Fünf Fragen und Antworten zur Olympiabewerbung von Hamburg

Fünf Fragen und Antworten zur Olympiabewerbung von Hamburg

Während der rot-grüne Senat in Hamburg seine mit Millionen-Euro-Steuer-Etat ausgestattete Sonder-Werbekampagne mit Blick auf die Öffentlichkeit und Bürger*innnen-Kontakt hochfährt, sammelt sich die Olympia-Kritik eher im Stillen und im wenig finanzkräftigen subkulturellem Umfeld. Einige Verbände und Vereine haben die Olympia-Bewerbung ebenfalls kritisiert. Aber auch in Teilen der Medien, die einerseits irgendwie Olympia verherrlichen, aber andererseits doch merken, dass da was vorn und hinten nicht stimmt. Seit Samstag tingelt der staatlich bezahlte Olympia-Zirkus-Werbe-Rummel durch die Bezirke um – topdown – Träume oder Visionen von Leidenschaft und Nützlichkeit zu verbreiten. Aber irgendwie ist es doch auch, eine Möglichkeit, Kritik reinzubringen. Einige Besucher*innen berichten über reichlich einseitige und wissenschaftsfreie Reklame von Oben und sehr viel „Funktions-Beteiligung“. Aber wie der Deutsche Olympische Sport Bund DOSB meint: Hauptsache dabei sein! Wo der Sportbund mit richtig vielen Konzernen die olympische Sabbelei verredet, warnt NOlympia-Hamburg in A5 mit „Fünf Fragen, die wir uns stellen sollten ….“ Dabei fehlt der Zukunftsentscheid in Sachen Klimaschutz in Hamburg noch völlig. Eine Transformation mit Partner IOC. Keine gute Idee.

OLYMPIA NACH HAMBURG?
Worüber wir reden müssen

Der Senat träumt von Olympischen Spielen in
Hamburg. Glanz, Sport, Weltöffentlichkeit – das klingt
verlockend. Doch Olympia ist kein Fest ohne Folgen.
ES geht um Milliarden, Macht und Risiken.

NOLYMPIA-HAMBURG.De

Fünf Fragen, die wir uns stellen sollten… 

1.

Was kostet das wirklich?

Der Senat stellt überschaubare Ausgaben in Aussicht. Doch die
Erfahrung zeigt ein anderes Bild: Paris 2024: 11 Mrd., Tokio 2020: 12
Mrd., Rio de Janeiro 2016: 11,9 Mrd. jeweils weit mehr als
ursprünglich geplant. Da alles zu einem festgelegten Datum fertig sein
muss, steigen die Baukosten erfahrungsgemäß rasant. Mit denselben
Summen ließen sich in Hamburg zahlreiche drängende Probleme lösen –
vom Wohnungsbau, über Bildung, bis hin zur Verkehrsinfrastruktur.

2.

Baustellen und Verkehrschaos: Was bringt Olympia wirklich?

Schon heute ächzt Hamburg unter Baustellen und Verkehrschaos. Die
zusätzlichen Bauprojekte für Olympia würden die Lage weiter verschärfen:
Großbaustellen in weiten Teilen der Stadt, gesperrte Straßen und jahrelange
Beeinträchtigungen. Kommt Olympia, wird es ,,Olympic Lanes geben – eigene
Fahrspuren fùr Sportler*innen und Funktionär*innen. Busse und
Bahnen wären überfüllt. In Paris empfahl der französische Verkehrsminister
den Bewohner*innen, die Stadt während der Spiele zu verlassen. Ist das die
Zukunft, die wir uns für Hamburg wünschen?

3.

Das IOC: Wer steckt dahinter?

Die olympische Idee von Fairness und Völkerverständigung ist großartig –
doch das IOC hat sie längst zum Geschäft gemacht. Es gibt sich als Hüter
olympischer Werte, ist aber ein intransparenter Verein nach Schweizer Recht,
dessen Mitglieder sich selbst wählen. Demokratische Kontrolle? Fehlanzeige.
Host-City-Verträge bleiben geheim und werden erst nach der Vergabe teils
veröffentlicht. Das IOC sichert sich Sonderrechte, Steuerbefreiungen und
Gewinne, während Austragungsstätte die Risiken tragen. Korruptions- und
Finanzskandale begleiten die Organisation seit Jahrzehnten.

4.

  • Olympia: Wird alles teurer?

Die Mieten in Hamburg explodieren – und der Senat bekommt das nicht in
den Griff. Olympia würde den Trend weiter verschärfen. Andere Städte
zeigen das deutlich: In Los Angeles wurden schon Jahre vor den Spielen
2028 Mieter*innen rund um Austragungsorte verdrängt. Auch Gastronomie
und Einzelhandel verzeichnen erfahrungsgemäß starke Preissteigerungen.

5.

  • Die soziale Schieflage nimmt zu.

Olympia und das Hamburger Baumanagement: Ein Wagnis?
Der Senat betont, Hamburg könne Olympia stemmen. Doch große Projekte
zeigen anderes: Elbtower, City-Toiletten, Köhlbrandbrücke, Hauptbahnhof,
Haus der Erde – stets liefen die Kosten aus dem Ruder, trotz gegenteiliger
Versprechen. Jüngstes Beispiel: Der ,,Kurze Olaf“ sollte ohne
Steuergeld entstehen, kostet nun rund 600 Millionen Euro. Warum sollte
ausgerechnet Olympia anders laufen?

Die Quellen sind auf unser Homepage Nolympia-hamburg.de einsehbar.

dirkseifert

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