NOlympia-Hamburg und Linksfraktion zum Ergebnis der Abstimmung in München
In München hat sich im Bürgerentscheid eine Mehrheit für die Bewerbung zu Olympischen Spielen ausgesprochen. Das Hamburger Bündnis NOlympia hat mit einer Stellungnahme reagiert, die hier im Anschluss dokumentiert wird. Auch die Hamburger Links-Fraktion nimmt Stellung, sie weiter unten. (Foto: NOlympia-München während der Auszählung)
Siehe auch:
- Der NDR zerpflückt das Hamburger Bewerbungskonzept hinsichtlich der Realitätskompatibiltät ziemlich gründlich: https://www.ndr.de/sport/mehr_sport/olympia-bewerbung-so-realistisch-ist-hamburger-konzept-wirklich,olympia-426.html Hamburger Abendblatt: https://www.abendblatt.de/sport/article410285240/olympische-spiele-in-hamburg-und-was-habe-ich-davon-1.html und auch hier: https://www.abendblatt.de/sport/article410313537/muenchen-sagt-ja-ist-olympia-zu-gross-fuer-hamburg.html
Nolympia Hamburg: Blankoscheck für Olympia? München sagt Ja, wir sagen Nein!
Hier als PDF online.
München hat JA gesagt. JA – auf einem Blankoscheck, denn für einen Überblick zu Einnahmen und Ausgaben wurde lediglich auf Paris verwiesen[1]. Ein öffentliches Defizit von rund 6,3 Milliarden Euro wie im ‘Vorbild’[2] Paris? JA.
Dazu NOlympia Pressesprecher Eckart Maudrich: „Die Münchner*innen haben abgestimmt, ohne zu wissen, was Olympia wirklich kosten wird. Konkrete Zahlen? Fehlanzeige. Gut möglich, dass die Stimmung kippt, sobald klar wird, wie teuer der Spaß tatsächlich wird. Immerhin: München hat bereits ein Olympiastadion – Hamburg müsste erst eines bauen.
Und während der Hamburger Senat über zusätzliche Kosten in Höhe von hunderten Millionen Euro für den Klimaschutz infolge des erfolgreichen Zukunftsentscheid jammert, ist er bereit, für Olympia Milliardensummen in die Hand zu nehmen. Und das, obwohl Olympische Spiele in der Vergangenheit immer wesentlich teurer ausfielen, als geplant. Wie soll das finanziert werden ohne massive Schulden?
Bleiben nur private Investor*innen: Baut Elon Musk den Hyperloop als Privatbahnstrecke? Schenkt der Schweizer mit den Hamburger Wurzeln das Olympiastadion? Oder kommt der letzte Best Friend zurück, der aktuell seine Zeit in einem österreichischen Gefängnis verbringt? Nichts davon – und auch keine anderen privaten Investor*nnen, die über den öffentlichen Raum der Stadt mitbestimmen würden, wären eine akzeptable Alternative. Olympia ist zu groß für Hamburg. Der Zukunftsentscheid zeigt, wo das Geld sinnvoller investiert werden sollte. Hamburg wird den Senat im Mai 2026 wieder auf Kurs bringen.”
Für Rückfragen: Kontakt: Eckart Maudrich, Pressesprecher NOlympia-Hamburg, E-Mail: presse@nolympia-hamburg.de
Weitere Informationen finden Sie auf : www.nolympia-hamburg.de und fairspielen.de
Über NOlympia Hamburg
NOlympia Hamburg hat sich anlässlich Hamburgs Olympiabewerbung 2015 formiert, um über Risiken und Nebenwirkungen von Spielen in Hamburg kritisch zu informieren. Mitte 2025 musste die Arbeit erneut aufgenommen werden, weil der Senat sich wieder massiv Steuermittel hat genehmigen lassen, um seine Wahrheit über alle Stimmen und Abstimmungsergebnisse hinweg durchzusetzen und dadurch eine ausgewogene Information akut gefährdet ist.
[1] olympiabewerbung-muenchen.com verweist allerdings auf die 2018er Planzahlen, die 1.3Mrd unter den 2025 Ist-Zahlen liegen
[2] IOC final report on Paris 2024, S3 “…the new norm…that the Games should adapt to the host city, not the city to the Games”
PM der Linksfraktion Hamburg:
Olympia-Bewerbung: Münchner JA auf Hamburg nicht übertragbar
In München stimmten die Einwohner*innen heute in einem Bürgerentscheid über die Bewerbung ihrer Stadt zu den Olympischen und Paralympischen Sommerspielen 2036, 2040 und 2044 ab. Nach ersten Zahlen entschieden sich 62 Prozent der Münchner*innen für eine Bewerbung. In Hamburg und Kiel werden die Abstimmungen erst im Frühjahr 2026 stattfinden, in Berlin ist eine Volksinitiative seit Juli 2025 am Start. Die Entscheidung des Deutsche Olympischen Sportbundes (DOSB) für eine der insgesamt vier Bewerbungen soll im Herbst 2026 fallen.
Dazu Martin Wolter, sportpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Für die heutige Abstimmung hatten die Münchner*innen noch keinerlei belastbare Aussagen zu den Kosten der Olympischen Spiele und der finanziellen Beteiligung des Bundes erhalten. Ob die Münchner*innen deswegen oder trotzdem für die Spiele gestimmt haben, ist nicht bekannt. In Hamburg ist die Situation anders: Angesichts der bereits geplanten Milliardenausgaben in den nächsten Jahrzehnten für Großprojekte wie die Oper, das Naturkundemuseum und den U5-Bau werden die Hamburger*innen Klarheit über weitere finanzielle Belastungen haben wollen. Anfang Februar will der Senat dazu Zahlen vorlegen. Hamburg wird ganz sicher keinen Blankoscheck wie in München ausstellen.“
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