Während der Hamburger Senat mit Gästen im Bunker an der Feldstraße auf St. Pauli vor geladener Presse die Eckdaten einer Olympia-Bewerbung vorstellte, fanden vor dem Bunker, auf dem Heiligengeistfeld und im Millerntor-Stadion mehrere Aktionen. Auf dem Heiligengeistfeld gruppierten sich St. Pauli-Fans zu dem Schriftzug NO… Lmypia. Im Stadion selbst wurde von Aktiven dieser Schriftzug auf zwei Transparenten ebenfalls in Sichtweite des Bunkers gezeigt. Vor dem Bunker demonstrierten Olympia-Gegnerinnen gegen die erneute Bewerbung, nachdem erst 2015 eine Mehrheit der Hamburger:innen per Referendum NEIN gesagt hatten.
Die Aktion vor dem Bunker hatte die linke Bürgerschaftsabgeordnete Heike Sudmann angemeldet und dort auch per Megaphon Gründe gegen Olympia genannt. Viele sind selbst aktive Sportler:innen, hatte sie festgestellt. Aber Olympia würde u.a. zu einer Mietpreisexplosion führen. Die Presserklärung von NOlymia-Hamburg.de ist unten dokumentiert.
- Der NDR berichtet – ohne die Gegenaktivitäten von NOLYMPIA zu erwähnen – auf dieser Seite über die Senatspräsentation. Das Abendblatt erwähnt NOLYMPIA und berichtet hier (hinter der Paywall). Die Morgenpost titelt: Für Olympia und den HSV: Hamburg baut ein neues Stadion. Die taz Nord hatte zuletzt im Frühjahr über die Olympia-Bewerbung geschrieben. Die Taz schreibt heute dies.
- Heike Sudmann von der Linksfraktion in der Bürgerschaft zur Olympia-Bewerbung (Hintergrund). Die aktuelle Presserklärung ist gleich unten zu finden und hier bei der Links-Fraktion.
Gleich unten ist die Presseerklärung des Senats zu finden und außerdem Links sowohl zu Fotos vom der Veranstaltung im Bunker sowie ein weiter Link zu den Grafiken, die u.a. auch die Orte für die Sportstätten und das Olympische Dorf zeigen, die zwischen Trabrennbahn und Volksparkstadion entstehen sollen.
Die Bewerbung Hamburgs geht an den Deutschen Olympischen Sportbund. Dort liegen weitere Bewerbung von Berlin (und Umgebung), sowie München und NRW vor. Während ein Bürgerentscheid für die Münchener Bewerbung bereits im Oktober erfolgen soll, wird ein Referendum in Hamburg möglicherweise im Mai 2026 (sihe unten) erfolgen. Berlin versucht einen Bürgerentscheid zu vermeiden. Und NRW?
Siehe auch: Nolympia-Hamburg.de
- Die PM von NOlympia: „Hamburg bleibt stabil: NOlympia!“
Sie wurde in Hinterzimmern geplant und jetzt der Öffentlichkeit präsentiert: Der Hamburger Senat hat heute die Olympiabewerbung Hamburgs für die Sommerspiele 2036, 2040 und 2044 vorgestellt. Noch Anfang des Jahres hieß es, man wolle sich nur mit Berlin im Doppelpack bewerben, um Kosten und Ressourcen zu sparen. 1 Nun aber will keine andere Stadt so richtig mit Hamburg spielen, daher soll die Hansestadt das Megaevent Olympische Spiele eben wieder alleine an Land ziehen: Willkommen in der nächsten Runde des Olympiawahnsinn!
Dass Hamburg über kein einziges olympiataugliches Stadion verfügt? Geschenkt! Dass weder Hamburgs Hauptbahnhof noch der Flughafen einem olympischen Massenandrang stand halten würden? Wen interessiert’s? Dass sich vor noch nicht einmal zehn Jahren über die Hälfte der Bevölkerung gegen dieses IOC-Event ausgesprochen hat und zwar trotz und wegen einer massiven Pro-Kampagne aus Politik und Wirtschaft? Wird ignoriert! Statt dessen wird uns alter Wein in alten Schläuchen präsentiert: Hamburg habe bereits alles oder zaubere eben sonst was Temporäres aus dem Hut (so als ob das keine Ressourcen verschwenden würde).
