Lange bevor überhaupt der erste Spatenstich gesetzt wurde, gab es das Bild. Zu sehen war der schlicht-funktionale Kaispeicher A, auf dem sich ein schimmernder 100 Meter hoher Überbau türmte: die Elbphilharmonie. Ein grandioser Entwurf des Architektenbüros Herzog & de Meuron sei dies, viel mehr noch, eine Vision für Hamburg, jubelte das Hamburger Abendblatt und begeisterte Mäzen schenkten der Stadt über 30 Millionen Euro, um die fehlende Finanzierungslücke zu schließen. Insgesamt sollte das Ganze 186 Millionen Euro kosten, wovon die öffentliche Hand lediglich 77 zu tragen habe. Am Ende dann die fette Rechnung: Die Kosten für das „Jahrhundertprojekt“ belaufen sich derzeit auf 789 Millionen Euro. Ein teures Bild hat sich die Stadt da gegönnt.
Mit Hamburgs Olympiabewerbung könnte sich genau diese Image- und Bildkampagne in unguter Art und Weise wiederholen. Die Handelskammer hat mal wieder große Visionen, die Bildzeitung kramt geheime Pläne aus und wer nicht dafür ist, der ist ein miesepetriger Spielverderber. Dabei nutzt ein nüchterner Blick auf die Gewinne und Verluste, die verschiedenen austragenden Olympia-Städte und -länder in den letzten Jahrzehnten gemacht haben. Hier listet das Handelsblatt anschaulich ein paar Städte auf, die sich gewaltig an Olympia verhoben haben.
Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen (und auch hier ließe sich über die Frage diskutieren, wer hat – außer den Sponsoren – wirklich davon profitiert?) bedeutet Olympia vor allem eins: gigantische Kosten zu Lasten öffentlicher Haushalte. Hinzu kommen unkalkulierbare Folgekosten durch Leerstand, Verschuldung, sowie steigende Mieten. Also Augen auf beim Bilderkauf, denn der schöne Schein trügt.
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