Hamburg, 22.5.2025. Die Olympia-Ideen der Hansestadt sind zurück – der BUND Hamburg befürchtet eine erhebliche Belastung für Natur, Umwelt und Klima, wenn diese Spiele nicht grundlegend anders werden.
„Erfahrungen aus vergangenen olympischen Spielen zeigen, dass Umweltschutz und Nachhaltigkeit unter dem enormen Zeit- und Finanzdruck einer Olympia-Bewerbung immer wieder unter die Räder geraten“, mahnt die BUND Vorsitzende Sabine Sommer. „Für echte nachhaltige Spiele im 21. Jahrhundert brauchen wir keine Lippenbekenntnisse, sondern wasserdichte Garantien und verbindliche Kriterien, an denen sich eine Bewerbung messen lässt.“
Konkret bedeute das, dass die Strategische Umweltprüfung schon vor der ersten Entscheidung für die Austragungsorte stattfindet, dass alle CO2-Emissionen kompensiert werden, 100 % erneuerbare Energie an allen Wettkampfstätten zum Einsatz kommt und insbesondere, dass keine zusätzliche Flächenversiegelung für die Spiele erfolgt.
Aktuell sieht der BUND viele ungeklärte Fragen, zum Beispiel bei der Anreise und Unterbringung von Athleten und Gästen. „Im Kontext der Spiele ist mit einem stark erhöhtem Flugaufkommen zu rechnen – wie geht das einher mit dem Lärmschutz der betroffenen Anwohner? Wie können Logistik- und Besucher-Verkehr während der Spiele CO2-neutral umgesetzt werden? Wo könnte ein Olympisches Dorf entstehen, das keine unbebauten Grünflächen beansprucht und das sowohl ökologisch als auch sozial höchsten Standards entspricht? Nur wenn diese Fragen geklärt sind, kann über die Sinnhaftigkeit einer erneuten Olympia-Bewerbung Hamburgs diskutiert werden“, so Sommer.
Zur Nachhaltigkeit gehöre auch die komplette Transparenz über die Kosten und eine unabhängige, ehrliche Kosten-Nutzen-Analyse. Sommer kritisiert: „Bisher bleiben die Austragungsorte auf den Kosten sitzen und das IOC füllt seine Kassen. Die tatsächlichen Kosten fallen meist deutlich höher aus, sodass die öffentliche Hand einspringen muss. Dieses Geld fehlt dann an anderer Stelle.“
Eine Olympia-Bewerbung dürfe kein Freifahrtschein für ökologisch fragwürdige Großprojekte sein. Wenn die Hamburger einer Olympia-Bewerbung im Rahmen des geplanten Referendums zustimmen, müsse die Stadt schon im Rahmen des Bewerbungsprozesses sicherstellen, dass Olympia nur dann in Hamburg stattfindet, wenn es ökologisch sinnvoll umgesetzt und klimaneutral durchgeführt würde.
Pressefotos: Olympia 2.0 Presse | Flickr
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