Und dieses Mal handle es sich wirklich um die nachhaltigste und am besten durchgerechnete Olympia-Bewerbung ever und so weiter und so fort.
Profitmaximierung durch Megaevents statt Soziale Stadtentwicklung für alle
Mal wieder zieht der rot-grüne Senat ein Megaprojekt als vermeintlichen Entwicklungsmotor aus der Schublade und zeigt, dass ihm die Nöte der Hamburger*innen völlig schnuppe sind. Steigende Mieten, Armut, drohende Klimakatastrophe? Wen interessiert das schon, wenn man für ein paar Wochen die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit gewinnen kann. Und praktischerweise freut sich auch die Hamburger Bau- und Immobilienwirtschaft riesig über fette Gewinne.
Welche dramatischen sozialen Folgen Olympische Spiele haben können, zeigt das Beispiel Paris: Nach Schätzungen lokaler NGOs wurden dort rund 20.000 Menschen im Zusammenhang mit den Spielen direkt vertrieben. 2 Ähnliche Berichte gibt es aus Tokyo und anderen Austragungsorten.
NOlympia Hamburg is back in town
Dass sich 2015 eine Mehrheit der Hamburger*innen gegen den Olympia-Wahnsinn entschied, erwies sich als Glücksfall für die Stadt. Denn obwohl Kostenexplosionen auch damals schon absehbar waren, konnte niemand wissen, wie dramatisch sich die Baukosten infolge von Corona und dem Ukrainekrieg entwickeln würden. Was für Bruchlandungen Hamburger SPD- und Grünenpolitiker*innen mit ihrem Größenwahn immer wieder erleben, zeigt am besten die Bauruine „Kurzer Olaf“ an den Elbbrücken. Auch bei einer neuen Hamburger Olympiabewerbung muss man schon sehr naiv sein, um den Beteuerungen Glauben zu schenken, die Stadt habe die Kosten im Griff. Typisch dafür, wie so etwas läuft, ist das Beispiel Brisbane: Entgegen aller Versprechungen vorher gab die Regierung des Bundesstaates Quensland vor Kurzem bekannt, dass dort nun doch ein neues Stadion mit 63.000 Sitzplätzen gebaut werde. 3
Schon vor zehn Jahren haben wir den windigen Versprechungen der Feuer-und-Flamme-Fraktion nicht geglaubt, die damals mit dem Slogan „Das gibt`s nur einmal“ angetreten sind. Wir hingegen versprechen heute: NOlympia Hamburg ist wieder am Start. Zum zweiten Mal sagen wir aus vollstem Herzen und für Hamburg NEIN zu Olympia! Vor dem Feldbunker, in dem die Olympiabewerbung präsentiert wurde, gab es eine
Kundgebung. Auf dem Heiligengeistfeld demonstrierten Teilnehmer*innen des parallel im Millerntorstadion stattfindenden antirassistischen Fußballturniers, indem sie sich zum Schriftzug NOlympia formierten. Fotos im Anhang.
