Olympische Lehren aus Paris 2024: Nein zur Kostenexplosion! 

Olympische Lehren aus Paris 2024: Nein zur Kostenexplosion! 

Olympische Spiele 2024 in Paris. Viele haben vielleicht einfach nur schöne Bilder in Erinnerung. Doch wie bei fast allen Olympischen Spielen gilt auch für Paris: Zuerst wurde alles schön geredet, am Ende bleiben enorme Schuldenberge für die Allgemeinheit und die Gewinne für das IOC. NOlympia-Hamburg hat eine eigene Auswertung mit Blick auf Hamburg vorgenommen, die hier als Presseerklärung dokumentiert wird.

Was in den Kostenbetrachtungen für Olympische Spiele gar nicht erst auftaucht: Olympia: „Mieter helfen Mietern“ fordert Maßnahmen – „Exzesse bei den Mietpreissteigerungen“ nicht weiter befeuern

Olympische Lehren aus Paris 2024: Nein zur Kostenexplosion! 

Ende September machte der Bericht des französischen Rechnungshofs zu den Spielen von Paris 2024 transparent, dass die öffentliche Hand einmalige Organisationskosten von rund 2,7 Milliarden Euro für die 30-tägigen Spiele zu tragen hatte[1]. Die Sicherheitsausgaben waren von 0,2 Milliarden auf 1,7 Milliarden Euro gestiegen und damit der größte Posten. – Gleichzeitig feierte das Organisationskomitee der Spiele (COJOP) einen Überschuss von 75 Millionen Euro[2]. Die Sicherheitskosten wurden dort nicht verbucht.

Die Hamburger Bewerbung für die 2024er Spiele ging von gut 0,46 Mrd. Euro Sicherheitskosten aus[3]. Auch Hamburg hätte also Mehrkosten von 1,3 Milliarden Euro tragen müssen. Ohne den Bundesanteil hatte Finanzsenator Tschentscher 1.2 Milliarden Euro Defizit im Hamburger Haushalt eingeplant[4]. Es wären 2,5 Milliarden geworden und 1,3 Milliarden Euro mehr als geplant.

NOlympia Pressesprecher Eckart Maudrich meint: “Elf Jahre nach dem Bürgerschaftsreferendum über Olympia ist klar: Die Entscheidung hat die Hamburger*innen vor einem finanziellen Desaster bewahrt. Alleine die Kosten für Sicherheit lagen bei den Pariser Sommerspielen 2024 ein Vielfaches über dem, was in der Hamburger Bewerbung eingeplant war. Mehr Kreuze bei ‘Ja’ hätten jeden Wahlberechtigten heute zusätzlich mit rund 1.000 Euro belastet. Und dabei sind noch nicht mal die Kostenexplosionen beim Bau mit einberechnet. Exemplarisch dafür, wie Hamburg bei Großprojekten scheitert, ist der Elbtower. Von den Hamburger*innen wird das Gebäude ironisch kurzer Olaf genannt und es ist ein Sinnbild für Gigantomanie, falsche Freunde und daraus entstehende Altlasten. Die Kosten, die in Paris für Sicherheit entstanden sind, entsprechen sieben unvollendeten Elbtower. Olympia ist zu groß für Hamburg und wirtschaftlich zu irrelevant für den Bund. Olympia löst keine Probleme, es schafft neue.”

Für Rückfragen:

Kontakt: Eckart Maudrich, Pressesprecher NOlympia-Hamburg

E-Mail: presse@nolympia-hamburg.de

Weitere Informationen finden Sie auf : www.nolympia-hamburg.de und fairspielen.de

Über NOlympia Hamburg

NOlympia Hamburg hat sich anlässlich Hamburgs Olympiabewerbung 2015 formiert, um über Risiken und Nebenwirkungen von Spielen in Hamburg kritisch zu informieren. Mitte 2025 musste die Arbeit erneut aufgenommen werden, weil der Senat sich wieder massiv Steuermittel hat genehmigen lassen, um seine Wahrheit über alle Stimmen und Abstimmungsergebnisse hinweg durchzusetzen und dadurch eine ausgewogene Information akut gefährdet ist.

