Der Naturschutzbund Hamburg (Nabu) hat sich mit einer Pressemeldung in die laufende Debatte um die Olympia-Bewerbung von Hamburg eingemischt. Die Presseerklärung dokumentieren wir gleich unten.
Der Nabu hat uns darauf hingewiesen, dass nach der Veröffentlichung eine „Richtigstellung“ durch das „Olympia-Büro“ erfolgte. Denmach sei der im Text unten angesprochene „Olympia-Gipfel“ nicht vom Senat einberufen worden und insofern sei dieser auch nicht verantwortlich dafür, dass die Umweltverbände bei diesem Gipfel „vergessen“ wurden. Außerdem wurde aus Anlass der NABU-Kritik darauf hingewiesen, dass Senator Neumann in einer Bürgerschaftsrede erklärt hat: „Und um es auch in diesem Hause einmal eindeutig gesagt zu haben, als Ersatzflächen für Betriebsverlagerungen sollen keine Flächen im Hafenerweiterungsgebiet Moorburg in Anspruch genommen werden.“ Diese Formulierung sei so auch mit der BWVI abgestimmt gewesen.
Worum es geht? Hier als Dokumenation die PM des NABU Hamburg:
Nachhaltig geht anders – NABU: Hamburgs Olympiabetreiber interessieren sich kaum für Umweltfragen
Der NABU Hamburg wirft dem Senat jetzt vor, bei der Planung und Bewerbung der Olympischen Spiele den Umweltschutz nicht ausreichend zu berücksichtigen. Zum einen würden an dem Olympia-Gipfel die Umweltverbände nicht beteiligt, zum anderen wird bei Marketing-Maßnahmen keine Rücksicht auf die Natur genommen und außerdem die Hafenerweiterung nach Moorburg gefordert, kritisiert der NABU.
„So wird es nichts mit nachhaltigen Spielen“, meint dazu Hamburgs NABU-Vorsitzender Alexander Porschke. „Am runden Tisch fehlen Hamburgs Umweltverbände, bei der Werbung werden Umweltbelange übergangen und aus der Hafenwirtschaft wird schon eine Hafenerweiterung nach Moorburg gefordert! Nachhaltigkeit geht anders.“ Insbesondere die Frage, ob für die Ausrichtung der olympischen Spiele und die dafür notwendige Verlagerung von Betrieben weitere Grün- und Freiflächen in Anspruch genommen werden sollen, ist für den NABU Hamburg maßgeblich bei seiner Haltung zu Hamburgs Olympia-Bewerbung. „Wenn der Senat und die Olympia-Betreiber weiterhin nur von Nachhaltigkeit reden, die Natur- und Umweltperspektive im Zweifel aber übergehen, werden wir die Bewerbung nicht unterstützen“, erklärt Porschke. Hintergrund der NABU-Kritik sind drei Vorgänge der letzten Tage:
1) Zu einem Hamburger Olympia Gipfel am 18. Februar waren Vertreter der großen Hamburger Umweltverbände gar nicht erst eingeladen. „Wie Hamburg mit besonderer Nachhaltigkeit werben will, wenn man die Hamburger Vertreter der ökologischen Perspektive gar nicht erst an den Tisch holt, ist mir schleierhaft“, meint Porschke.
2) Seit dem 16. Januar bis Ende Februar erhellen Skybeamer den Hamburger Himmel, um für die Bewerbung um die Olympischen Spiele zu werben. Skybeamer können eine erhebliche Beeinträchtigung von Naturschutzbelangen wie dem Vogelzug darstellen, deshalb ist ihr Einsatz in anderen Bundesländern nur bis zum 15. Februar erlaubt. Das ist auch in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) bekannt. Trotzdem wurden nur wachsweiche Auflagen für deren Betrieb festgelegt, die nach NABU-Beobachtungen darüber hinaus nicht eingehalten werden. Dazu der NABU-Vorsitzende: „Wider besseres Wissen wurde der Einsatz von Skybeamern mit halbherzigen Auflagen genehmigt. Wenn der Senat bei so einer Lappalie schon Umweltbelange übergeht, wie sollen wir dann bei einem ernsthaften Zielkonflikt zwischen Umwelt und Olympia auf eine ökologisch rücksichtsvolle Haltung hoffen können?“
3) Der Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg, Gunther Bonz hat wiederholt gefordert, zur Verlagerung von Flächen das Hafenerweiterungsgebiet in Moorburg in Anspruch nehmen zu wollen. Am 11. Februar wurde von einer Vereinbarung mit Senatsvertretern berichtet, nach der die Verlagerung der Unternehmen „in den Grenzen des Hafenerweiterungsgebietes beziehungsweise – sofern von der HHLA gewünscht – auch außerhalb des Hafennutzungsgebietes“ erfolgen werde. Porschke: „Eine Erweiterung des Hafens nach Moorburg lehnen wir aus ökologischen Gründen strikt ab!“
Bei Rückfragen: Alexander Porschke,