BUND Naturschutz: NEIN zur Olympia-Bewerbung

Die Großkopferten von Hamburg, Berlin, NRW mit Rhein-Ruhr und München haben Bewerbungen zur Ausrichtung Olympischer Spiele angeordnet. Bereits am 26. Oktober müssen die Münchener:innen in einem „Ratsentscheid“ abstimmen. Dort hat sich ein NOlympia-Bündnis gebildet, in dem auch der BUND Naturschutz mitmischt. Bereits Anfang August hatten die BUND-Landesverbände Bayern, Berlin, Hamburg und NRW gemeinsam NEIN zu den Bewerbungen gesagt. Die zuständige Kreisgruppe München legt nun mit einem Statement und Argumenten nach. Von Knebelverträgen durch das IOC ist dort zu lesen, von hohen Umweltbelastungen, massiven sozialen Folgen wie Mietpreissteigerungen und mehr.
- In München, Hamburg, Berlin und Rhein-Ruhr – BUND sagt NEIN zu Olympia-Bewerbungen
- Über das entstehende Bündnis berichtet u.a. die Süddeutsche hier. Inzwischen ich auch der Verkehrsclub dem Bündnis beigetreten: „München zu klein für Olympia 2040“ heißt es in der PM dazu. Siehe dazu auch: VCD und BUND: In München gemeinsam gegen Olympia-Bewerbung
Dokumentation der PM der Kreisgruppe München:
Nein zur Olympia-Bewerbung
Am 26. Oktober findet der Ratsentscheid über eine mögliche Olympia-Bewerbung Münchens statt. Der BUND Naturschutz beteiligt sich am Bündnis gegen die Olympia-Bewerbung und unterstützt die Informations-Kampagne für ein Nein beim Ratsentscheid!
Darum sind wir GEGEN die Olympia-Bewerbung:
- Abstimmung ohne Fakten!
Der Ratsentscheid im Oktober findet ohne jegliche Fakten zur die Bewerbung statt. Wir wissen nicht, was alles kommen wird, wo welche Bäume gefällt werden, wo was gebaut wird und vor allem was das alles kostet. Ohne Fakten kann es aber kein „Ja“ geben. - Hohe Umweltbelastungen!
Für neue Sportstätten, Parkplätze, Mediencenter etc. werden Bäume gefällt und Flächen versiegelt. Die Nachhaltigkeit bleibt da wohl nur ein leeres Versprechen – das hat sich in vielen bisherigen Olympia-Städten gezeigt. Alle Olympischen Spiele der letzten 20 Jahre waren offiziell immer die „nachhaltigsten Spiele aller Zeiten“, die Wahrheit sah dann meist anders aus. Auch unsere bestehenden Sportstätten entsprechen nicht mehr den IOC-Vorgaben. Es sind jetzt schon temporäre Sportstätten für fast eine Milliarde Euro im Gespräch – die nach Olympia wieder abgebaut werden. - Verschwendung von Steuer-Geldern!
Die Stadt gibt allein sieben Millionen Euro an Steuergeldern für die Olympia-Bewerbung aus. Gleichzeitig kürzt sie Kultur-, Sozial-, Natur- und Klimaschutz-Projekte. Eine mögliche Ausrichtung der Spiele kostet mehrere Milliarden und bedeutet ein enormes finanzielles Risiko. Auch die Versprechungen, viele Projekte auch für den ÖPNV kämen nur mit den Spielen, laufen ins Leere: Wieso sollte dann auf einmal das Geld da sein, das der Staat jetzt offensichtlich nicht hat? Langfristige Schulden für die ausrichtenden Städte sind keine Seltenheit, wie z.B. Athen (2004) oder Rio de Janeiro (2016) zeigen. Während für dieses temporäre Großereignis zugunsten des IOC und seiner exklusiven Partner Milliarden an Steuergeldern ausgegeben werden, bleiben Bildung, Naturschutz und sozialer Wohnungsbau auf der Strecke – für sie gibt es einfach kein Geld mehr. - Steigende Kosten für die Münchner*innen nach den Olympischen Spielen!
In fast allen Olympia-Städten haben die Spiele steigende Mieten und höhere ÖPNV-Preise gebracht. In einer sowieso schon enorm teuren Stadt wie München wäre das eine Katastrophe. - Knebelverträge des IOC!
Knallharte Vorgaben durch das IOC bis hin zu den so genannten „Knebelverträgen“, für die deutsches Recht nicht gilt, lassen der Stadt am Ende keinen eigenen Handlungsspielraum, ihre Vorstellungen umzusetzen. - Vergleich zu Olympischen Spielen 1972 hinkt!
Dass die Olympischen Spiele 1972 ein Gewinn für unsere Stadt waren, steht außer Frage. Doch damals waren nur Amateursportler:innen im Einsatz, das IOC sah die Spiele noch nicht als Gelddruckmaschine, machte noch keine knallharten Vorgaben und München konnte sich entwickeln. Auch die European Championships in München waren wunderbar, aber etwas völlig anderes als Olympia. Beides kann man nicht vergleichen mit dem, was auf uns zukäme!
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