Das IOC und die Reformen. Darüber berichtete vor wenigen Tagen der Deutschlandfunk. „Nur Kosmetik oder ein Befreiungsschlag?„, fragt Heinz Peter Kreuzer und interviewt den Ökonom und Olympia-Städte-Berater Professor Wolfgang Maennig sowie den us-amerikanischen Politikwissenschaftler Professor Jules Boycoff.
Boycoff z.B. sagt: „Ein großer Teil der Reformen wirkt wie ein Businessplan, der eher die Markenbildung vorantreiben soll und nicht die Entwicklung der Spiele. Ich denke, sie stellen die richtigen Fragen zur Nachhaltigkeit und Transparenz, aber derzeit sind die Antworten nicht befriedigend.“ Und: „Professor Boycoff fordert auch, dass das IOC einen Teil seiner Macht abgeben soll. Für die Zukunft empfiehlt der Politikwissenschaftler die Schaffung einer vom IOC unabhängigen Kommission zur Prüfung der Bewerberstädte.“
Mit der schwierigen Lage und den Hintergrüden beschäftigt sich auch ein Kommentar in der FAZ. Reform im Schatten der Fifa„. Dort heißt es eingangs: „Thomas Bach muss ein Puzzle zusammenfügen: Der IOC-Präsident präsentiert seine Reformen, muss aber auch gegen das grundsätzliche Misstrauen gegenüber Sportverbänden ankämpfen. Das hat er Fifa-Chef Blatter zu verdanken.“ Und weiter: „Während in Zürich gerade Blatters verfilztes Gebilde die Reputation der internationalen Sportfunktionäre auf neue Tiefpunkte führt, präsentiert Bach in Lausanne einen Maßnahmenkatalog für die Olympischen Spiele, der sie rundum erneuern und fit für die Zukunft machen könnte. Die Blatter-Bande tritt, losgelöst von ihrem größten Schatz, dem weltweit geliebten Fußball, lieber die Prinzipien jeden Anstands mit Füßen.“
Wolfgang Zängl von NOlympia München fasst die Reform-Vorschläge von Bach so zusammen: Viel heiße Luft: Keine IOC-Reform in Sicht„