BUND zu Olympia: Keine „nachhaltigen Spiele“ light!

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Verdi Hamburg hat sich gegen Olympia ausgesprochen: Statt Olympia für ein soziales Hamburg

Gestern hat der DOSB Hamburg als Austragungsort für eine Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024 erwählt. Spiele, die mit großer Wahrscheinlichkeit in den USA stattfinden werden. Dennoch, nun wird sich Hamburg auf eine intensive Debatte einzurichten haben und wohl im September darüber entscheiden, ob die Chancen oder die Risiken überwiegen. Der BUND Hamburg hat sich heute mit seinen Anforderungen zur Wort gemeldet. Die Pressemitteilung als Dokumentation, zuvor noch Hinweise auf weitere Reaktion des BUND im Zusammenhang mit der Olympia-Bewerbung und dem Klimaschutz:

BUND zu Olympia: Keine „nachhaltigen Spiele“ light!

„Nachhaltigkeit des Konzepts bislang nicht belegt / BUND fordert Strategische Umweltprüfung und klare Aussagen zum Flächenkonzept

Nach dem Zuschlag für die Hamburger Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele 2024 oder 2028 ist es aus Sicht des BUND Hamburg dringend notwendig, die Planung unverzüglich zu konkretisieren und darzulegen, wie nachhaltig eine solche Mammutveranstaltung tatsächlich organisiert werden kann.

„Jetzt muss alles auf den Tisch! Vom Abfallkonzept bis zum Zubringerverkehr ist nachzuweisen, ob das Versprechen nachhaltiger Spiele tatsächlich umsetzbar ist. Neben der Frage klimaneutraler Spiele und der Nachnutzung des Olympischen Dorfes ist zentral, wie das Flächenkonzept im Detail aussieht“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Bislang gebe es nur eine wenig konkrete Absichtserklärung zwischen HPA und HHLA zur Verlagerung der Hafenunternehmen, die derzeit auf dem Kleinen Grasbrook wirtschaften. Völlig offen sei neben der Höhe der Umsiedlungskosten die Frage, wohin die Betriebe mit einem Flächenbedarf von insgesamt über 100 Hektar verlagert werden sollen.

Auf Kritik des BUND stößt auch die bisherige Weigerung der Hafenwirtschaft, möglichst keinen Wohnungsbau auf dem Kleinen Grasbrook zuzulassen. Wenn Olympia überhaupt einen Schub für die Hamburger Stadtentwicklung bringen soll, dann muss der neue Stadtteil auch nach Olympia für die Menschen der Stadt nutzbar bleiben. Hier müsse der modernste Stadtteil Hamburgs entstehen: autofrei, regenerativ und sozial ausgewogen.

„Nachhaltige Spiele light“ werden nicht die Zustimmung des BUND Hamburg finden“, fasste Manfred Braasch die derzeitige Position des Umweltverbandes zusammen. Es sei daher dringend erforderlich, kurzfristig eine so genannte strategische Umweltprüfung vorzunehmen.
Sollte diese negativ ausfallen, müsse Hamburg seine Bewerbung zurückziehen.

Eine strategische Umweltprüfung (SUP) hat insbesondere die Aufgabe, im Vorfeld der konkreten Zulassungsplanung die Umweltauswirkungen des Vorhabens einschließlich möglicher Alternativen umfassend zu prüfen. Die Stadt Frankfurt hatte 2002 im Rahmen ihrer Bewerbung für Austragung der Olympischen Spiele 2012 eine solche Prüfung ebenso vorgenommen wie die Städte Kapstadt (Bewerbung für 2004) und Turin (Bewerbung Winterspiele 2006).“