Am Montag ist der Auftakt für die „It’s Your Choice-Tour“, auch IYC genannt – so zumindest die amtlich gefühlte Jugendsprachenabkürzung. Dieser so genannte „Politik-Talk zum Olympia Referendum 2015“ soll Schüler/innen für Olympia begeistern, äh sie darüber informieren.
Rund 30 Veranstaltungen an verschiedenen Hamburger Schulen sind anvisiert und noch gibt es freie Termine für dieses Top-Event. Und so etwas gibt’s wirklich nur einmal: Ganz demokratisch sind alle Bürgerschaftsfraktionen mit Feuer& Flamme und viel Hochglanz-Info-Material dabei, um die Jungwähler/innen an die Urne zu treiben. Aber selbstverständlich: „this is your choice, dear pupils“. Und so steht in der Ankündigung: „Die Veranstaltung wird von der Hamburgischen Bürgerschaft unterstützt, nicht von der Bewerbergesellschaft ,Feuer und Flamme‘ Das ist wichtig. Wir wollen Diskussion und keine Propaganda.“ Wo liegt der Unterschied zwischen der Bürgerschaft und der Bewerbergesellschaft?, frage ich mich. Kritische Informationen zu den Risiken und Kosten von Olympia wird es wohl nur von der Linksfraktion geben, denn schließlich sind SPD/GRÜNE/CDU/FDP dafür. NOlympia Hamburg wurde jedenfalls nicht gefragt, ob sie dabei sein wollen. Einen bitteren Beigeschmack liefert dies, denn der Staat nutzt hier seinen privilegierten Zugang zu Schulen, um über seine Sicht auf die Olympischen Spiele zu berichten. Nicht verschweigen möchten wir die besonderen pädagogischen Empfehlungen, welche die organisierende Agentur „DSA-Youngstar“ den Bürgerschaftsfraktionen mit auf den Weg gibt: Weiterlesen
Bildungs-Gewerkschaft und Olympia in Hamburg? Schlau machen am 7. Oktober
Auch für die Bildung ist die Hamburger Olympia-Bewerbung ein Thema: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW) fragt: „Olympia in Hamburg?“ und wird zur Beantwortung eine „GEWerkschaftliche Informations- und Diskussionsveranstaltung am 7. Oktober, 14 Uhr im Curio-Haus“ durchführen. Weiterlesen
(N)Olympia Hamburg: Initiative zur Gegenvorlage gescheitert – Entschieden wird am Tag des Referendums
„Niederlage für Gegner der Olympischen Spiele„, heißt es beim NDR und viele andere Medien berichten ebenfalls über die gescheiterte Initiative von einigen Aktiven aus dem universitären Umfeld bzw. des AStA und der Grünen Jugend, mit der Sammlung von 10.000 Unterschriften innerhalb von drei Wochen eine Gegenvorlage für das Abstimmungsheft zum Olympia-Referendum Ende November auf den Weg zu bringen. Überschriften, die sicher vermeidbar gewesen wären und über die vor allem die Initiatoren der Unterschriftenaktion bestimmt nachdenken werden. Allerdings: Die Entscheidung der HamburgerInnen wird an der Wahlurne, per Briefwahl oder per Nicht-Teilnahme am Referendum getroffen. Weiterlesen
Warum soll der Bund Hamburgs Stadtentwicklung bezahlen?
Nun ja, die Bild-Zeitung ist wirklich nicht meine Lieblingsquelle, aber folgenden Artikel kann ich doch nicht unkommentiert lassen: Es gibt ordentlichen Stress zwischen dem Bund und der Hansestadt Hamburg, wer denn die Zeche für die ehrgeizigen Olympiapläne Hamburgs zahlen soll. Wir erinnern: Bisher hatte die Pro-Olympia-Fraktion hier in Hamburg mächtig dicke Backen gemacht und sich teilweise eine 80%ige Übernahme der Kosten durch den Bund herbei fantasiert. Bei bisherigen deutschen Olympiaberwerbungen wurde von einer Dreiteilung der Kosten ausgegangen: ein Drittel zahlt der Bund, ein Drittel die Stadt und ein Drittel das Bundesland. Was für Hamburg bedeuten würde, dass ein Großteil der Kosten Hamburg übernehmen müsste. Zumal Hamburg alles andere als bescheidenen Planungen vorgelegt hat, sondern mit Olympia gleich die ganze Stadt umkrempeln will. Wie die lokalen Politiker/innen und die Handelskammer darauf kommen, dass Berlin Hamburgs Stadtentwicklung bezahlen wird, ist völlig unklar. Dies beschreibt heute auch die BILD in der ihr unnachahmlichen Weise: Weiterlesen
Haltbarkeitsdatum 29.11.: Hamburg stellt sein „Sicherheitskonzept“ vor
Guckt man sich die Pläne der Olympischen Stätten an, die der Hamburger Senat derzeit seinen Bürger/innen präsentiert, dann fällt vor allem eins auf: Sie haben nichts mit der olympischen Realität zu tun. Da schlendern Besucher/innen munter durch das Olympische Dorf. Zäune gibt es nirgendwo und man sieht auch kein Militär und keine Polizei, die den Zugang kontrollieren. Alles so schön peacig und offen hier – so die Botschaft. Dabei ist den Planenden klar, dass sich von Olympischen Spielen zu Olympischen Spielen die Sicherheitsvorkehrungen jeweils verschärfen. Dies wird auch für die Spiele 2024 nicht anders sein. Vor dem Hintergrund ist das, was uns der Senat vor ein paar Tagen als „Sicherheitskonzept“ präsentiert hat, eine PR-Nebelbombe: „Sichere Spiele, aber keine Sicherheitsspiele“, so das kollektive Wording, das uns Hamburger/innen ruhig stellen soll. Hört sich gut an, sagt aber nix aus. Weiterlesen
Jetzt die 35.000 knacken – Online-Petition mobilisiert zum NEIN-Stimmen!
