Change.org: Die Rechnung bitte! Was kostet wohl Olympia?

Geldautomat-Olympia-HamburgBei all der Unterschriften-Sammelei rund um Olympia meine NOlympia-Petition auf Change.org läuft auch noch und bis zum Referendum werde ich wöchentlich über die neusten Kuriositäten rund um die Hamburger Olympia-Bewerbung berichten. Versprochen!

Anbei nun das Update von heute. Wer ebenfalls informiert werden möchte, gern unterschreiben und vielleicht knacken wir ja bis Ende November die 35.000 Marke…?!

1. Okt. 2015 — Noch 8 Wochen bis zum Olympia-Referendum in Hamburg. Das Warten auf die Kostenaufstellung gleicht dem Warten auf Godot: Wann liefert der Senat die Zahlen? Kommen Sie überhaupt? Sind Hamburgs Planungen realistisch in Bezug auf die Anforderungen, die das IOC stellt?

Eine erste Hausnummer wurde eher zufällig genannt: Allein die Verlagerung der Betriebe vom Kleinen Grasbrook wird 1,1 bis 1,5 Milliarden Euro kosten, so der Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg, Gunther Bonz. Zudem erklärte er, dass den Hafenfirmen zugesichert worden sei, dass für sie im Falle einer Verlagerung Ersatzflächen zur Verfügung stünden. Ob wirklich über alle Ausgleichflächen schon verhandelt wurde und ob sie in dieser Summe enthalten sind? Unklar!

Im September gab es Gespräche zwischen dem Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und dem tschechischen Verkehrsminister Dan Tok . Dabei ging es um Ausgleichsflächen für den Moldauhafen, den die Tschechen noch bis 2028 noch gepachtet haben. Eine Umsiedlung tschechischer Betriebe in den Kuhwerder Hafen sei denkbar, hieß es in der Presse. Wie wertvoll diese Ausgleichsfläche ist, wurde nicht gesagt, schließlich müsste man dies ebenfalls als Olympiakosten mit einpreisen.

Nicht zu vergessen: Derzeit gehört die anvisierte Olympia-Fläche „Kleiner Grasbrook“ der Hansestadt Hamburg (verwaltet von der Hamburg Port Authority). Sie ist also Gemeingut aller. Im Zuge von Olympia soll diese Fläche nun privatisiert werden, um dies in der Olympiarechnung als Einnahme nehmen zu können. Hier wird also hanseatisches Tafelsilber mit verscherbelt.

Heute am 1. Oktober hat die Stadt nun neue Bilder von den Master-Plänen präsentiert. Wir sehen jede Menge Animationen, wie die Spielstätten sein könnten. So soll beispielsweise das Olympiastadion von 60.000 Zuschauer/innenplätzen auf 20.000 rückgebaut werden. Und nach den Spielen werden sogar Menschen bei Flutlicht in den Außenrängen mitten im Stadion wohnen, so die derzeitigen Planungen. Schöne Aussichten sind das, nur – so berichtet der NDR – fehlt das Preisschild!

Gestern beschwerte sich der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann, dass die Flüchtlingskrise für Olympia nun wirklich zu „einer Unzeit“ käme. Diese Krise würde allen Auftrieb geben, die sich fragen, ob das Geld für Olympia wirklich da sei und ob es nicht wichtigere Dinge zu tun gäbe. Gut, dass immer mehr Leute diese Fragen stellen und ungut, dass wir Bürger/innen immer noch keine Antworten haben, die wir mit genug Vorlauf zum Referendum kritisch gegen prüfen könnten.

Dass die Olympischen Pläne mit vielen Kosten und Risiken verbunden sind, zeigt der alarmierende Bericht des Hamburger Rechnungshofs: „Es ergeben sich erhebliche Planungs- und typische Kostensteigerungsrisiken infolge des einstweilen unsicheren Planungsstandes. Zudem besteht aufgrund der Regelungen der Olympischen Charta (OC) ein nicht identifizierbares und damit noch nicht quantifizierbares Risiko aus der erwartbaren Übernahme von Gewährleistungen gegenüber dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC)“.

Kein Blankoscheck für den Hamburger Senat: Beim Referendum stimme ich mit Nein! Knacken wir gemeinsam bis Ende November die 35.000 Marke. Leitet diese Petition weiter, informiert euch und vor allem: rechnet genau nach!

2 Gedanken zu „Change.org: Die Rechnung bitte! Was kostet wohl Olympia?

  1. Liebe Alle, ich möchte Mitunterzeichner der Olympiakritik sein.

  2. Na ja, sind wir doch mal ehrlich, es wird doch immer alles schön gerechnet, was aus öffetnlicher Hand kommt. Da kannst auf deren Rechnungen noch einiges oben drauf legen!

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