Berlin zensiert Nolympia – Satire muss unterlassen werden

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Berliner Senat lässt zensieren. Plakat-Motiv von „metronaut.de“ zur Olympia-Bewerbung von Berlin. Unter dem „zensiert“ war das aktuelle Olympia-Logo.

Satire darf das – wurde uns neulich eindrücklich von den Hütern der Freiheit gegen den Terror des Islamismus eingehämmert. Aber wir wissen natürlich auch: Alles hat seine Grenzen. Der Berliner Senat und eine Privatperson, hinter der vermutlich der Deutsche Olympische Sportbund steht, haben die Betreiber von metronaut.de zur Unterlassung aufgefordert. Dort waren – als Satire gekennzeichnete – Olympia-Werbe-Plakate veröffentlicht worden, die das aktuelle Olympia-Logo von Berlin vor dem Hintergrund von Bildern aus der NS-Zeit zeigten. Weiterlesen

(N)Olympia Hamburg: Hafenumbau, die Zeit, die Kosten, die Bürgerbeteiligung

IMG_20130928_161222Hamburg will sich für die Olympischen Spiele 2024 umbauen, manche meinen auch „nur“ beschleunigen. So oder so: Da kommt eine Menge auf uns zu und über die Vielzahl von Bauprojekten hatten wir hier schon berichtet. Besonders im Hafen dürfte es heftig werden. Der Chef der Hamburger-Hafenunternehmen, Gunther Bonz jedenfalls warnt: „Zu wenig Zeit für die Vorbereitung auf die Spiele“. Weiterlesen

(N)Olympia Macht Medien Kampagne: Abendblatt-Chefredakteur und der Lobbyismus

lobbyismus-abenblattDem Abendblatt geht die Puste aus! Jetzt berichtet das Blatt mal – etwas eigenwillig – über uns. „(N)Olympia kritisiert Aktionen in der Stadt“. Ist aber auch wirklich nicht einfach. Seit Anfang Januar gibt es täglich mindestens einen Artikel im Blatt. Das Ziel: Stimmung machen für Olympia, damit bei der in rund 14 Tagen anstehenden nächsten DOSB-Umfrage möglichst viele HamburgerInnen auf die Frage, wie Olympia-Geil Hamburg ist mit „Super-Geil“ antworten. Den Umfrageergebnissen wird für die DOSB-Entscheidung am 21. März, ob Hamburg oder Berlin für Deutschlands ins olympische Rennen gehen sollen. Der Abendblatt Chefredakteur Haider hat im Januar beim Frühjahrsempfang die Kampflosung ausgegeben: „Lassen Sie uns für Spiele in Hamburg sein“ Weiterlesen

Diffus dafür: Hamburgs Olympia-Kampagne baut auf Show statt auf Fakten

Olympia als Projektionsfläche: Alle werden profitieren!

Olympia als Projektionsfläche: Alle werden profitieren!


„Bin dafür“ – unter diesem schlichten Slogan konnten sich schon 2002 alle Hamburger/innen für Olympia in der Hansestadt aussprechen, indem sie ihren Namen auf einer Tafel im Rathaus hinterließen. Die damalige Bewerbung „Feuer und Flamme für Hamburg 2012“ scheiterte grandios, da Hamburg schon im Vorfeld gegenüber Leipzig ausschied. Die derzeitige Pro-Olympia-Kampagne, die den alten Slogan recycelt, kommt ein wenig moderner daher, ist aber vergleichbar inhaltsleer. So kann man im Januar für Olympia shopppen oder eine Miniaturfigur ins Olympia-Stadion in der Europapassage setzen, was irgendwie niedlich ist und auch niemandem weh tut. Die Hauptforderung, die (N)Olympia Hamburg von Anfang an gestellt hat: es muss Transparenz in Bezug auf die Kosten und die Risiken hergestellt werden, wird weiter sträflich vernachlässigt. Weiterlesen

Hamburger Olympia-Bewerbung: Feuer & Flamme wird recycled

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Hamburg gibt sich nachhaltig und recycled sein altes Olympia-Logo „Feuer und Flamme“. Dieses Logo wurde vor zwölf Jahren entwickelt, als Hamburg sich um die Spiele 2012 bewarb und schon in der deutschen Vorrunde gegenüber Leipzig ausgeschieden ist. „Der Auftritt sei damals hervorragend in der Bevölkerung angekommen“, laut Sportsenator Michael Neumann (SPD). Wir haben mal in den Archiven geguckt, wie hervorragend damals das Logo angekommen ist, und wurden fündig…

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Olympia Hamburg Umfrage – 73 Prozent befürchten „Das wird teuer für die Stadt“

Umfragen machen immer wieder Spaß. Auch in Sachen Olmypia-Bewerbung der Hansestadt Hamburg. Die Initiative Markt- und Sozialforschung e.V. hat eine solche durchgeführt und die Ergebnisse in einer Zusammenfassung veröffentlicht. Während das Abendblatt titelt „Olympia-Skepsis eher bei Älteren – sonst breite Zustimmung“, stellt das Handelsblatt fest: „Olympia in Hamburg: Bürger mit gemischten Gefühlen“. Viele andere, darunter der NDR berichten: „Umfrage: Hamburger für Olympia-Bewerbung.“ Genauso gut hätte man aber auch titeln können: „Große Mehrheit macht sich sorgen über zu hohe Kosten einer Olympia-Bewerbung von Hamburg und fordert: Das Geld sollte lieber in andere Projekte fließen“. Es kommt eben nur drauf an, welche Aussagen man in den Vordergrund schieben will. Weiterlesen

Am Anfang war das Bild

Lange bevor überhaupt der erste Spatenstich gesetzt wurde, gab es das Bild. Zu sehen war der schlicht-funktionale Kaispeicher A, auf dem sich ein schimmernder 100 Meter hoher Überbau türmte: die Elbphilharmonie. Ein grandioser Entwurf des Architektenbüros Herzog & de Meuron sei dies, viel mehr noch, eine Vision für Hamburg, jubelte das Hamburger Abendblatt und begeisterte Mäzen schenkten der Stadt über 30 Millionen Euro, um die fehlende Finanzierungslücke zu schließen. Insgesamt sollte das Ganze 186 Millionen Euro kosten, wovon die öffentliche Hand lediglich 77 zu tragen habe. Am Ende dann die fette Rechnung: Die Kosten für das „Jahrhundertprojekt“ belaufen sich derzeit auf 789 Millionen Euro. Ein teures Bild hat sich die Stadt da gegönnt.

Mit Hamburgs Olympiabewerbung könnte sich genau diese Image- und Bildkampagne in unguter Art und Weise wiederholen. Die Handelskammer hat mal wieder große Visionen, die Bildzeitung kramt geheime Pläne aus und wer nicht dafür ist, der ist ein miesepetriger Spielverderber. Dabei nutzt ein nüchterner Blick auf die Gewinne und Verluste, die verschiedenen austragenden Olympia-Städte und -länder in den letzten Jahrzehnten gemacht haben. Hier listet das Handelsblatt anschaulich ein paar Städte auf, die sich gewaltig an Olympia verhoben haben.

Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen (und auch hier ließe sich über die Frage diskutieren, wer hat – außer den Sponsoren – wirklich davon profitiert?) bedeutet Olympia vor allem eins: gigantische Kosten zu Lasten öffentlicher Haushalte. Hinzu kommen unkalkulierbare Folgekosten durch Leerstand, Verschuldung, sowie steigende Mieten. Also Augen auf beim Bilderkauf, denn der schöne Schein trügt.