und dem viel zu frühen Referendums-Termin dürften die Daten die Olympia-Planer sicherlich aufschrecken. Olympia in Hamburg ist noch längst keine ausgemachte Sache! Weiterlesen

Protest bei ECE-Veranstaltung „Hamburg diskutiert die Spiele“

War da was? Protest beim Runden Tisch "Hamburg diskutiert die Spiele"

War da was? Protest beim Runden Tisch „Hamburg diskutiert die Spiele“

Immer mehr Menschen werden gegen Olympia aktiv und melden sich vielfältig zu Wort. Gestern hat auf Einladung des ECE-Konzerns der so genannte zweite Runde Tisch „Hamburg diskutiert die Spiele“ stattgefunden. Anscheinend gab es vor Ort Proteste, wie dem Abendblatt heute zu entnehmen ist: „Da bedankte sich der Vertreter der Organisation ,NOlympics‘ für die Redezeit, die ihm von Gastgeber Merlin Koene gewährt worden war, nachdem er mit zwei Mitstreitern ein Protestplakat enthüllt hatte. Der offiziellen Einladung, an der Diskussionsrunde teilzunehmen, war die Gruppe zum zweiten Mal nicht gefolgt – wovon das protestierende Trio indes nichts wusste.“ Wie dieser Protest von NOlympics genau ausgesehen hat, kann man leider nicht nachverfolgen, da in der Live-Aufnahme der Diskussionssendung nun der Anfang raus geschnitten wurde.* Wie schade!
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Schanzenfest goes Antiolympia, 6.9.

Am 6.9. wird das Schanzenviertel zum antiolympischen Dorf.

Am 6.9. wird das Schanzenviertel zum antiolympischen Dorf.

Das Schanzenfest widmet sich dieses Jahr dem Thema „NO2024 – für ein Olympia des Widerstands“. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, gestern informierten die Veranstalter/innen die Presse. „Wir sind gegen ein Olympia in Hamburg“, sagte Björn Schlüter gegenüber der Mopo. Die Organisator/innen fordern: „Das Geld, das die Stadt für die Olympischen Spiele verwenden wolle, solle besser in bezahlbaren Wohnraum und die Flüchtlingshilfe investiert werden.“

Alle sind eingeladen, sich einzubringen: So heißt es im Aufruf zum traditionellen Fest: „Wir rufen die Jugend der Welt jeden Alters, alle Gipfelstürmerinnen und Abstiegskandidaten, Turnbeutelvergesser und Drückebergerinnen, Haus-, Platz- und Baumbesetzerinnen, Brillenschlangen und Bücherwürmer, Deser- und Saboteur*innen: Nehmt die Turnschuhe aus dem Schrank und den Arsch vom Sofa, bringt das ganze Team mit und alle Fans! Macht mit bei den antiolympischen Sportarten auf dem Schanzenfest und organisiert selber welche: Klobürstenstaffellauf, Hürdenradrennen, Mehlbombenwerfen beim großen Hönkelfinale. Und bei der Sieger*innenehrung im Sonnenuntergang sind sich alle einig: Dabeigewesensein ist alles!

Sonntag, 6.9., No 2024 – für ein Olympia des Widerstands!, Schanzenviertel, in der Bartels-, Schanzen-, Ludwig- und Sternstraße, weitere Infos: www.aosf.blogsport.de

Aus dem „Dunstkreis“: Noch eine Anti-Olympia-Unterschriftenaktion

olympia-kugelschreiberWer einen Kugelschreiber hat, ist klar im Vorteil. Mit einer weiteren Unterschriften-Aktion will nun eine weitere Anti-Olympia-Aktion an den Start gehen. Darüber berichtet die Welt. Pikant für die FreundInnen grüner Regierungspolitik sicherlich: Die Grüne Jugend Hamburg unterstützt das neue Projekt. 10.000 Unterschriften wollen nun ein Bündnis aus AStA und Grüner Jugend sammeln. Die Rechtslage schreibt vor, dass das innerhalb von nur drei Wochen erfolgen muss, wenn der Abdruck eines Gegen-Votums im Informationsheft zum Olympia-Referendum im November erzwungen werden soll. Heute wurde diese Aktion offiziell angemeldet und bis zum 16. September müssen die Initiatoren nun diese Unterschriften zusammen bekommen. Eine durchaus ambitionierte Aufgabe. Weiterlesen

Medien und Macht: Das Hamburger Abendblatt und Olympia – Lobbyismus oder Journalismus?

20150731_wer-hat-die-machtIm Januar hatte der Chefredakteur angekündigt, das Hamburger Abendblatt in den Dienst der Olympia-Bewerbung zu stellen – ausdrücklich mit einer Parteinahme. Seitdem berichtet die Zeitung an vorderster Front und ist eng verbunden mit bzw. in den Planungen vor allem wirtschaftlicher Interessenvertreter der Olympia-Bewerbung. So stellt ECE – europäischer Marktführer bei Planung und Betrieb von Shopping Centern und ihr Geschäftsführer und Olympia-Befürworter Alexander Otto-(Versand) in Einladungen zu seinen Veranstaltungen klar: „Das Hamburger Abendblatt und Hamburg 1 Fernsehen berichten umfassend von den „Runden Tischen“. Das ist keine Frage oder Hoffnung. Das ist offenbar klar abgesprochen. Das Abendblatt sammelt zu diesen „Runden Tischen“ von ECE Fragen von LeserInnen bzw. BürgerInnen und leitet diese weiter. Redakteure des Abendblatts übernehmen die Moderation dieser Veranstaltungen. Journalismus im Auftrag der Wirtschaft? Was bedeutet das für die Pressefreiheit? Hat das noch was mit Unabhängigkeit zu tun? Weiterlesen