Es braucht nicht unbedingt die FIFA, wenn es um anrüchige Geschäftspraktiken geht: Das Unternehmen des heutigen DOSB Chefs Alfons Hörmann ist wegen illegaler Preisabsprachen vom Oberlandgericht Düsseldorf zu einer Strafe in Höhe von fast 40 Millionen Euro verurteilt worden. Darüber berichtet Spiegel online aktuell. Hörmann selbst, damals laut Spiegel Vorstandsvorsitzender dieses Unternehmens und von 2005 bis 2013 auch Präsident des Deutschen Skiverbands , hatte zuvor einen Bußgeldbescheid in dieser Angelegenheit akzeptiert und musste 150.000 Euro Strafe plus 75.000 Zinsen zahlen. Nur weil Hörmann diesen Bescheid anerkannte, musste er jetzt nicht mehr vor Gericht erscheinen.
- Siehe hier auf umweltFAIRaendern.de: Olympia Hamburg: Preisabsprachen im “Grenzbereich” – Bußgeld für Chef des Olympischen Sportbundes
- Siehe auch beim Deutschlandfunk: DOSB-Präsident – Hörmann akzeptiert Bußgeld
Rechtlich gesehen ist Hörmann von dem aktuellen Urteil nicht mehr direkt betroffen, aber an den damaligen nun auch gerichtlich für illegal erklärten Preisabsprachen hatte er entscheidende Verantwortung. Und man muss angesichts der heutigen Funktion als Chefs des Olympischen Gedankens in Deutschland fragen, ob dieses Urteil spurlos an dem DOSB-Präsidenten vorbei gehen darf.
- Siehe dazu auch diesen Kommentar beim DLF: “Wann ist ein Sportfunktionär nicht mehr tragbar? Diese Frage stellt Thomas Purschke in seinem Kommentar nach den Entscheidungen im Fall des DOSB-Präsidenten Alfons Hörmann …“
Das auch, weil Hörmann in jüngsten Äußerungen zum Bußgeldbescheid nicht gerade mit Verantwortungsübernahme glänzt. Laut Spiegel-online sagte Hörmann zum Bußgeld: “”Ich bleibe dabei, dass es keine Kartellabsprache im eigentliche Sinne gegeben hat. Ich habe mich wohl im Grenzbereich bewegt und muss bei selbstkritischer Betrachtung einen Fehler eingestehen”, so Hörmann.”
„Im eigentlichen Sinne“ und „im Grenzbereich“. Mit derartigen Formulierungen zeigt Hörmann im eigentlichen Sinne nicht gerade Einsicht, sondern verharmlost die damaligen Machenschaften, an denen er direkt und maßgeblich beteiligt war. Das Oberlandgericht Düsseldorf hat das jetzt mit dem Urteil definitiv geklärt. Das war kein Grenzbereich, dass war illegal.
- Denkbar ist nun, dass sich die geschädigten Kunden gegen die überteuerten Rechnungen von damals noch zur Wehr setzen werden und die an den Preisabsprachen beteiligten Unternehmen Schadensersatzpflichtig machen. Denkbar wäre auch, dass die Creaton Anspruche gegen Hörmann geltend machen könnte.
- Siehe auch: Nach Bußgeld gegen DOSB-Chef Hörmann: Linke fordert Fairplay und rote Karte. Aktuell hat die Links-Fraktion in Hamburg auf die Vorgänge bei der FIFA und den Rücktritt von Blatter reagiert und darauf hingwiesen, dass der auch Mitglied im IOC war. „Nach FIFA-Skandal und Blatter-Rücktritt: „Zusammenarbeit mit dem IOC gehört auf den Prüfstand“„