Vor ein paar Monaten wurde auf Change.org die Petition „Nein zu Olympia“ gestartet, um gegen Olympische Spiele in Hamburg zu mobilisieren. Obwohl diese Petition nun länger geruht hat, haben über 27.000 Menschen diese unterschrieben und unzählige Kommentare, die sich kritisch zu Hamburgs Olympiaplänen äußern, hinterlassen. Heute habe ich ein Update zur Petition rumgeschickt, um so weitere stimmberechtigte Hamburger/innen zu erreichen. Ziel ist es, in Hamburg eine Mehrheit davon zu überzeugen, beim Referendum ihr Kreuz bei NEIN zu machen – dies wohl informiert und in Kenntnis des Sachstands. Ich freue mich über viele Menschen, die auch der Überzeugung sind: „Feuer & Flamme“ wird am Ende „Teuer & Panne“. (So lautet die schöne Postkartenserie von NOlympia Hamburg). Anbei die News und der direkte Link zur Petition zum Unterschreiben, Weiterleiten und zum Sich-weiter-informieren. Weiterlesen
Bitte aufhören!
Auch wenn auf die Schnelle nur ein Überflieger möglich ist und die Welt dabei eine wichtige Hilfe ist: Hört bitte auf mit dieser Olympia-Bewerbung! Die Highlights des Host City Vertrags, über die die Welt berichtet, sind nur unwesentlich verändert gegenüber dem, was mit Bezug auf München als „sittenwidrig“ bezeichnet wurde und was Oslo zum Abbruch der Bewerbung bewegte. Weiterhin hält sich das IOC für „überirdisch“, was Steuer-Befreiungen und Eingriffe in Verfassungsrechte angeht. Weiterhin trägt das IOC NULL von dem finanziellen Risiko und der öffentliche „Partner“ als Ausrichter der Spiele alles! Auch wenn die jetzt vorgelegten „Prinzipien“ – Bitte? – nicht in Stein gemeißelt sein sollen: Nach der Warnung des Rechnungshofes, dem unglaublich engen Zeitplan für die Planung bis zum Referendum als auch der nahezu unmöglichen Umsetzung der Pläne ab einer Entscheidung im Sommer 2017 für all die erforderlichen Baumaßnahmen: Das ist Wahnsinn. Torontos Bürgermeister hat einfach Recht: Olympia ist ein großes „schwarzes Loch ohne Boden“ … Weiterlesen
Rechnungshof bestätigt erhebliche Olympia-Risiken – keine Grundlage für Referendum!
„Vereinbarkeit mit einer nachhaltigen Finanzwirtschaft“, heißt es im Untertitel des jetzt vorgelegten Berichts des Rechnungshofs über die Risiken der Hamburg Bewerbung für „Olympische und Paralympische Spiele in Hamburg“. Im Klartext bestätigt der Bericht, was vorab schon durchgesickert war: Die Risiken sind enorm, die Planungen desolat und mangelhaft, das Referendum würde auf einer unzureichenden Basis stattfinden und der Senat muss sich danach das Recht vorbehalten, notfalls die Bewerbung abzubrechen, auch wenn im Referendum ein Ja herauskommen sollte. Wie absurd bitte darf es noch werden, bei dieser Bewerbung? Erst vor wenigen Tagen hatte das IOC die Bewerbungsregeln derart geändert, dass das Referendum locker verschoben könnte, wenn auch nur irgendein Gramm Vernunft die Entscheidungen bestimmt. Weiterlesen
Apropos Transparenz: NOlympia Hamburg fragt nach
ADFC Hamburg: Kritik an Olympiabewerbung – Mobilitätskonzept fehlt
Gegen das große Getöse um die Olympia-Bewerbung sind es die kleinen Vereine, Gruppen und Organisationen, die ihre Kritik und Fragen an der Hamburger Olympiabewerbung formulieren. So auch der ADFC: „„Wenige Wochen vor dem Bürgerschaftsreferendum zur Olympiabewerbung hat der Senat immer noch kein Mobilitätskonzept vorgelegt, das belastbar zeigt, wie sich Hamburgs Verkehr im Zeichen von Olympia entwickeln wird“, kritisiert Kirsten Annuschat, Landesvorsitzende des ADFC Hamburg.“ Weiterlesen