Das wird immer enger, mit Hamburg und Olympischen Spielen. Fast schon kleinlaut vermeldet das Abendblatt „Hamburg müsste sich bei Olympia gegen US-Stadt behaupten“ und notiert: „Die Vereinigten Staaten schicken einen eigenen Kandidaten ins Rennen um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2024. IOC-Präsident Thomas Bach sieht in den Amerikanern sehr starke Bewerber.“ Ach Elend, zumal da auch Städte wie San Francisco und Los Angeles auftauchen. Irgendwie auch nicht so gut: Italien will sich mit Rom bewerben und vermutlich kommt Frankreich auch noch mit Paris um die Ecke.
Vielfach gefeiert wurden die Reform-Beschlüsse des IOC vor wenigen Wochen. Der Deutschlandfunk bringt dazu ein Interview, in dem darauf hingewiesen wird, dass die Reformen vor allem dem IOC selbst nützen. Dort heißt es:
„Probleme im Sport gingen von den Spitzen der Dachverbände aus, sagte Thomas Kistner, Sportpolitik-Experte der Süddeutschen Zeitung, im DLF. Mit neuen elastischen Regeln gehe das IOC daher gestärkt aus dem Reformprozess. Das neue Gesetz, das Finanztransaktionen von Funktionären in der Schweiz überwacht, sei nicht wasserdicht – alte Deals könnten in neuen Kanälen stattfinden.“
- dpa: (N)Olympia Hamburg bleibt nach IOC-Reformpaket skeptisch
- Viel heiße Luft: Keine IOC-Reform in Sicht
- Das IOC und die Reformen
Intensiv berichtet der DLF auch über die FIFA und deren Filz bzw. den vermeintlichen Reformbemühungen. Gerade hat ja deren Chefermittler in Sachen Korruptionsvorwürfen das Handtuch geworfen. Nachdem die FIFA-Berufungskommission den Garcia-Einspruch abgeschmettert hat, ist dieser Garcia zurückgetreten. „Es bleibt ein Scherbenhaufen“, stellt der DLF fest. Die Süddeutsche spricht von einem „Rücktritt mit Attacke“ und die Welt meldet gerade: FIFA-Präsident „Blatter lässt Journalisten vom Fifa-Hotel vertreiben„. Der Berliner Tagesspiegel berichtet außerdem „Anti-Korruptions-Expertin Schenk: „Fifa hat nichts mehr im Griff“.
Dieser Wahnsinn findet vor dem Hintergrund statt, dass die Korruptionvorwürfe im Zusammenhang mit der Fußball WM vergabe nach Katar immer eindeutiger werden: WM 2022 – Kataris boten 1,5 Millionen Dollar.
Diese Informationen sind ohne Whistle-BlowerInnen nicht denkbar. Das zeigen auch die Enthüllungen über das Doping. Über das Doping-System bei der Leichtathlektik in Russland hatte jüngst der WDR umfangreich und mit vielen Zeugen berichtet. Der DLF knüpft daran an: „Whistleblower äußern sich erneut“.
Das Hamburger Handwerk sportlich…
Davon unberührt formieren sich in Hamburg die Olympia-Freunde. Nachdem das Miniaturwunderland ja nun in wunderbarer Selbstverwertung Werbung für Olympia betreibt und Werbekulissen schafft, hat sich die Hamburger Handwerkskammer nun auch hinter die Bewerbung gestellt. „Olympia in Hamburg wäre ein Gewinn für die ganze Stadt“ lautet deren Resolution, die gerade auf einer Vollversammlung beschlossen wurde.