„Auf der Mitgliederversammlung des Hamburger Sportbundes (HSB) haben sich die Vereine der Hansestadt eindeutig für eine Bewerbung der norddeutschen Metropole für Olympische Sommerspiele ausgesprochen. In Anwesenheit von Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), wurde eine entsprechende Resolution unter dem Titel „Das Tor zur Welt begrüßt die Jugend der Welt“ verabschiedet.“ So ist es vor einigen Tagen im Hamburger Abendblatt nachzulesen. Damit wird das Bündnis der Befürworter einer Olympia-Bewerbung der Hansestadt für Sommerspiele 2024 oder 28 immer größer. Auch in Berlin läuft die Vorbereitung auf eine Olympia-Bewerbung.
Der Hamburger Senat widmet sich unter der Überschrift „Spiele für Hamburg“ den bisherigen Aktivitäten zur angestrebten Olympia-Bewerbung. Dorthin verweist auch der Hamburger Sportbund, der auf seiner Seite schreibt: „Der DOSB hat Hamburg und Berlin mit 13 Fragen aufgefordert zu den Rahmenbedingungen einer möglichen Olympiabewerbung 2024 Stellung zu nehmen. Der Hamburger Sportbund, die Handelskammer Hamburg und die Stadt möchten alle Hamburgerinnen und Hamburger die Möglichkeit geben, die Antworten an den DOSB mit zu gestalten.“
Der Hinweis des HSB auf die Handelskammer ist nicht von ungefähr, denn vor allem sie hatte massiv Druck gemacht, damit Hamburg sich für Olympische Spiele bewirbt. Darüber hatte der Blog umweltFAIRaendern berichtet:
- Handelskammer Hamburg fordert Olympia – Senator übernimmt!
- Die Macht der Handelskammer: Wird Olympia erzwungen?
Eine umfassende Darstellung der Debatte und Reaktionen rund um die Olympia-Bewerbungen von Hamburg und Berlin findet sich auf der Homepage von „Nolympia.de“ unter diesem Link. In Bayern sorgten BürgerInnen gleich in vier Landkreisen für ein Nein zu einer Bewerbung von München für die Winterspiele 2022.
Das Abendblatt informiert in Sachen Hamburger Bewerbung weiter: „Beide Kandidaten (Hamburg, Berlin, Anmerkung Verf.) haben bis zum 31. August Zeit, einen Fragenkatalog zu beantworten. Sollte Deutschland sich bereits für die Sommerspiele 2024 bewerben, muss schon im Herbst entschieden werden, welcher Vorschlag der DOSB-Mitgliederversammlung am 6. Dezember zur Beschlussfassung vorgelegt wird. Beim IOC müsste eine deutsche Bewerbung bis Herbst 2015 eingereicht werden.“
In Hamburg wird es über eine solche Bewerbung wohl zu einem Referendum kommen, bei denen die BürgerInnen entscheiden sollen. Dazu müssen aber noch die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden. Während Grüne und SPD dieses Referendum mit der Bürgerschaftswahl verbinden wollen und sich für ein bindendes Votum ausgesprochen haben, hatte die CDU ein solches Referendum bereits für den Herbst gefordert – und als unverbindlich.
Außerdem stellt das Abendblatt zur derzeitigen Lage fest: „Die Bürgerschaft hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, wo es besonders um die Kosten gehen soll. Die Linkspartei votiert mit Verweis auf die Kostenexplosion der Spiele in London 2012 – sie wurden am Ende 36,6 Milliarden Euro teuer – gegen die Vision der fünf Ringe in Hamburg. Für Olympia-Befürworter steht fest, dass die Spiele als Katalysator für ohnehin dringend notwendige Infrastrukturmaßnahmen wirkten könnten.“