Von der FIFA, dem IOC-Mitglied Blatter und Whistleblowerinnen…

fifa-iocAch, Joseph Blatter ist auch Mitglied im IOC? Ja, ist er. Kann man der Liste der IOC-Mitglieder hier entnehmen. Natürlich ist Blatter vor allem FIFA-Chef. FIFA? Genau: Da gibt es schon wieder so unangenehme Schlagzeilen, z.B. im Handelsblatt „Blatter und die Korruptionsvorwürfe. Neun Fragen zu FIFA-Skandal“. Aber keine Bange. Blatter ist ja nicht im Exekutiv-Ausschuss des IOC. Dort sorgt ja nun der Chef Thomas Bach für Ordnung und Reformen und so weiter.

Der Blatter hat’s zur Zeit absolut nicht einfach. Erst kommt die Ethikkommission zur WM-Vergabe nach Katar und Russland in einem Bericht zum Ergebnis, alles so weit in Ordnung. Dann widerspricht der eingesetzte Chefermittler. „Die Ethikkommission der FIFA hat die Gastgeber der Fußball-WM 2018 und 2022, Russland und Katar, vom Verdacht der Korruption bei der WM-Vergabe freigesprochen – und damit neuen Streit in den eigenen Reihen provoziert. In einem 42-seitigen Bericht kommt sie zu dem Schluss, dass es keine stichhaltigen Beweise für Korruption oder Unregelmäßigkeiten gegeben habe, die eine erneute Ausschreibung der kommenden Fußball-Weltmeisterschaften rechtfertigen würden. Die rechtsprechende Kammer der Ethikkommission unter Leitung des Deutschen Hans-Joachim Eckert berief sich dabei auf die Ergebnisse des FIFA-Sonderermittlers Michael Garcia“, berichtet z.B. die Tagesschau.

Blatter habe mit all den merkwürdigen Dingen rund um die WM-Vergabe natürlich gar nichts zu tun und stellt daher eine Strafanzeige gegen Unbekannt. Nicht nur der Deutschlandfunk findet: „FIFA-Anzeige zur WM-Vergabe – Eine totale Luftnummer„. Die Süddeutsche analysiert: „Mit ihrer Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft versucht der Fußball-Weltverband vor allem ein Ziel zu erreichen: Die Fifa will Zeit gewinnen. Strafrechtler sehen darin ein taktisches Manöver.“

Und dann gibt es da auch noch eine ehemalige Pressesprecherin von Katars WM-Bewerbung, die mit ihren Enthüllungen die FIFA in Bedrängnis bringt, wie der Spiegel berichtet. Die Whistleblowerin Phaedra Almajid erzählt, dass sie sich in ihrem Heimatland bedroht fühlt: „Ich werde den Rest meines Lebens schauen, ob mir jemand folgt“. Die Frau steht nicht allein. Die ZEIT lässt eine weitere mutige Whistleblowerin zu Wort kommen und zeigt, wie die FIFA damit umgeht. „Sie wollte die WM nach Australien holen und erhielt Einblick in Fifa-Deals. Dann stieg sie aus und lieferte Indizien für Korruption. Jetzt wird sie diffamiert.“

Wie kann die FIFA trotz alledem so ungestört weitermachen wie bisher? Gut, dass es die Anstalt gibt. Die erklärt uns die FIFA-Knebelverträge und weitere Absurditäten aus dem umfassenden Korruptionsgeflecht des Weltfußballverbands.

Und was hat das nun mit dem Internationalen Olympischen Komitee zu tun? Das IOC ist doch total eifrig im Reform-Prozess. Nur weil Blatter da Mitglied ist, kann man doch keine Parallelen ziehen oder doch? Nun ja, viel zu viele Sportfunktionärs-Wölfe tarnen sich derzeit im Reform-Schafspelz.

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