Schwerer Schaden für Olympia – Steigen Pauli und HSV ab, gibt es einen Imageschaden – und 50 Millioen Euro Miese für die Marketingbranche. Na, wenn man keine andere Sorgen hat. Ich dachte schon, es geht um den sportlichen Niedergang: „Ein befürchteter Abstieg der Profi-Fußball-Vereine Hamburger SV und FC St. Pauli zieht nach Auffassung des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) auch einen Imageverlust für die Olympia-Bewerbung der Hansestadt nach sich. „Ein Doppelabstieg des FC St. Pauli und des HSV hätte für die Positionierung und Profilierung Hamburgs als Sportstadt erhebliche Folgen – gerade im Hinblick auf die Bewerbung um die Olympischen Spiele“, sagte HWWI-Direktor Henning Vöpel dem ,Hamburger Abendblatt‘ (Dienstag). Erstligist HSV als Tabellenschlusslicht und der Kiezclub auf dem Zweitliga-Relegationsrang sind akut abstiegsgefährdet.“ Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa mit Bezug auf das Abendblatt im Ticker der Zeit.
„Die Präsenz von Profisportvereinen am Standort hat für die nachhaltige Vermarktung als Sportstandort eine wichtige Bedeutung“, so Vöpel. Die Netto-Einbuße daraus beziffert der HWWI-Direktor mit rund 50 Millionen Euro. Auch andere werden leiden: „Besonders Branchen wie Gastronomie und Transport dürften einen Doppelabstieg der beiden Hamburger Vereine deutlich zu spüren bekommen, ergänzte der Wissenschaftler.“
Die Münchener Abendzeitung weiß: „Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz verzog beim Thema Fußball gequält das Gesicht. ,Ich mache mir schon Sorgen, weil es wichtig ist, dass beide Clubs die Klasse halten‘, sagte der SPD-Politiker beim Olympia-Talk in der Hansestadt mit Blick auf den Bundesliga-Letzten Hamburger SV und den Zweitliga-16. FC St. Pauli. Der Abstiegskampf der Profi-Vereine überschattet die Aufbruchstimmung der Olympia-Bewerbung für 2024 – Imageverlust und wirtschaftliche Einbußen sind zu befürchten.“
Außerdem ist dort nachzulesen: „Um nicht nur über den Fußball definiert zu werden, will Hamburg mehr für den Spitzensport tun: In punkto Großveranstaltungen besteht großer Nachholbedarf – Marathon, Cyclassics und Triathlon allein reichen nicht. Den Olympia-Stützpunkt bezeichnete Alfons Hörmann launig als eine ,Hinterhof-Organisation‘. Bei einem Besuch habe er nicht einmal den Eingang gefunden, berichtete der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).
Stützpunktleiterin Ingrid Unkelbach vernahm es mit offenen Ohren: „Finanzielle Zusagen haben wir noch nicht.“ Auch sie findet Hamburg ohne Erstliga-Fußball „schrecklich“: „Das Gründungsmitglied der Bundesliga ist für unsere Stadt ein Alleinstellungsmerkmal. Denn wer kennt schon die Hockey- oder Ruder-Olympiasieger des Nordens?“
Ein Bürgerentscheid wie ein Fußballspiel – so geht das
Immer schwämerischer und sportlicher bringen sich der DOSB und der sonst eher trockene Scholz in Stimmung und geben sich siegessicher: „Hörmann schwärmt von der entfachten Euphorie an Elbe und Alster und fürchtet selbst den jüngsten Mitbewerber Paris nicht: ,Ich bin so überzeugt von unserem Konzept.‘ ,Mitspieler‘ Scholz nimmt bei der Überzeugungsarbeit für den Volksentscheid im Herbst pro und kontra Olympia sogar eine Argumentationsanleihe beim Fußball: ,Wenn mir jemand sagt, meine Stimme hat doch gar keinen Einfluss, dann sage ich: Du gehst doch auch ins Stadion. Es kommt auf Dich an.‘ Er erwartet eine große Zustimmung beim Bürger-Votum.“
Und das mit dem Geld ….
Wenn einem so viel Schönes blüht, dann kann es am Geld nicht scheitern. Überraschung! Aus Fehlern hat man in jedem Fall gelernt. Klar: „Und gelernt haben sie auch aus den finanziellen Desastern der Stadt: ,Wir werden die Fehler, die beim Bau der Elbphilharmonie gemacht wurden, nicht wiederholen‘, betonte Scholz, der dieses Mal nicht zu früh Investitionssummen nennen wird, die später Makulatur werden. Er will lieber einen Euro mehr in seriöse Planungen des Olympia-Projekts investieren, als hinterher von der Realität überholt zu werden.“
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