London und die bitteren Olympia-Pillen

Wenn derzeit in Hamburg über Olympia diskutiert wird, fällt bei Befürworter/innen gerne das Stichwort „London“ als großes Vorbild für die Hansestadt: London sei mit einem Plus aus den Olympischen Sommerspielen hervorgegangen, weiß beispielsweise der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zu berichten. Wir von NOlympia Hamburg sagen: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast und verweisen auf den äußerst lesenswerten Artikel von Jules Boykoff „What is the real price of the London Olympics“, den NOlympia Bayern ins Deutsche übersetzt hat. Auch die taz zeigt, wie sich die britische Regierung Olympia schön rechnet.

Ein Trick des Londoner Organisatoren sei, dass die „Daten des ungefähren Umsatzes fehlen, der gemacht worden wäre, wenn die Spiele gar nicht stattgefunden hätten. Die britische Regierung hat bei ihrer Kalkulation stattdessen jegliche Ankündigung eines neuen Businessdeals während der Spiele in ihre Zahlen mit eingerechnet“. Seriös geht irgendwie anders.

Doch damit nicht genug. Auch das versprochene Jobwunder hat sich in London in Luft aufgelöst, wie die Wirtschaftskorrespondentin der Welt, Tina Kaiser, anschaulich zeigt. Olympia konnte allenfalls kurzfristig das Wachstum ankurbeln. Vor allem ansässige Firmen würden kaum vom Olympia-Boom profitieren. Tausende lokale Jobs sind in London durch Zwangsenteignungen aufgrund von Olympia vernichtet worden. Die Vertreibung von Altmieter/innen in East London sowie Mietsteigerungen von teilweise bis zu 100 Prozent runden das unsoziale Bild dieser Olympischen Spiele ungut ab.

Foto: Sybille Bauriedl

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