So schnell kommt man gar nicht hinterher, wie die Sportfunktionärswelt neue Skandale produziert. „Der Weltsport steht vor einem gewaltigen Beben“, schreibt das Handelsblatt. Dieses Mal steckt das IOC mitten im Sumpf von Korruption und Doping: Alles dreht sich um die Leichtathletik und um den ehemaligen Chef des Leichtathletikverbands (IAAF), Lamine Diack.
Heute hat eine unabhängige Kommission der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) einen Report veröffentlicht, der es in sich hat. Es sollen Bestechungsgelder geflossen sein, um positive Doping-Proben verschwinden zu lassen. Nach bisherigen Ermittlungen sollen sich acht russische Athleten von einer möglichen Sperre freigekauft haben, um bei den Sommerspielen 2012 in London starten zu können. Die WADA empfiehlt nun den russischen Leichtathletikverband komplett von den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio auszuschließen.
Aufgedeckt wurde der aktuelle Korruptions- und Dopingskandal von Hajo Seppelt. Seine Reportage „Geheimsache Doping. Wie Russland seine Sieger macht“ wurde bereits im Dezember 2014 in der ARD ausgestraht, hier ein aktueller Nachklapp zum damaligen Bericht . Wichtig ist: Erst aufgrund dieser Recherchen wurde die unabhängige WADA-Kommission überhaupt gegründet. Wie schon beim FIFA- und DFB-Skandal will man beim Internationalen Olympischen Komitee von nichts gewusst haben. Die Salamitaktik „Erst dann handeln, wenn nichts mehr unter den Teppich zu kehren ist“ gilt auch beim IOC. Brutalstmögliche Aufklärung und Null Toleranz verspricht nun IOC-Chef, Thomas Bach. Wer’s glaubt…