Kontakt: NOlympia Hamburg, presse@nolympia-hamburg.de
1 https://www.mopo.de/sport/sportmix/hamburg-bewirbt-sich-doch-ohne-berlin-neuer-plan-fuer-olympia-2040/
2 https://lereversdelamedaille.fr/wp-content/uploads/2024/11/Rapport-final-Le-revers-de-la-medaille-4_11_24_compressed-1.pdf
3 https://www.sportschau.de/olympia/brisbane-baut-doch-neues-stadion-fuer-olympia-2032,brisbane-100-100.html
- Die Presseerklärung der Linksfraktion Hamburg von den Abgeordneten Heike Sudmann und Martin Wolter:
Nicht schon wieder: Linke kritisiert Olympiapläne des Senats
Heute wurde das Hamburger Konzept für die Bewerbung für Olympische Spiele 2036, 2040 oder 2044 in Hamburg vorgestellt. „Spiele, die das Leben für die Menschen besser werden lassen“ war eine mehrfach getätigte Aussage. Insbesondere die Kinder wurden in den Vordergrund geschoben: sie sollen fünf Schulsportstunden pro Woche erhalten sollen und nach der Grundschule alle schwimmen können. Auswirkungen auf die Mieten oder den Verkehr während der Spiele wurden nicht genannt. Wie in 2015 soll mit den Olympischen Spielen alles besser werden, obwohl sich bei allen Ausrichterstädten zeigt, dass vor allem Miilardenschulden nachbleiben. Die Linksfraktion stellt sich gegen eine neue Hamburger Olympiabwerbung.
Dazu Martin Wolter, sportpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Entgegen der Vision des Bürgermeisters sind die Olympischen Spiele als Zeichen für Frieden, Demokratie und Freiheit ungeeignet. Das Prinzip des Olympischen Friedens wurde in der Vergangenheit weitestgehend ignoriert, und die Spiele selbst bieten eine Bühne für nationale und nationalistische Selbstdarstellung. Demokratie ist für den Vertragspartner IOC ein Fremdwort: Die Korruption innerhalb des IOC ist gut dokumentiert und die Interessen der Ausrichterstädte sind für ihn belanglos. Das IOC greift zudem in die verfassungsmäßigen Freiheitsrechte der Bürger*innen ein. Das Demonstrationsrecht und die freie Meinungsäußerung bleiben dabei auf der Strecke.“
Zur Erinnerung: Im Oktober 2015 legte die Senatskanzlei einen Finanzreport vor, der für die Olympischen Spiele 2024 Kosten von 11,2 Mrd. € ermittelte. Den weitaus größten Teil, nämlich 7,4 Mrd. € sollte die öffentliche Hand tragen. Im Finanzreport wurde ausdrücklich betont, dass es sich nur um eine Annäherung an die Kostenpositionen und zu erwartenden Erlöse handle. Die damaligen Bewerbungskosten in Höhe von mindestens 12 Mio. Euro trug Hamburg letztendlich allein, die anderen Akteur*innen der Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024 GmbH, bestehend aus dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der Freien und Hansestadt Hamburg, der Bundesrepublik Deutschland, dem Land Schleswig-Holstein mit der Landeshauptstadt Kiel und der Handelskammer Hamburg, beteiligten sich nicht.
Heike Sudmann, Co-Vorsitzende der Linksfraktion: „An vielen Ecken und Enden in dieser Stadt spart der Senat, gerade bei der sozialen Infrastruktur und dem Personal. Für die Olympia-Bewerbung und die Spiele selbst ist dem Senat jedoch nichts zu teuer. Wer glaubt, dass die Olympischen Spiele keine Schulden in Milliardenhöhe für Hamburg bringen, glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Die Wohltaten für die Kinder sind absurd. Bis heute hat der Senat es noch nicht mal geschafft, die dritte Sportstunde in den Schulen verbindlich umzusetzen. Und weshalb sollen erst 2036 oder später alle Grundschulkinder schwimmen können? Das ist unverantwortlich und peinlich.
Der Senat ist absolut widersprüchlich. Immer stellt er Hamburg als die Musterschülerin aller Bundesländer dar, gerade erst betonte der Bürgermeister, dass Hamburg die beste Wirtschaftsentwicklung in Deutschland habe. Und das alles nach der gescheiterten Olympiabewerbung 2015. Es geht also auch gut ohne Olympische Spiele.
Unverantwortlich und geschichtsvergessen angesichts des Rechtsrucks in Deutschland ist die Bewerbung für das Jahr 2036, dem hundertjährigen Jubiläum der Nazi-Olympia-Spiele.“
Vor dem Feldbunker, in dem die Bewerbung präsentiert wurde, gab es eine Kundgebung. Protest gab es auch von St. Pauli-Fans: Teilnehmer*innen des parallel stattfindenden antirassistischen Fußballturniers formierten sich auf dem Heiligengeistfeld zum Schriftzug „NOLYMPIA“. Im Anhang finden Sie Fotos der beiden Aktionen.
