„Eine unabhängige Studie sollte die Chancen und Risiken einer Olympiabewerbung prüfen – so haben die Grünen aus der Opposition heraus argumentiert. Welches unabhängige Organ erstellt die von Ihnen zugesicherte Studie und bei wem haben Sie diese ggf. schon in Auftrag gegeben?“. Diese Frage wird derzeit bei Abgeordnetenwatch den Grünenpolitikern Jens Kerstan und Till Steffen gestellt. Die Frage geht zurück auf die Urforderung der Grünen: „Olympiabewerbung – nicht ohne Studie und Referendum“, so der Beschluss des Kleinen Landesparteitags vom 11.12.2014.
Die beiden werden nun an ihre Versprechen erinnert. Der eine, Jens Kerstan, gilt in der Partei als Olympiabefürworter. Unlängst träumte er von ÖKO-Spielen mit einer klimaneutralen Bilanz. Der andere, Till Steffen, repräsentiert die eher olympiakritische Fraktion innerhalb der Grünen. Diese unterlag im September 2014 nur äußerst knapp mit ihrem olympiakritischen Antrag „Olympia? So nicht!„. Bei Olympia knirscht es mächtig im grünen Gebälk.
Im Blog der Grünen Wandsbek Grünschnack kann man die knappen Abstimmungsergebnisse von September nachlesen: „Christiane Blömekes Antrag (Olympia ja, aber…) erreichte ebenfalls nur eine knappe Mehrheit von etwa 59 Stimmen gegenüber dem von Claudius Lieven vorgetragenen mit ca. 53 Stimmen (Olympia, so nicht!)“. Nun ist der eine Protagonist Umwelt-, der andere Justizsenator. Man darf gespannt sein auf die Antworten auf Abgeordnetenwatch und auf den weiteren Verlauf der Olympiadiskussionen bei den Hamburger Grünen…
PS: Eine kleine Zusatzfrage für Jens Kerstan: Bis 2050 sollen in Hamburg die CO2-Emissionen um 80 Prozent reduziert werden. Laut Schätzungen der Organisatoren der Londoner Sommerspiele hat Olympia insgesamt etwa 3,4 Mio. Tonnen CO2-Emissionen verursacht. Wie ist das zu vereinbaren?
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