Olympia Hamburg 2024 ist tot – wir reden drüber

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Sollten wir einen Wettbewerb starten? Olympisch natürlich. Fragen an den Bürgermeister: Herr Scholz, Olmypia und Hamburg 2024 haben sich erledigt. Und nun? Eure Antworten bitte mehr Mail…

Die Olympia-Bewerbung 2024 für Hamburg / Deutschland / Berlin ist tot – dafür gibt es eine Fußball-Europameisterschaft. Es wäre gemein, würde jetzt irgendwer sagen: Das wird ein überaus interessanter Volksentscheid im April oder Mai nächsten Jahres über Olympische Spiele 2024 in Hamburg, die garantiert nicht stattfinden werden. Das ist eine herbe (weitere) Niederlage für die olympischen Ambitionen nicht zuletzt der Handelskammer Hamburg oder dem Deutschen Olympischen Sport Bund (DOSB). In der SPD könnte auch einige die Auffassung erfinden: Wie saudoof war es, auf diese Handelskammer zu hören? Aber natürlich mag das niemand laut sagen. Besser jetzt Schweigen und irgendwas von 2028 zu nuscheln. Auch die Entscheidung von Oslo (Tagesspiegel), sich aus der Bewerbung für Olympische Winterspiele 2022 als letztes demokratisches Land zu verabschieden und damit China oder Kasachstan die Austragung zu überlassen, dürfte die Stimmung eher verhagelt haben. Da ist es ganz sinnvoll, mal über den weiteren Unsinn einer Partnerschaft von IOC-Olympia und Hamburg zu diskutieren. Und das auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft von Selbstständigen in der SPD und der SPD-Eimsbüttel. Hier folgt die Einladung mit dem Fragenkatalog…

„Einladung zur öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema „Olympische Sommerspiele in Hamburg – Chancen und Risiken“

9. Okt. 2014 20:00 Uhr Staats- und Universitätsbibliothek, 1.OG, von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg

Auf dem Podium:
Dr. Andreas Dressel, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion
Reinhard Wolf, Handelskammer Hamburg, Olympiabeauftragter
Prof. Dr. Wolfgang Maennig, Universität Hamburg, Fachbereich VWL
Dirk Seifert, Bündnis (N)Olympia-Hamburg

Moderation: Matthias Ederhof, Landesvorstandsmitglied der AGS, SPD Hamburg , Veranstalter: AGS Eimsbüttel der SPD Eimsbüttel

Die Handelskammer hat Anfang 2014 die Idee einer Bewerbung der Stadt Hamburg um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele im Jahr 2024 oder später in die öffentliche Diskussion gebracht. Durch die Entscheidung des DOSB im April 2014 diesen Weg grundsätzlich zu unterstützen beginnt nun die öffentliche Diskussion in Hamburg. Im Unterschied zur Debatte im Jahre 2004, bei der eher emotional mit dem Motto „Feuer und Flamme für Olympia in Hamburg“ über die damalige Bewerbung Hamburgs diskutiert wurde, überwiegt 2014 die sachliche und nüchterne Nutzen/Kosten-Debatte. Das ist für die Vorbereitung der Entscheidung auch der richtige Weg. Ende Aug. 2014 hat der Senat sein Bewerbungskonzept beim DOSB eingereicht und am 1.9.2014 veröffentlicht.

Wir möchten interessierten BürgerInnen die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen und sich auch selbst mit Anregungen in den weiteren Prozeß einzubringen. Daher wird es auch an dem Abend einen breiten zeitlichen Raum zur Beteiligung geben. Unter anderem werden wir am 9. Okt. 2014 folgende Themenbereiche diskutieren:

– Die Bevölkerung Hamburgs zeigt viel Sympathie mit einem Austragungsort Hamburg, sie treibt gleichzeitig die Sorge nach der Finanzierung um.
– Welche Dialog- und Partizipationsmaßnahmen sollten bis zum Referendum und darüber hinaus stattfinden?
– Welche Punkte sollte der Senat bis zum geplanten Referendum bearbeiten?
– Sind die Erfahrungen in London vergleichbar und auf Hamburg übertragbar?
– Ist der Stadtentwicklungsnutzen von Barcelona auf Hamburg übertragbar?
– Wie sieht die Risikoverteilung zwischen IOC, Privatwirtschaft und öffentlicher Hand aus?
– Wer zahlt welche Investitionen?
– Welche Eckpunkte eines Finanzierungskonzeptes sind erkennbar bzw. sollten eingehalten werden?
– Mit welchen Zusatzkosten durch die Umsiedlung und Entschädigung der auf dem Grasbrook ansässigen Hafenunternehmen ist zu rechnen?
– Welche Zusagen gibt es bereits seitens der Hamburger Wirtschaft für eine Co-Finanzierung der Bewerbungskosten?
– Reicht das im Bewerbungskonzept vom 31.8.2014 beschriebene Energieversorgungskonzept aus, um die Klimaneutralität möglicher Spiele in Hamburg sicherzustellen?
– Welche Themenschwerpunkte sollten als Nächstes untersucht und beschrieben werden?
– Wie weit sind die Reformanstrengungen des IOC unter der Führung von Thomas Bach vorangekommen?
– Welche Auswirkungen und Abhängigkeiten haben die IOC-Reformpläne mit einer Hamburger Bewerbung?
– Wie wird sichergestellt, daß der Breitensport in Hamburg nicht der Leidtragende ist? Wie profitiert der Breitensport von dem Großprojekt?
– Sollen die Flächen auf dem Grasbrook nach Ihrer Ansicht in öffentlicher Hand bleiben oder privatisiert werden?
– Wie sollte der dauerhafte Einfluss und die Partizipation der Stadt Hamburg auf die Flächen des Kl. Grasbrook ausgestaltet werden, z.B. hinsichtlich zukünftiger Wertsteigerungen und Erträge, späterer Umnutzungen in der Zukunft usw.
– Sollte für die geplante Nachnutzung der neu geschaffenen Wohnungen der zur Zeit vom Senat angewendete Drittelmix oder ein stärker an günstigem Wohnraum orientierter Schlüssel angewendet werden?

Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind!
Eine formlose Anmeldung wäre hilfreich: Matthias_Ederhof@yahoo.de“

 

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