Keine Angst vor Olympia in Hamburg – was sind schon Kosten

Olympia und Kosten? Geh mir ab. Wie unsportlich sind solche Nebenaspekte. Vor allem „Aber seien wir ehrlich: Wenn sich nicht einmal unsere Region, die zu den reichsten Europas gehört, die Austragung der Spiele zutraut, wer dann? Hamburg sollte bereit sein, und Hamburg muss keine Angst haben, dieser Herausforderung nicht gerecht werden zu können. Vielleicht war die Stadt sogar noch nie so geeignet für die Olympiabewerbung wie im Moment.“ Derart elegant huscht Chefredakteur Lars Haider vom Hamburger Abendblatt über die Sorgen hinweg, Olymische Spiele in Hamburg könnten zu enormen Kostenbelastungen für die öffentlichen Haushalte ausarten, wie es viele Ausrichter zuvor erlebt haben.

Haider ist der Meinung „Hamburg ist bereit“, sieht gute Voraussetzungen für eine Hamburger Olympia-Bewerbung, warnt aber: „Es muss jetzt nur klug agieren“. Für ihn sind die Würfel grundsätzlich gefallen: „Politik und Wirtschaft haben sich längst erneut zu Olympia bekannt“.

Für Differenzierungen ist in diesem Pauschal-Plädoyer kein Raum: Mit „Politik“ meint Haider die SPD/CDU und FDP. Die Grünen haben sich zwar an einem interfraktionellen Antrag beteiligt, der den Senat beauftragt hat, „ergebnisoffen“ die Vor- und Nachteile einer Olympia-Bewerbung zu prüfen, haben aber auch betont, dass sie nicht nicht um jeden Preis eine Olympia-Bewerbung mitmachten würden. Und die LINKE hat sich weitgehend auf ein NOLYMPIA festgelegt, dies auch mit den Kosten für die öffentlichen Haushalte begründet und dazu auf frühere Austragungsorte von Olympischen Spielen verwiesen.

Vor allem Frauen, so Vanessa Seifert im Abendblatt, sollen die Kosten von Olympia im Blick haben: „Erstaunlich ist, dass die Männer dabei auch die finanziellen Risiken sportlich sehen, während eher die Frauen meinen, man müsse die Kosten im Blick behalten. Alles wie im wahren Leben.“