BUND Mitgliederversammlung sagt Nein zu Olympia in Hamburg # Senat erhöht Etat für Olympia-Bewerbungskosten

Die Landesvorstände des BUND in Bayern, NRW, Berlin und Hamburg hatten sich schon gegen die Olympia-Bewerbungen ausgesprochen. Nun stärkt die Mitgliederversammlung des BUND Hamburg seinen Landesverband und hat mit nur zwei Gegenstimmen das Nein zu Olympischen Spielen in Hamburg in einem Antrag bekräftigt. Das dürfte auch den Aktiven in München gefallen, die dort bereits im Kampagnen-Modus immer lauter NOlympia sagen. Dort wird bereits Ende Oktober ein Bürgerentscheid zur Bewerbung der Stadt durchgeführt. Da dürfte das Signal aus Hamburg sicher eine Ermutigung sein. Der BUND in Hamburg betont: Die sozialen und ökologischen Risiken Olympischer Spiele seien zu groß. Die Kosten laufen immer aus dem Ruder, egal was versprochen wird. Und das IOC mit seinem fragwürdigen Geschäftsgebaren kann kein Partner sein. Am Ende aber entscheidet genau dieses IOC und nicht die Bewerberstädte. Da können die in Hamburg, München oder anderswo, behaupten was sie wollen.
Und zum Thema Kosten auch gleich diese Meldung: Der Senat in Hamburg, der grad erst die Olympia-Bewerbungskosten im Haushalt per Bürgerschaftsbeschluss aufgerufen hatte, muss schon gleich mal nachlegen. Das berichtet das Abendblatt heute: „Hamburg lässt sich die Olympia-Bewerbung Millionen Euro kosten – Hamburg. Exklusiv: Senat bittet Bürgerschaft um zusätzliche Finanzspritze. Chef der Hamburger Olympia-Bewerbung verdient fast so viel wie der Bürgermeister.“ Zu den bisher schon 2,7 Mio Euro waren für 2026 weitere 6,1 Mio Euro hinzu. Sieben Millionen sind außerdem für das Ende Mai geplante Referendum eingeplant. Nun sollen laut Abendblatt noch mal sieben weitere Millionen Euro hinzukommen. Der neue Leiter des Olympia-Projekts Steffen Rülke drüfte dann „mehr verdienen als Bürgermeister Peter Tschenscher (SPD).“
Update: Der NDR berichtet über die Millionen und berichtet u.a.: „Mit der Drucksache werden die Voraussetzungen für professionelle Projektstrukturen geschaffen, damit eine Hamburger Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele im engen Austausch und Dialog mit der Stadtgesellschaft erfolgreich, nachhaltig und transparent erarbeitet werden kann“, sagte ein Behördensprecher der Nachrichtenagentur DPA.“
Und Mopo: Olympia in Hamburg: Schon die Planung der Bewerbung kostet Millionen
Auch die Zeit reagiert eher reserviert und berichtet. Noch interessanter ist die Kolumne im Newsletter der Zeit, der einfach mal beschreibt, was die Stadt Hamburg in den nächsten Jahrzehnten ohnehin an Großprojekten und Baustellen und Entwicklungen zu bewältigen hat, von denen immer auch die Dimension ausgeht: Da kommt noch viel an Problemen, Kosten und Nerven aus uns zu. „Der Stadt-Plan: Kriegt Hamburg seine Großprojekte unter einen Hut?“, fragt Florian Zinnecker und hat das eine ganz lange begründete Betrachtung, dass Hamburg auch ohne jede erfolgreiche Olympia-Bewerbung eine wirklich lange Liste von „Herausforderungen“ hat.
Die gute Nachricht wäre: Olympia 2036 steht nur auf dem Bewerbungszettel des DOSB – ist aber ohnehin Auch die anderen Termine sprechen a. nicht für Europa und b. selbst dann vermutlich nicht für Hamburg. Aber 2044 wird auch schon wieder schwierig, weil die angestrebte Science City als Olympisches Dorf eigentlich nur für 2040 infrage kommt. Sonst müsste das Projekt wegen Olympia 2044 verzögert oder die dann schon dort wohnenden Wissenschaffenden jeweils für zwei, drei Monate ausziehen müssten.
Richtig: Das ganze Olympia-Ding ist ein verdammt wenig durchdachtes Ding.
- BUND Naturschutz: NEIN zur Olympia-Bewerbung
- In München, Hamburg, Berlin und Rhein-Ruhr – BUND sagt NEIN zu Olympia-Bewerbungen
- Olympia Bewerbung München und der Bund Naturschutz BUND
- BUND Hamburg: Olympia 2.0 – Nachhaltig oder nicht?
- Olympische Gegenargumente in Hamburg, Berlin und München – Widerspruch formiert sich
Kosten:
- Olympia-Bewerbung Hamburg: Zwei Millionen für „Vorprojekt“
- Neubau eines Olympia-Stadions in Hamburg
- Immer zu teuer: Olympia kostet und kostet
- Olympische Spiele (Berlin): Keine positiven ökonomischen Effekte – „Olympiaideologie“
- Olympische Spiele als Hype: Kurze Glücksgefühle – dann umfassende Katerstimmung
Danke für Euer Engagement gegen Olympia in HH – das gibt der überlasteten Baustellen-Stadt den Rest.
Fände eine Petition einen guten weitere Schritt, da wär ich dabei.
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