Dokumentation der Senats-Presseerklärung, 31 Mai 2025 – Deutschland auf Olympia-Kurs – Bewerbungskonzeption HAMBURG+ setzt auf ein Festivalerlebnis der kurzen Wege
- Die Olympischen und Paralympischen Spiele sollen sich perfekt in die Stadt einfügen und Hamburg als grüne Metropole am Wasser erlebbar machen.
- Sportstättenkonzept setzt Schwerpunkt auf vorhandene und temporäre Wettkampfstätten und kurze, schnelle Wege für Athletinnen und Athleten sowie nationale und internationale Gäste. 82 Prozent der Sportstätten im Umkreis von sieben Kilometern.
- Mit der Science City Bahrenfeld als Olympisches Dorf schafft Hamburg eine starke Verbindung von Wissenschaft und Sport.
- Entstehung einer hochmodernen „Arena für alle“, die während der Spiele als Leichtathletikstadion für bis zu 60.000 Menschen genutzt werden kann.
Hamburg bewirbt sich um die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele. Hamburgs Erster Bürgermeister, Dr. Peter Tschentscher, hat am heutigen Samstag gemeinsam mit der Zweiten Bürgermeisterin, Katharina Fegebank, und dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten, Daniel Günther, die Unterlagen der Bewerbungskonzeption HAMBURG+ auf dem ikonischen grünen Bunker am Heiligengeistfeld an die Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) übergeben. Hamburg macht sich damit auf den Weg, dieses positive Zukunftsprojekt für Deutschland Wirklichkeit werden zu lassen.
Hamburgs Vision für Olympische und Paralympische Spiele
Die Hansestadt setzt dabei auf Spiele in Vielfalt, Demokratie und Frieden, um den Zusammenhalt in der Gesellschaft und weltweit zu stärken. Sportsenator Andy Grote: „Wo andere in der Welt Mauern errichten und Gräben ziehen, wollen wir durch Sport Brücken bauen.“
Hamburg wird dafür u. a. ein Gastgeberprogramm für Athletinnen und Athleten auflegen, deren Wettkämpfe abgeschlossen sind und die das Olympische Dorf verlassen müssen. Diese sind eingeladen, die Spiele in Hamburg bis zur Schlussfeier weiterhin als Gäste in Hamburger Familien zu erleben. Athletinnen und Athleten können damit ihren Olympischen Erfahrungen noch eine weitere Facette hinzufügen: ein zweites Olympia-Erlebnis. Gleichzeitig sollen auch Jugendliche aus aller Welt in den olympischen Jugendcamps die Chance bekommen, die Spiele in Begegnung und Austausch mit anderen jungen Menschen in Hamburg zu erleben.
Olympische Generation aktiver und sportbegeisterter junger Menschen
Mit ihrer Bewerbung verbindet die Stadt den Anspruch, im Sinne der Active City Strategie Sport und Bewegung strukturell deutlich stärker im Bewusstsein und Alltag der Hamburgerinnen und Hamburger zu verankern und in die Lebensqualität in einer modernen Großstadt zu investieren. Hamburg wird deshalb Maßnahmen der Breitensportförderung, der Verbesserung der Sportinfrastruktur, der Stärkung der Bewegungsförderung für Kinder im Dialog insbesondere mit den Sportvereinen ausbauen und weiterentwickeln. Eine Voraussetzung dafür, dass jedes Kind zukünftig in der Schule verlässlich fünf Stunden Sport in der Woche hat: Drei im Regelunterricht am Vormittag, zwei weitere im betreuten schulischen Ganztag. Ziel ist es, in den kommenden Jahren eine olympische Generation aktiver und sportbegeisterter junger Menschen aufwachsen zu sehen.
