Was den einen verboten ist – dürfen die anderen: Olympia nicht politisch? Werbung in Bussen und Bahnen

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Wie man sich Unterstützung für Olympia kauft…

Jaja, so ist das mit den Mächtigen. Als der Hamburger Volksentscheid für die Rekommunalisierung der Energienetze im Sommer 2013 versuchte, für ein KONZERT Werbung in der U-Bahn zu schalten, war das nicht erlaubte politische Werbung und musste gestoppt werden. Für eine politisch hochbrisante Olympia-Werbung gilt das aber offenbar nicht. Die Links-Fraktion der Bürgerschaft hat dazu Fragen an den Hamburger Senat gestellt: Wer ist für die Werbung verantwortlich, was kostet das und wer bezahlt das?

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Diffus dafür: Hamburgs Olympia-Kampagne baut auf Show statt auf Fakten

Olympia als Projektionsfläche: Alle werden profitieren!

Olympia als Projektionsfläche: Alle werden profitieren!


„Bin dafür“ – unter diesem schlichten Slogan konnten sich schon 2002 alle Hamburger/innen für Olympia in der Hansestadt aussprechen, indem sie ihren Namen auf einer Tafel im Rathaus hinterließen. Die damalige Bewerbung „Feuer und Flamme für Hamburg 2012“ scheiterte grandios, da Hamburg schon im Vorfeld gegenüber Leipzig ausschied. Die derzeitige Pro-Olympia-Kampagne, die den alten Slogan recycelt, kommt ein wenig moderner daher, ist aber vergleichbar inhaltsleer. So kann man im Januar für Olympia shopppen oder eine Miniaturfigur ins Olympia-Stadion in der Europapassage setzen, was irgendwie niedlich ist und auch niemandem weh tut. Die Hauptforderung, die (N)Olympia Hamburg von Anfang an gestellt hat: es muss Transparenz in Bezug auf die Kosten und die Risiken hergestellt werden, wird weiter sträflich vernachlässigt. Weiterlesen

Hamburger Olympia-Bewerbung: Feuer & Flamme wird recycled

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Hamburg gibt sich nachhaltig und recycled sein altes Olympia-Logo „Feuer und Flamme“. Dieses Logo wurde vor zwölf Jahren entwickelt, als Hamburg sich um die Spiele 2012 bewarb und schon in der deutschen Vorrunde gegenüber Leipzig ausgeschieden ist. „Der Auftritt sei damals hervorragend in der Bevölkerung angekommen“, laut Sportsenator Michael Neumann (SPD). Wir haben mal in den Archiven geguckt, wie hervorragend damals das Logo angekommen ist, und wurden fündig…

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Olympia-Kosten: Bisher schon 81.000 Euro (Stand: 31.10.14)

Schweigen und zahlen - der Senat und die Olympia-Kosten:

Schweigen und zahlen – der Senat und die Olympia-Kosten.


Und… was kostet uns der Spaß? Dies wird die Kernfrage der Hamburgerinnen und Hamburger sein, um sich zu entscheiden, ob sie bei einem möglichen Bürgerentscheid ihr Kreuzchen bei „Ja, ich will Olympische Spiele“ oder „Nein, ich bin dagegen“ setzen werden. Umso wichtiger ist es, dass der Senat sein Versprechen, es werde in der Hansestadt transparente Spiele geben, auch wirklich einlöst. Bisher deuten alle Anzeichen darauf hin, dass es in Sachen Transparenz noch Nachholbedarf gibt. Die Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Mehmet Yildiz (DIE LINKE) vom 10. November zielte auf die K-Frage: die Kosten von Olympia. Gestern ist die Antwort des Senats eingetrudelt, die Drucksache 20-13574-1, die wir hier als pdf verlinken. Lasst uns lieber nicht über die Kosten reden, dieses Motto des SPD-Senats zieht sich durch die Antwort. Weiterlesen

L’Allemagne 0 points – warum Deutschland 2024 chancenlos ist

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„Widerstand gegen Olympia. Nur 53 Prozent sind dafür“, so hieß es gestern in der Mopo und mittlerweile häufen sich die kritischen Stimmen, was denn dieser Wahnsinn überhaupt soll. Im März 2015 entscheidet der Deutsche Olympische Sportbund, ob Hamburg oder Berlin den Zuschlag bekommt. Schon jetzt müssten beide Städte die Grundlagen für einen möglichen Volksentscheid legen, der dann in der ausgewählten Stadt im Frühjahr durchgeführt werden soll. Da der Zeitplan äußerst knapp ist, müssen schon jetzt personelle und finanzielle Ressourcen in die Planungen rein fließen, damit im Sinne der Transparenz auch wirklich alle Fakten zum anstehenden Volksentscheid an Elbe oder Spree vorliegen können. Weiterlesen

Kompaktes Konzentrat – so will Hamburg gegenüber Berlin punkten

So könnte Olympia in Hamburg aussehen

So könnte Olympia in Hamburg aussehen


So, jetzt ist die Katze aus dem Sack. Zumindest Teile einer möglichen Olympia-Bewerbung Hamburgs durfte die interessierte Öffentlichkeit heute auf der Pressekonferenz des Senats sehen. Wir haben schöne Bilder von Stadien bestaunt, wurden über Klappbrücken und andere flexible Bauten informiert und haben den Kleinen Grasbrook als „neuen Stadtteil im Herzen unserer Stadt“ kennengelernt. Das muss nun alles in Ruhe gesichtet und analysiert werden. Die Mopo hat praktischer Weise eine Webmap erstellt, die die verschiedenen Austragungsorte in Hamburg dokumentiert. Weiterlesen

Olympia Hamburg: Alles wird gut und günstig – oder doch nicht?

