Der BUND Hamburg hat sein Nein beim Olympia-Referendum heute mit Blick auf das vorgelegte Nachhaltigskeitskonzept erneuert- Das Konzept käme „zu spät“ und sei viel „zu unverbindlich“, so Geschäftsführer Manfred Braasch heute. In einer Pressemitteilung, die hier dokumentiert wird, nimmt der Hamburger Umweltverband Stellung. Insgesamt begründet der BUND sein Nein beim Referendum hier. „Nachhaltigkeitskonzept Olympia: zu spät und zu unverbindlich! Verbindliche Nachhaltigkeitsstrategie erst nach dem Referendum /
BUND Hamburg ruft zum „Nein bei der Abstimmung auf: Das heute vorgestellte „Nachhaltigkeitskonzept 2024 für Hamburgs Olympia-Bewerbung kommt zu spät und bleibt verbindlich. Mittlerweile haben mehr als 430.000 Hamburgerinnen und Hamburger per Briefwahl über die Olympiabewerbung abgestimmt. Erst jetzt legen Senat und Bewerbergesellschaft wichtige Unterlagen vor.
„Besonders problematisch ist die späte Vorlage des Konzepts, zumal die Abstimmung seit drei Wochen läuft. Aber es fehlt dem Nachhaltigkeitskonzept auch an Verbindlichkeit und Innovation, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Das Thema Nachhaltigkeit sollte eigentlich die Trumpfkarte gegen die Mitbewerber Rom, Paris, Budapest und Los Angeles sein. Dennoch gehen wichtige Eckpunkte des Nachhaltigkeitskonzeptes über das ohnehin bereits politisch Beschlossene nicht hinaus. So soll der Fahrradverkehr durch den „Katalysator Olympia auf 25 Prozent erhöht werden – eine Zielvorgabe, die die rot-grüne Regierung bereits am Anfang der Legislaturperiode beschlossen hatte. Wirklich ambitioniert ist auch der Anteil des Autoverkehrs im neuen Stadtteil Olympia City nicht. Hier sind 25 Prozent „angestrebt. Einmal mehr wird die Chance für eine wirklich nachhaltige Organisation der Mobilität in Hamburg vertan. Und das „Leitprojekt Luftreinhaltung soll dazu beitragen, dass die Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) eingehalten werden – dies ist bereits Gesetzeslage seit 2010.
Immerhin gibt es Vorgaben, im neuen Stadtteil Olympia City ökologisch zu bauen und eine regenerative Energieversorgung umzusetzen. Wie die erkennbaren Zielkonflikte einer solchen Planung gelöst werden sollen, bleibt offen. Finanziert und gebaut wird Olympia City von der Wohnungswirtschaft, die bislang höchste ökologische Standards als
überzogen und nicht finanzierbar ablehnt. Gleichzeitig soll der neue Stadtteil behindertengerecht sein, einen hohen Anteil von Sozialwohnungen beherbergen und Willkommensstadt für Studenten und Migranten sein – das ganze gerahmt von hohem Kostendruck und einem festgelegten Fertigstellungstermin. Nach Einschätzung des BUND Hamburg hat ein solcher Plan kaum Aussichten auf eine konsequente Umsetzung.
Damit ist die Gefahr groß, dass gerade Umweltstandards zurückgenommen werden. Verbindlich soll erst 2016 eine sogenannte Nachhaltigkeitsstrategie vorliegen.
Als erklärungsbedürftig sieht der BUND Hamburg auch die Ankündigung von Senat und Bewerbergesellschaft an, die Spiele nachhaltiger als die Olympiade in London zu gestalten, dafür aber deutlich weniger Finanzen einzuplanen. So wurden die Kosten für eine Klimakompensation in Höhe von 33 Mio. Euro bei der Summenbildung im olympischen Finanzreport sogar komplett vergessen.
„Das reicht nicht für ein „Ja beim Referendum, so das Fazit des BUND Hamburg.““