Alle Investitionen in den Sport sollen so einen nachhaltigen Mehrwert für die Hamburgerinnen und Hamburger entfalten. Durch den Ausbau der Barrierefreiheit in der Mobilität und im öffentlichen Raum sollen insbesondere die Paralympischen Spiele auch zu einem Treiber für eine noch inklusivere Gesellschaft werden.
82 Prozent der Hamburger Sportstätten im Umkreis von sieben Kilometern
Das Sportstättenkonzept der Bewerbung sieht vor, dass sich die Olympischen und Paralympischen Spiele dabei perfekt in die Stadt einfügen und Hamburg als grüne Stadt am Wasser erlebbar machen. Die Spiele werden sich demnach der Stadt und nicht die Stadt den Spielen anpassen. Bei mehr als 87 Prozent der im Konzept vorgesehenen Wettkampfstätten handelt es sich zudem um bereits bestehende, temporär ertüchtigte oder für den Bau ohnehin vorgesehene Anlagen.
Das eingereichte Konzept setzt insbesondere auf eine Integration und Verbindung der unterschiedlichen Wettkampfstätten in der vorhandenen Stadtgeografie und hebt Hamburgs Stärken als Open-Air-Arena mit seiner spektakulären Innenstadtkulisse, seinen Wasserlagen und Grünflächen hervor. Die Olympischen und Paralympischen Spiele in Hamburg sollen somit einen Festival-Charakter haben, der durch besonders kurze und schnelle Wege zwischen den Wettkampfstätten und der Innenstadt geprägt ist. In den zwei Olympic Parks City und Altona entsteht durch zahlreiche Begegnungsmöglichkeiten, Public Viewing, Bewegungs- und Kulturangebote ein attraktiver Erlebnis- und Begegnungsraum für alle.
Zentrales Element der Hamburger Bewerbung ist daher eine räumliche Konzentration der Sportstätten sowie des Olympischen Dorfes. So liegen 82 Prozent der Hamburger Sportstätten in einem Kreis mit einem Radius von gerade einmal sieben Kilometern. Der Großteil der 38 in Hamburg ausgetragenen Disziplinen verteilt sich dabei auf den Olympic Park City und den Olympic Park Altona mit dem Olympischen Dorf. Drei Disziplinen werden zudem in Kiel ausgetragen (Segeln, Handball, Rugby), drei weitere Stand-Alone Disziplinen an andere Standorte im Bundesgebiet vergeben.
Science City Bahrenfeld wird zum Olympischen Dorf
Der Olympic Park City erstreckt sich im Herzen Hamburgs vom Millerntor-Stadion (Hockey) und einer temporär errichteten Arena auf dem Heiligengeistfeld (Beachvolleyball, BMX-Freestyle, Blindenfußball) bis zu den Messehallen/CCH (u. a. Badminton, Tischtennis, Ringen, Fechten, Rollstuhlfechten) und der Alster (u. a. Triathlon, Bogenschießen, Para Bogensport).
Der Olympic Park Altona erstreckt sich vom Volksparkstadion (Schwimmen, Wasserspringen), der Barclays Arena (Kunstturnen, Trampolin, Basketball) und einer neuen modernen Multifunktionsarena bis zum nur knapp einen Kilometer entfernten Olympischen Dorf auf dem Gelände der zukünftigen Science City Bahrenfeld. Erstmalig in der jüngeren Olympia-Historie werden damit rund 40 Prozent der Athletinnen und Athleten zu Fuß vom Olympischen Dorf in maximal 15 Minuten durch den Park zu den nahegelegenen Wettkampfstätten des Olympic Park Altona gelangen können, wo alle großen populären olympischen Sportarten an einem zentralen Standort ausgetragen werden.
Das moderne und zukunftsweisende Stadtquartier der Science City Bahrenfeld – eines von fünf deutschen Projekten bei der EXPO 2025 in Osaka – erfährt als Olympisches Dorf zusätzliche internationale Strahlkraft und wird nach dem Aufenthalt der internationalen Sportelite zum dauerhaften Quartier für die internationale Wissenschafts-Community. Ein Quartier, das für Verständigung und Austausch, für Innovation und die Suche nach Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft steht.