Olympia Hamburg wird günstig!

Olympia Hamburg wird günstig!

Ohne jeden Kommentar oder sonstiger Bemerkungen lesen wir in der taz-nord, wie sich der Hamburger Senat die Olympischen Spiele in Hamburg vorstellt. Der Bild-Zeitung ist mit Blick auf die Hamburger Grünen folgende Überschrift zu entnehmen: „Grünen-Chefin Fegebank: Zweifel an Olympia in Hamburg“. Die bayerischen KollegInnen von nolympia.de bieten auf ihrer Homepage eine Presseschau zum gesamten Olympia-Thema.
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Brot und Spiele – Sportgroßevents als Katalysator für Aufwertungsvisionen

Die Olympischen Spielstätten sind militärische Sperrzonen: London im Jahr 2012,  Foto (CC): Sybille Bauriedl

Die Olympischen Spielstätten sind militärische Sperrzonen: London im Jahr 2012,
Foto (CC): Sybille Bauriedl

(N)Olympia Hamburg kommt in Bewegung. „Brot und Spiele“ heißt eine vom BUKO Arbeitsschwerpunkt StadtRaum Hamburg in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg und ‚Zusammen Leben & Arbeiten‘ organsisierte Veranstataltungreihe. Die Themen: Städtische Umstrukturierung, Sicherheitspolitik im Zusammenhang mit sportlichen Großevents und die was die (Debatte um eine) Olympia-Bewerbung mit Hamburg macht. Mehr dazu von den Veranstaltern hier…

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NOlympia Hamburg proudly presents… Neumanns Figuren Ballett

Rathaus-ModellHeute mit Diskurs-Werfer Michael Neumann
Warum die Hamburger Olympia-Bewerbung nicht mal sportlich nehmen? Von erfolgreichen Trainer/innen wissen wir, dass die Analyse des Gegners für die eigene Spieltaktik enorm wichtig sein kann. Nehmen wir uns heute den Hauptpromoter der Olympiade vor, Michael Neumann, und analysieren seine typischen Spielzüge und Diskurs-Figuren. Bei seinem Auftritt im Haus des Sports zeigte der hemdsärmelige Innensenator jedenfalls schon eine Menge Tricks, die wir Euch hier nicht vorenthalten wollen. Weiterlesen

Am Anfang war das Bild

Lange bevor überhaupt der erste Spatenstich gesetzt wurde, gab es das Bild. Zu sehen war der schlicht-funktionale Kaispeicher A, auf dem sich ein schimmernder 100 Meter hoher Überbau türmte: die Elbphilharmonie. Ein grandioser Entwurf des Architektenbüros Herzog & de Meuron sei dies, viel mehr noch, eine Vision für Hamburg, jubelte das Hamburger Abendblatt und begeisterte Mäzen schenkten der Stadt über 30 Millionen Euro, um die fehlende Finanzierungslücke zu schließen. Insgesamt sollte das Ganze 186 Millionen Euro kosten, wovon die öffentliche Hand lediglich 77 zu tragen habe. Am Ende dann die fette Rechnung: Die Kosten für das „Jahrhundertprojekt“ belaufen sich derzeit auf 789 Millionen Euro. Ein teures Bild hat sich die Stadt da gegönnt.

Mit Hamburgs Olympiabewerbung könnte sich genau diese Image- und Bildkampagne in unguter Art und Weise wiederholen. Die Handelskammer hat mal wieder große Visionen, die Bildzeitung kramt geheime Pläne aus und wer nicht dafür ist, der ist ein miesepetriger Spielverderber. Dabei nutzt ein nüchterner Blick auf die Gewinne und Verluste, die verschiedenen austragenden Olympia-Städte und -länder in den letzten Jahrzehnten gemacht haben. Hier listet das Handelsblatt anschaulich ein paar Städte auf, die sich gewaltig an Olympia verhoben haben.

Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen (und auch hier ließe sich über die Frage diskutieren, wer hat – außer den Sponsoren – wirklich davon profitiert?) bedeutet Olympia vor allem eins: gigantische Kosten zu Lasten öffentlicher Haushalte. Hinzu kommen unkalkulierbare Folgekosten durch Leerstand, Verschuldung, sowie steigende Mieten. Also Augen auf beim Bilderkauf, denn der schöne Schein trügt.