Transparenz bei der Olympiabewerbung? NOlympia Hamburg hakt nach

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Transparent soll sie sein: die Hamburger Olympiabewerbung. Man wolle alle Informationen zugänglich machen, welche die Stimmberechtigten benötigen, um sich eine Meinung zu bilden – so lautet eine Standardaussage der Olympia-Befürworter/innen. Die Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024 GmbH werde „freiwillig die Informationspflichten des Hamburgischen Transparenzgesetzes (HmbTG) befolgen“. Und schon im Gesellschaftervertrag gibt es eine Einschränkung, die deutlich macht, dass hier Information mit PR verwechselt wird: „Bei der Herausgabe von Informationen werden die Ausnahmevorschriften der
§§ 4-7, 9 HmbTG beachtet (i.e. Datenschutz, Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse), dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Veröffentlichung von Informationen nicht die Chancen der Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen Spiele gefährdet“.

Als Kronzeuge für die Einhaltung der Transparenz hat der Senat Transparency International beauftragt, deren Vorsitzende Sylvia Schenk sich als „persönliches Mitglied im NOK“ vor allem durch besondere Nähe zum DOSB und IOC auszeichnet.

Wir halten fest: Hamburgs Olympia-Gremien legen also selbst fest, was sie freiwillig veröffentlichen, was wiederum auf keinen Fall der Olympiabewerbung schaden darf und zur Kontrolle setzen sie eine Initiative ein, die selbst Teil des Sportfunktionär-Business ist. Kein Wunder also, dass schon jetzt wesentliche Bestimmungen des Hamburger Transparenz Gesetz umgangen werden.

Die Recherchegruppe von NOlympia Hamburg hat bereits mehrere Anfragen zu Transparenz gestellt. So werden in den hochgeladenen Verträgen und Dokumenten Honorare und Vergütungen geschwärzt, was die Aussagekraft beispielsweise einer Sponsorenvereinbarung gleich Null macht. Auf Anfrage wird dann das „Honorar für die Erstellung des Mobilitätskonzepts“ offengelegt, um dann bei den nächsten Verträgen wieder die Honorare zu exen. Und wenn der DOSB-Chef Alfons Hörmann in der Presse großmütig verkündet, wir werden bald mal wieder was aufs Transparenzportal hochladen, dann ignoriert er die Tatsache, dass laut HmbTG dies „unverzüglich“ zu geschehen hat und nicht erst nach 1 bis 2 Monaten, wie derzeit der Fall.

Eine weitere Kostprobe über den Umgang des Hamburger Senats mit seiner Informationspflicht? Im Finanzreport wurde auf Seite 9 groß verkündet, dass man Mitte Oktober den Masterplan auf www.hamburg24.de zur Verfügung stelle. Hört sich gut an, passiert aber nicht! Das einzige, was sich dort versteckt unter Service findet, sind ganz unten auf der Seite ein paar Bilder von Stadien und Karten. Mit einem Masterplan hat dies nichts zu tun. Auch hierzu hat NOlympia Hamburg eine Anfrage gestellt, die innerhalb eines Monats beantwortet werden muss. Also, vielleicht noch gerade rechtzeitig vor dem Referendum.

Dass es auch anders gehen kann, zeigt der kleine Olympiapartner Kiel. Auf Hamburg-2024.de legt Kiel eine Machbarkeitsstudie vor, den Flächen- und Zeitplan, eine Risikobewertung und das Mobilitätskonzept. So wie es sein sollte, wenn man Wähler/innen in ihrer Entscheidungsbefugnis ernst nimmt.

2 Gedanken zu „Transparenz bei der Olympiabewerbung? NOlympia Hamburg hakt nach

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