Hochmoderne Multifunktionsarena wird zum temporären Leichtathletikstadion
Highlight des Olympic Park Altona wird eine neue hochmoderne und zukunftsfähige Multifunktionsarena, die während der Spiele als Leichtathletikstadion für bis zu 60.000 Zuschauerinnen und Zuschauer dienen soll. Diese soll über die Spiele hinaus langfristig und intensiv genutzt werden – von der Ankernutzung Profifußball, der Austragung von internationalen Sport- und Konzertveranstaltungen über Tagungen, Konferenzen oder wissenschaftliche Seminare im Kontext der Science City Bahrenfeld.
Hintergrund dieser Konzeption ist, dass das Volksparkstadion für eine langfristige Nutzung über die 2040er Jahre hinaus immer kostenintensiver und weitreichender instandgehalten und erneuert werden müsste. Die entsprechenden Maßnahmen kämen wirtschaftlich und technisch voraussichtlich einem Neubau gleich, weshalb der HSV bereits unabhängig mit Überlegungen für eine langfristige Stadionperspektive begonnen hat. Hier besteht insofern die Chance, diese Planungsüberlegungen für einen wirtschaftlich sinnvollen Stadionneubau im Zuge der Olympiaplanungen zu nutzen. Das Vorhaben soll vor diesem Hintergrund auch dann verfolgt werden, wenn Hamburg den Zuschlag zur Ausrichtung der Olympischen Spiele nicht bekommen sollte.
Nachhaltiges Mobilitätskonzept sorgt für kurze Wege zwischen den Wettkampfstätten
Ergänzt wird die sportfachliche Konzeption durch ein nachhaltiges Mobilitätskonzept, das auf moderne Mobilitätsangebote eines attraktiven und leistungsfähigen Hamburger Nahverkehrs setzt. Neben dem ohnehin bereits vorgesehenen Ausbau des S- und U-Bahn-Netzes (neue U-Bahnlinie 5 und neue S-Bahnlinie 4) und der Erneuerung und Kapazitätserweiterung des Hamburger Hauptbahnhofs in den 2030er Jahren sieht das Konzept eine weitere Stärkung des Radverkehrs sowie den Ausbau vernetzter und digitaler Mobilitätsangebote vor. Insbesondere autonom fahrende E-Shuttle, bei deren Entwicklung und Erprobung Hamburg heute bereits Vorreiter ist, könnten zu den Spielen eine wichtige Ergänzung des Mobilitätskonzepts darstellen. Das Konzept sieht vor, dass 96 Prozent der Sportstätten in Hamburg bei Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in weniger als 15 Minuten Gehwegzeit erreicht werden können.
Referendum in Hamburg voraussichtlich im Mai 2026
Der DOSB wird die von Hamburg, München, Berlin und Rhein/Ruhr in dieser Woche eingereichten Grobkonzepte jetzt im Hinblick auf die operativen Mindestanforderungen prüfen. Um im weiteren Prozess auch die Bevölkerung miteinzubeziehen, haben neben Hamburg auch München und mehrere Städte in Nordrhein-Westfalen, die sich für das Konzept der Rhein-Ruhr-Region bewerben, bereits angekündigt, bis Mitte 2026 die Bevölkerung zu beteiligen. Der Senat wird in Hamburg ein Bürgerschaftsreferendum initiieren. Der Vorschlag wird der Hamburgischen Bürgerschaft so rechtzeitig zugeleitet, dass voraussichtlich zum Jahreswechsel der Beschluss gefasst und das Referendum voraussichtlich im Mai 2026 durchgeführt werden kann. Der DOSB will sich voraussichtlich im Herbst 2026 festlegen, welches Konzept für die Sommerspiele 2036, 2040 und 2044 beim IOC eingereicht werden soll. Die Spiele zuvor finden 2028 in Los Angeles und 2032 in Brisbane statt.
Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Der Senat unterstützt die Bewerbung des DOSB um die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Sommerspiele in Deutschland. Hamburg ist eine sportbegeisterte Active City und bietet – gemeinsam mit unserem Nachbarland Schleswig-Holstein – beste Bedingungen für die Durchführung moderner und nachhaltiger Olympischer Spiele. Die Hansestadt gilt als Deutschlands Tor zur Welt und hat sich als Austragungsort für internationale Sportveranstaltungen bewährt. Wir werden über die Durchführung der Olympischen Spiele in Hamburg ein Referendum durchführen und ich bin sicher, dass unsere Stadt damit ein großartiges Zeichen der Vielfalt und Weltoffenheit, für Frieden, Demokratie und Freiheit setzen kann.“
Katharina Fegebank, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin: „Wir haben 2024 fantastische Olympische Spiele in Paris gesehen und erlebt, wie Olympia eine solche Stadt noch einmal nach vorn bringen kann. Ob Marathon, Beach Volleyball oder die Erstligaaufstiege von gleich drei Hamburger Fußballteams in den vergangenen 12 Monaten: Wir erleben immer wieder, welch unglaubliche Sportbegeisterung in unserer Stadt steckt und wie sehr der Sport umgekehrt eine verbindende Kraft entfachen kann. Ich bin sicher, unser weltoffenes Hamburg wäre gemeinsam mit Schleswig-Holstein ein großartiger Gastgeber für die Olympischen Spiele. Wichtig ist mir aber auch: Wir werden eine sehr nachhaltige Bewerbung abgeben, bereits bestehende Sportstätten wie das Volksparkstadion, das Millerntor oder die Barclaycard Arena nutzen. Die Spiele sollen sich Hamburg anpassen, nicht umgekehrt. Unser Anspruch ist: Die Menschen in Hamburg sollen alle etwas von den Spielen haben. Unsere Stadt soll nach Olympia noch grüner und besser für alle sein als zuvor.“
Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein: „Olympische Spiele im Norden – das ist eine große Chance für unsere Region und Deutschland, getragen von der starken Partnerschaft zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein. Maritime Spiele, Hamburg und unser Land zwischen den Meeren: das passt zusammen. Wir freuen uns, dass Kiel als Austragungsort eine wichtige Rolle spielt, für die Segelwettbewerbe und Handball sowie für weitere sportliche Wettkämpfe über die Küste hinaus. Wenn Hamburg den Zuschlag für die deutsche Bewerbung erhält, kann sich die Hansestadt auf unsere volle Unterstützung verlassen. Schleswig-Holstein und Kiel stehen bereit – mit Erfahrung, Leidenschaft und der festen Überzeugung, dass wir gemeinsam unvergessliche Olympische und Paralympische Spiele im Norden gestalten können.“
Andy Grote, Sportsenator: „Wir investieren mit unserem Konzept in ein unvergessliches olympisches Festival, das Athletinnen und Athleten und Gäste aus der ganzen Welt in einer faszinierenden Stadt zusammenführt und unmittelbar auf die Ziele der Olympischen Bewegung einzahlt. Mit unserer Konzeption werden wir für Deutschland ein unvergleichliches und intensives Olympia-Erlebnis schaffen, das es mit dieser gleichzeitigen Einbindung in das Herz unserer Stadt so nicht gegeben hat. Wir werden die Spiele darüber hinaus nutzen, um wichtige Impulse für Innovation, wirtschaftliche Dynamik und Sportförderung in ganz Deutschland zu setzen, um Sport und körperliche Aktivität noch breiter und intensiver in unserer Gesellschaft zu verankern. Wir wollen die aktivste Generation aller Zeiten in Deutschland aufwachsen sehen, eine olympische Generation, die mutig und zuversichtlich die Herausforderungen der Zukunft anpackt.“
Fotos stehen ab ca. 13:00 Uhr zum Download zur Verfügung:https://www.picdrop.com/witters/Je7uupMSNU (Credit: Witters).
Weitere Grafiken sind unter https://www.hamburg-activecity.de/olympiabewerbung abrufbar.
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