(N)Olympia Hamburg: NABU – wenn nicht, dann nein

Alexander Porschke

NABU-Hamburg Chef Alexander Porschke. Olympia nur mit strengen Anforderungen an Umwelt- und Klimatschutz. Foto: Nabu

Der Hamburger Naturschutzbund (NABU) hat sich am vergangenen Wochenende mit der Olympia-Bewerbung befasst und Anforderungen aufgestellt, die für die Durchführung unter Umwelt- und Klimagesichtspunkten von unverzichtbarer Bedeutung sind. Werden diese Bedingungen nicht eingehalten, so stellte der alte und neue Hamburg NABU-Chef Alexander Porschke fest, werde der mit über 20.000 Mitglieder stärkste Umweltverband der Hansestadt beim kommenden Referendum gegen die Bewerbung stimmen.  Wir dokumentieren den Beschluss der Mitgliederversammlung.

Olympia-Resolution des NABU Hamburg

Die Mitgliederversammlung des NABU beschloss eine Resolution zu Olympia in Hamburg, die Bedingungen für die Unterstützung durch den Landesverband benennt. Eine Vorab-Festlegung auf ein negatives Votum wurde von der Versammlung abgelehnt.

31. März 2015 – Alexander Porschke, Vorsitzender des NABU Hamburg erklärt: „Damit der NABU Hamburg die Bewerbung und die Durchführung von olympischen Spielen in der Hansestadt aber unterstützt, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein.“ In dem Beschluss von gestern knüpft der NABU an Olympia folgende Bedingungen:

• Die Spiele müssen klimaneutral sein. Olympische Spiele dürfen nicht zu einer Erhöhung des globalen Treibhauseffektes führen.

• Hamburg muss für eine deutliche Reduktion der Schadstoff-Emissionen im Hamburger Hafen sorgen (Landstrom für Kreuzfahrt- und Containerschiffe, Schiffsdiesel und Abgasfilter für Hafenfähren usw.). Die Luft im Hamburger Hafen muss spätestens zu Beginn der olympischen Spiele 2024 so sauber sein, dass mindestens die europäischen Grenzwerte eingehalten werden. Ziel sollten aber die Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sein.

• Die olympischen Spiele und die dafür erforderlichen Betriebsverlagerungen müssen im Rahmen des Flächenrecyclings erfolgen. Durch sie darf es keinen Verlust an Naturwerten in unserer Stadt geben. Ein Verlust von Grün z.B. für die Inanspruchnahme von Flächen außerhalb des Hafennutzungsgebietes als Ersatz für verlagerte Betriebe muss ausgeschlossen werden. Die Ersatzflächen müssen innerhalb des Hamburger Hafens liegen, die Inanspruchnahme von Flächen beispielsweise in Moorburg ist tabu.

• Für die olympischen Spiele und die dafür erforderlichen Betriebsverlagerungen darf Hamburg keine Schulden machen und keine anderen Projekte zurückstellen.

• Sollte sich während der Planungszeit abzeichnen, dass diese Bedingungen nicht eingehalten werden (können), muss Hamburg seine Bewerbung wieder zurückziehen. Einen nachträglichen Bruch dieser Festlegungen aufgrund von sogenannten Sachzwängen darf es nicht geben.

• Diese Bedingungen sollen auch Gegenstand des Referendums sein, welches derzeit in Rede steht.

„Wir sehen eine so gestaltete Olympia-Bewerbung als Chance für eine nachhaltige Stadtentwicklung, die nicht auf Kosten der Natur geht. Auch kann die Olympia-Bewerbung als Treiber für einen Grünen Hafen dienen“, erklärt der neue und alte NABU-Chef. „Wenn diese Aspekte aber nicht ausreichend berücksichtigt werden, wird der NABU im Rahmen des geplanten Referendums für die Ablehnung der olympischen Spiele in unserer Stadt votieren.“