Auch NOlympia-Berlin kommentiert Ergebnis der Befragung in München
Auch das Berliner NOlympia-Bündnis hat am letzten Sonntag auf die Abstimmung der Münchener Bevölkerung zugunsten einer Olympia-Bewerbung in den Jahren 2036, 2040 oder 2044 reagiert. Neben München bewerben sich auch Hamburg, Berlin und die NRW-Region Rhein-Ruhr um die Austragung. Der Deutsche Olympische Sport Bund DOSB sorgt mit seinem Verfahren für hohe zweistellige Millionen-Kosten der Bewerberstädte. Eine Entscheidung ist für September 2026 vorgesehen. Zuvor sollen auch in den anderen drei Bewerber-Städten Bürgerbefragungen stattfinden. International werden die Bewerbungen für 2036 und 2040 wegen der Bewerbungen als aussichtslos bewertet, weil Katar und Indien beim IOC als Kandidaten gelten. Für 2044 sprechen viele internationale Akteure im Olympia-Sport davon, möglicherweise Afrika zum ersten Mal als Kontinent für die Spiele ausgewählt gehört.
Diese PM von NOlympia-Berlin ist bei den dortigen „Naturfreunden“ online zu finden. Auf der Seite „Nolympia.Berlin“ – https://blackchan.de/ ist der Text nicht zu finden. Im Bündnis NOLYMPIA Berlin arbeiten mit: BUND Berlin, Bund Jugend Berlin, Nabu Berlin, NaturFreunde Berlin, Berliner Wassertisch, Roter Stern, Bündnis 90/Die Grünen Berlin, DIE LINKE Berlin, Grüne Jugend Berlin, Jusos Berlin.
Pressemitteilung Bündnis NOlympia Berlin
Blauer Dunst in München. »Volksbefragungen von oben« taugen nichts
Berlin, 27.10.25
Das Bündnis NOlympia Berlin erklärt zum Ergebnis der Olympia-Volksabstimmung in München: Nachdem die Münchner Bevölkerung monatelang unter medialem Olympiadauerfeuer stand, haben sich am Sonntag rund 300.000 Menschen (66,4%) in einem von der Münchner Gemeinde initiierten Bürgerentscheid für eine Bewerbung für die Olympischen Wettkämpfe 2036/40/44 ausgesprochen.
Das Ergebnis bestätigt die Warnung von Verfassungsrechtlern, dass Regierungen keine »Volksbefragungen von oben« durchführen sollten. Solche Plebiszite sind keine gute Form der direkten Demokratie, da die Regierung einseitig über den Inhalt, die Formulierung und den Zeitpunkt der Abstimmung entscheidet und das Blaue vom Münchner Himmel herunter versprechen kann. Die Gegenseite ist strukturell benachteiligt, ihre Argumente finden wenig Gehör.
Angesichts dieses strategischen Vorteils der Münchner Regierung sind die 33,6 % Nein-Stimmen immer noch ein zu schlechtes Ergebnis angesichts der zu erwartenden Milliardenausgaben und der sonstigen, üblicherweise mit Olympia verbundenen Probleme. Es ist auch damit zu rechnen, dass die Begeisterung nachlässt, wenn sich die Versprechen allmählich als blauer Dunst erweisen und die Nachteile deutlich werden.
Eine Berliner Bewerbung wird jedenfalls ad absurdum geführt. Sie soll von einem schwachen, erfolglos agierenden Senat ohne jegliche demokratische Legitimierung durchgezogen werden. Der Senat will – noch vor der kommenden Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses – vollendete Tatsachen schaffen. Das erfolgt angesichts einer deutlich höheren Verschuldung Berlins mit fast 70 Mrd. EU (München 10 Mrd. EU), trotz riesiger ungelöster Aufgaben in fast allen Politikfeldern der Stadt.
Wir fordern den Senat auf: Ziehen Sie die nationale Bewerbung für die Olympischen Spiele 2036/40/44 sofort zurück! Beenden Sie alle Aktivitäten in der Berliner Verwaltung, die diese Bewerbung weiter forcieren könnten. Ersparen Sie den Berlinerinnen und Berlinern diesen lächerlichen millionenschweren Krampf! Es gibt viel zu tun in Berlin außerhalb olympischer Spielereien, packen Sie dort an!
Für Anfragen stehen zur Verfügung
Dr. Gabriele Hiller, drghiller@gmail.com
Prof. Dr. Johannes Verch, johannes.verch@web.de
Uwe Hiksch, uwe.hiksch@t-online.de