Jetzt den Olympia-Wahnsinn stoppen bevor Feuer und Flamme die ganze Stadt abbrennt…[/caption]Kostenexplosion, Verdrängung, Sicherheitswahn, Infrastrukturchaos, Schwächung der Mitbestimmung, Weltoffenheit u.v.m. Dies sind nur einige große Probleme, die auf uns alle zukommen werden, wenn die Olympischen Spiele, wie von der Stadt Hamburg geplant, 2024 oder 2028 stattfinden. Um eine kritische Öffentlichkeit zu schaffen und Olympia in Hamburg zu verhindern, hat sich im März eine offene Plattform gegründet. Am Samstag, den 30. Mai, treten wir um 16.00 Uhr auf dem Stübenplatz (Wilhelmsburg) dem Werbewahn in Form einer Demonstration entgegentreten.
Aus folgenden Gründen wollen wir die Oympischen Spiele vom IOC stoppen:
– Mitbestimmungsmärchen: Der Senat gibt an, dass die Hamburger*Innen im Rahmen einer Volksabstimmung im November mitbestimmen können. Allerdings argumentiert der Senat auf einer rein emotionalen Ebene und legt keinerlei Fakten vor. Wenn Hamburg fatalerweise für die Spiele stimmen sollte, ist ab da auch keinerlei Mitbestimmung mehr möglich – der IOC hat dann freie Hand. Außerdem hat der Senat versprochen, vor der Einreichung der Bewerbung beim IOC die Bevölkerung zu befragen. Dies ist jedoch bereits jetzt Geschichte. Hamburg muss sich bis September dieses Jahres bewerben, die Befragung findet aber erst im November statt.Zudem hat der Senat den Abbau der direkten Demokratie mit einer Änderung der Verfassung in arbeit. So soll es künftig eine Referendum geben, in dem der Senat (von oben) bestimmt, worüber die Bürger*Innen der Stadt abstimmen dürfen. Damit sind Volksentscheide (von unten) zu dem selben Thema nicht mehr möglich.
– Kostenexplosion: Man habe aus der Elbphilharmonie gelernt, verspricht Sport- und Innensenator Michael Neumann. Tatsache ist: Olympische Spiele kosten viele Milliarden Euro. Der Bau von neuen Stadien und einer olympiafähigen Infrastruktur verschlingt Unsummen und den Hauptteil der Kosten werden nicht der Bund und das IOC oder Sponsoren übernehmen, sondern die Hamburger Steuerzahler*Innen. Dagegen sind die 800 Millionen für die Elbphilharmonie wie Peanuts. Weitere Kürzungen im Sozial-und Bildungsbereich wären die Folgen. Derzeit kursiert die Summe von 6,5 Milliarden Euro für den Bau der Wettkampfstätten, des olympischen Dorfs, für die Durchführung der Spiele und die Sicherheitsmaßnahmen. Und das ist nur ein kleiner Teil der anfallenden Kosten.
Der Senat jongliert hier mit vielen Unbekannten: Die Hafenwirtschaft möchte fünf bis sieben Milliarden allein für den Umzug der Betriebe vom Kleinen Grasbrook. Allein die Erschließungskosten für die Elbinsel belaufen sich – laut einer städtischen Studie von 2009 – auf etwa 2,5 Milliarden Euro. Der Flughafen und der Hauptbahnhof müssten olympiatauglich gemacht werden, mit unbekanntem Kostenvolumen. Wir fragen: Wenn eine Stadt bewiesen hat, dass sie, wie bei der Elbphilharmonie, mit einem Gebäude heillos überfordert ist, wie will sie dann das alles stemmen? Außerdem: Wie will die Stadt die ab 2019 geltende Schuldenbremse einhalten, wenn Kosten in zweistelliger Milliardenhöhe auf sie zukommen?
