Thorsten Kausch, Chef des Hamburger Stadt-Marketings, skizziert in der Welt, welche Impulse Olympia für Hamburg bringen soll. Z.B. Deutschland neu definieren: „Amerikaner oder Asiaten, die an Deutschland denken, fällt in erster Linie einiges zu Bayern ein: Oktoberfest, Neuschwanstein, Lederhosen und Dirndl. Wir haben die Chance mit neuen und unverbrauchten Bildern für andere Assoziationen zu sorgen: junge, bunte Viertel, moderne Jobwelten, eine agile, inspirierende Kreativszene. Das alles in typisch hanseatischer Kulisse. Solche Bilder lösen Begeisterung aus und unser Ziel sollte lauten: Wer einmal hier war, kehrt zurück. Wer wiederkommt, will bleiben!“
So stellen sich die städtischen Imageproduzenten ihr glatt gebügeltes Hochglanz-Hamburg vor. Vorbild fürs Olympiamarketing sind die „Blue Goals zur Fußball-WM 2006“ und die „Cruise Days mit dem Blue Port Hamburg“. Das Megaevent Olympia bedeutet massive Gentrifizierung, Turbotourifizierung und Privatisierung. Mit Kosten von 10 bis 20 Milliarden Euro bei angezogener Schuldenbremse wird Olympia zum sozialen Brandbeschleuniger für die Stadt. In Londons Osten gab es im Zuge der Olympischen Spiele Mietsteigerungen von bis zu 30 %, viele Menschen wurden aus ihren Wohnungen verdrängt. Die Immobilienpreise explodieren, weil internationale Investoren in der Olympiastadt auf Schnäppchensuche gehen.
Das Ziel für Hamburg 2024 ist klar: Blaues Licht statt warmer Wohnung.
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