 Anhang

  1. Bild: Veranschaulichung der einmaligen Organisationskosten für die öffentliche Hand
  2. Tabelle: Auswirkung der Pariser Zusatzkosten für Sicherheit auf die Hamburger Planung 2015
  3. Tabelle: Tatsächliche Einnahmen und Ausgaben von Paris 2024

Gigantisch: Ausgaben in der Höhe von sieben kurzen Olafs musste die öffentliche Hand für einmalige Organisationskosten von Paris 2024 ausgeben

Olympiaplanung HH 2024 – Einfluss tatsächlicher

Sicherheitskosten von Paris 2024 auf Schulden in Hamburg

[EUR Mrd]

Bis 2024 Nach 2024 Total 1. Inkl. Zusatzkosten

Sicherheit wie Paris

Kosten -11.2 -1.1 -12.4 -13.6
Erlöse 3.8 0.6 4.4 4.4
Saldo -7.4 -0.5 -7.9 -9.2
Finanzierungsplanung

[EUR Mrd]

2. Veränderung

Belastung

HH -1.2 -0.5 -1.7 -3.0
Bund -6.2 -6.2 -6.2
Finanzierungkosten pro Wahlberechtigtem

[EUR]

3. Veränderung

Belastung

Hamburg -914 -390 -1,304 -2,281
Bund -103 -103 -103
Quellen: Olympische und Paralympische Spiele 2024 in Hamburg. Finanzreport, S87,111. 16.10.2015.

https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/VE_HH_2025_Glossar.pdf: 1.313.043 Wahlberechtigte in HH

Bundeswahlleiter: 60.510.631 Wahlberechtigte

Cours de Compte (Rechnungshof): Les Jeux Olympiques et Paralympiques de Paris 2024. Rapport au

Parlement. S128 & Fn 124.

Sep 2025. 21_005-Wortprotokoll der öffentlichen Sitzung des Haushaltsausschusses S9/10

 

Pro Kopf hätten Hamburger*innen die höchste Schuldenlast. Allein die Veränderung der
Sicherheitskosten hätte zu einer zusätzlichen Belastung von knapp 1000 EUR geführt

 

 

Paris 2024 Mrd [EUR]
I. Einnahmen
1. Organisation* (öffentlich) 0.29
3. OCOG** (COJOP) 4.49
I. Einnahmen Total 4.79
II. Ausgaben
1. Organisation (öffentlich) 3.02
– davon Sicherheit 1.44
2. Infrastruktur* (öffentlich) 3.63
– davon Sicherheit 0.30
3. OCOG (COJOP) 4.42
II. Ausgaben Total 11.07
III. Ergebnis
Öffentlich + OCOG -6.28
davon:
Ergebnis (öffentlich) -6.36
Ergebnis (öffentlich, nur Organisation) -2.73
Ergebnis (OGOC) 0.08
*Organisation = einmalig, Infrastruktur = permanent

**Organisationskomitee für die Durchführung der Olympischen Spiele

Quelle: Cours de Compte (Rechnungshof): Les Jeux Olympiques et

Paralympiques de Paris 2024. Rapport au Parlement. Sep 2025

Die größten Einnahmen des OCOG sind Tickets & Hospi-
tality (1.49 Mrd), Partnerschaften (1.24 Mrd) und
IOC Finanzierung (1.23 Mrd)

[1] Cours de Compte (Rechnungshof): Les Jeux Olympiques et Paralympiques de Paris 2024. Rapport au Parlement. Sep 2025, S.18, 25

[2] ebenda

[3]  Olympische und Paralympische Spiele 2024 in Hamburg. Finanzreport, S87,111. 16.10.2015.

[4] 21_005_wortprotokoll_der_oeffentlichen_sitzung_des_haushaltsausschusses, S9

dirkseifert

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