– Sicherheit: Toll ist es, wenn man so viele Spitzensportler*Innen aus aller Welt zu Gast hat. Wunderbar wäre es, wenn man vor den Wettkämpfen durch das Olympische Dorf schlendern und hautnah dabei sein könnte. Sorry, aber daraus wird nichts: Olympische Spiele machen Hamburg zu einer Stadt, die als hochgradig terrorgefährdet eingestuft wird, und dies schon weit vor Eröffnung. Das Attentat, bei dem bei den Olympischen Spielen 1972 elf israelische Sportler in München ums Leben kamen, markiert einen Wendepunkt in der Sportgeschichte.
Seitdem sind olympische Spiele von einem riesigen Sicherheitsapparat begleitet, der allein in London 1,2 Milliarden Euro verschlungen hat. Kommt Olympia nach Hamburg, wird die Stadt einer Festung gleichen: Polizeisperren, schwerbewaffnete Uniformierte überall, verstärkte Kameraüberwachung und der Einsatz des Militärs sind nur einige Anhaltspunkte dafür, wie der öffentliche Raum für die Spiele reguliert wird.
– Infrastruktur: Wenn die vorliegenden Infrastrukturpläne umgesetzt werden, ist ausschließlich den Spielen gedient und nicht der Stadt. Zum Beispiel muss die Hauptverkehrsader des Hafens umgelegt werden und es ist ein ICE-Bahnhof in Hammerbrook notwendig, um IOC-Richtlinien zu erfüllen.
– Verdrängung: Die Stadt wirbt für nachhaltige Spiele und erzählt uns, dass das Olympische Dorf nach den Spielen als Wohnraum genutzt werden soll. Es ist offensichtlich, was dort für Wohnraum entstehen soll – teurer privatisierter Wohnraum. Außerdem haben die Olympischen Spiele in anderen Städten gezeigt, dass die Viertel um die Sportstätten herum viel teurer werden und die Gentrifizierung voranschreitet. Dies betrifft in Hamburg vor allem Veddel und Wilhelmsburg und zieht eine Verdrängung der dort lebenden Menschen noch weiter an den Stadtrand nach sich.
– Schwächung des Breitensports: Dadurch, dass 36 hochprofessionelle Sportstätten und weitere Trainingsplätze gebaut oder saniert werden, bleibt kein Geld mehr, um die jetzt existierenden Sportstätten zu erhalten und zu stärken. Die Nachnutzung der Sportstätten wird so teuer sein, dass sich kaum ein Breitensportverein die Mieten leisten werden kann., ohne die Mitgliedsbeiträge enorm zu erhöhen.
– Weltoffenheit: Der Senat argumentiert, dass die olympischen Spiele gut nach Hamburg passen würden, weil Hamburg eine sehr weltoffene, tolerante Stadt sei. Doch dass dies eine Farce ist, bemerkt jede*R, der*die sich näher damit beschäftigt, wie der Senat Flüchtlinge behandelt.
Dies sind nur wenige Punkte, warum wir am 30.05.2015 unseren Protest auf die Straße tragen. Informiert Euch, diskutiert, erscheint zahlreich. Weitere Informationen unter www.etwasbesseresalsolympia.org. Unterstützt den Aufruf und Unterzeichnet ihn mit eurer Gruppe Organisation Netzwerk usw. Einfach E-mail mit Betreff Unterzeichnen an: Nolympia-Aktion@gmx.de
Lasst uns den Olympia-Wahnsinn stoppen, Stadtteil-Demo/Kundgebung gegen Olympische Spiele in Hamburg, Samstag, 30. Mai, 16 Uhr Stübenplatz (Wilhelmsburg), S-Veddel, dann den Bus M 13 bis Stübenplatz.
Heute gehört : Der „Bund“ wird sich (ggf.?) mit 30 Mio. Euro beteiligen….innerhalb von 3 Jahren… 30 Mio. von 12 Mrd….das sind… 0,25 % !!! Wahnsinn, ein solch eminent großer Zuschuss…DAS wird Hamburg wieder auf die Beine bringen…nach dem finanziellen Desaster.-