Los Angeles ist noch nicht mal offizieller US-Kandidat für die Spiele und hatte nach der Absage von Boston nur wenig Zeit: Jetzt aber legt die Stadt einen umfangreichen Finanzplan für die Olympia-Bewerbung 2024 vor. Das wirft mit Blick auf Hamburg durchaus die Frage auf: Warum geht das dort und nicht hier? Auch wenn in dem Zahlenpaket von Los Angeles viele Kostenpunkte – z.B. die Sicherheit – fehlen. Demnach soll das LA-Paket 4,1 Mrd. US-Dollar kosten, davon 1,7 Mrd. Dollar von privaten Investoren. Auch das ein Betrag, der für die Olympia-Bewerbung aus Kreisen der hiesigen Wirtschaft, die offiziell Feuer und Flamme ist, sicher nicht kommen wird.
- Olympia-Bewerbung Hamburg: Vollklatsche vom Rechnungshof – „erhebliche Planungs- und typische Kostensteigerungsrisiken“
- Risiko Olympia-Bewerbung: Volksinitiative veröffentlich gesamten Rechnungshofbericht
Auch wenn man niemanden das IOC an den Hals wünscht: Los Angeles ist auf die Spiele gut vorbereitet, muss zwar noch diverse Sportanlagen modernisieren, verfügt aber nicht nur wegen der Ausrichtung der Spiele 1984 eine weitgehend vorhandene Infrastruktur. Erst vor wenigen Wochen gingen dort die Weltspiele über die Bühne. Das ist ein Großevent: Bei den Special Olympics World Games Los Angeles 2015 gingen vom 25. Juli bis 2. August 2015 fast 7.000 Athleten aus 165 Ländern in 25 Sportarten an den Start, berichtet Specialolympics. (Siehe auch hier Daten und Fakten).
Es berichten weitere Einzelheiten: Das Abenbdlatt und die Welt schreibt: „7.26 Uhr: Spiele in L.A. sollen 4,1 Milliarden Dollar kosten: Das ist auch für Hamburg interessant, gerade die Kostenfrage animiert ja die Gegner der Bewerbung, heute den sofortigen Bewerbungsstopp zu fordern (siehe Eintrag um 06.01 Uhr): Los Angeles plant eine mögliche Bewerbung um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2024 mit einem Budget von 4,1 Milliarden Dollar. Diese und weitere Zahlen wurden am Dienstag (Ortszeit) von der Stadt veröffentlicht. Noch ist die kalifornische Metropole kein offizieller US-Kandidat für das Großereignis in neun Jahren, gilt aber nach dem Rückzug von Boston vor knapp einem Monat als klarer Favorit des Olympischen Komitees der USA (USOC). Aus den 218 Seiten umfassenden Unterlagen geht hervor, dass 1,7 Milliarden Dollar der Kosten durch private Investoren gedeckt werden und die Organisatoren durch Ticketverkauf, Sponsorenverträge sowie Werbegelder Einnahmen in Höhe von rund 4,8 Milliarden Dollar erwarten. Insgesamt soll ein Gewinn von 161 Millionen Dollar erwirtschaftet werden. Im Gegensatz zu Boston existieren in Los Angeles viele der Sportstätten bereits. Sie müssen allerdings renoviert werden.
Die Bewerberstädte müssen bis zum 15. September dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) gemeldet werden. Bislang gibt es in Hamburg, Rom, Paris und Budapest vier europäische Interessenten. Es wird erwartet, dass das USOC Los Angeles bis Monatsende offiziell als US-Bewerber ernennen wird.“