Olympia-Kampage läuft an: Schräge singen oder Heim leuchten

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„Blaulicht… Ausnahmsweise mit ner message“, schreibt dazu jemand auf Facebook

Die Olympia-Werbe-Kampagne für das Referendum läuft offenbar an. Die Schulferien sind kaum vorbei, gibt es gleich zwei Angebote zum mitmachen und erleben und einfach nur gut drauf sein. Dann wollen wir uns mit schlechten Nachrichten, wie der vom Rechnungshof über enorme Kostenrisiken und unverantwortlichen Referendums-Terminen, mal lieber nicht so sehr die Laune verderben lassen. Der Hamburger Sportbund ermuntert zum gemeinsamen singen eines Olympia-Songs in der Europapassage (3.September), zusammen mit dem Bürgermeister und dem allgegenwärtigen Otto-Konzern. Na, vielleicht singen da einige ja auch mal mächtig falsch? Oder zu laut? Oder beides? Auch bei der Nacht der Lichter soll dann Mitte September nicht nur geleuchtet, sondern auch gesungen werden. Machen tut das „Channel Hamburg“ hat wohl auch was mit Immobilien zu tun – wie der Otto-Konzern mit seiner ECE. (Wir nehmen sachdienliche Hinweise gern entgegen.) Die Wirtschaft legt also los…. Und NOlympia? Ist z.B. hier: Schanzenfest goes Antiolympia, 6.9.

Schanzenfest goes Antiolympia, 6.9.

Am 6.9. wird das Schanzenviertel zum antiolympischen Dorf.

Am 6.9. wird das Schanzenviertel zum antiolympischen Dorf.

Das Schanzenfest widmet sich dieses Jahr dem Thema „NO2024 – für ein Olympia des Widerstands“. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, gestern informierten die Veranstalter/innen die Presse. „Wir sind gegen ein Olympia in Hamburg“, sagte Björn Schlüter gegenüber der Mopo. Die Organisator/innen fordern: „Das Geld, das die Stadt für die Olympischen Spiele verwenden wolle, solle besser in bezahlbaren Wohnraum und die Flüchtlingshilfe investiert werden.“

Alle sind eingeladen, sich einzubringen: So heißt es im Aufruf zum traditionellen Fest: „Wir rufen die Jugend der Welt jeden Alters, alle Gipfelstürmerinnen und Abstiegskandidaten, Turnbeutelvergesser und Drückebergerinnen, Haus-, Platz- und Baumbesetzerinnen, Brillenschlangen und Bücherwürmer, Deser- und Saboteur*innen: Nehmt die Turnschuhe aus dem Schrank und den Arsch vom Sofa, bringt das ganze Team mit und alle Fans! Macht mit bei den antiolympischen Sportarten auf dem Schanzenfest und organisiert selber welche: Klobürstenstaffellauf, Hürdenradrennen, Mehlbombenwerfen beim großen Hönkelfinale. Und bei der Sieger*innenehrung im Sonnenuntergang sind sich alle einig: Dabeigewesensein ist alles!

Sonntag, 6.9., No 2024 – für ein Olympia des Widerstands!, Schanzenviertel, in der Bartels-, Schanzen-, Ludwig- und Sternstraße, weitere Infos: www.aosf.blogsport.de

Aus dem „Dunstkreis“: Noch eine Anti-Olympia-Unterschriftenaktion

olympia-kugelschreiberWer einen Kugelschreiber hat, ist klar im Vorteil. Mit einer weiteren Unterschriften-Aktion will nun eine weitere Anti-Olympia-Aktion an den Start gehen. Darüber berichtet die Welt. Pikant für die FreundInnen grüner Regierungspolitik sicherlich: Die Grüne Jugend Hamburg unterstützt das neue Projekt. 10.000 Unterschriften wollen nun ein Bündnis aus AStA und Grüner Jugend sammeln. Die Rechtslage schreibt vor, dass das innerhalb von nur drei Wochen erfolgen muss, wenn der Abdruck eines Gegen-Votums im Informationsheft zum Olympia-Referendum im November erzwungen werden soll. Heute wurde diese Aktion offiziell angemeldet und bis zum 16. September müssen die Initiatoren nun diese Unterschriften zusammen bekommen. Eine durchaus ambitionierte Aufgabe. Weiterlesen

Nach Rechnungshof-Bericht: Olympia-Referendum verschieben!

Dirk Seifert , (c.) Markus ScholzSenat und Bürgerschaft müssen jetzt – nach dem unbeabsichtigt bekannt gewordenen Bericht des Rechnungshofes – die Konsequenzen ziehen. Wenn es auch nur einen Hauch von FAIRness bei der Volksbefragung über ein Ja oder Nein zur Olympia-Bewerbung geben soll – wie es Regierung und Bürgerschaft immer wieder betont haben – dann muss jetzt die Fehlerkorrektur einsetzen! Das Olympia-Referendum im November muss abgesagt und in einem gemeinsamen Dialog auf einen Termin verschoben werden, zu dem belastbare und verläßliche Aussagen gemacht werden können. Erst dann darf das Volk befragt werden. Nur so könnten Senat und Bürgerschaft auch einen echten Beitrag leisten, für das, was „der Politik“ derzeit am meisten fehlt: Vertrauen! Weiterlesen

Olympia: Voreilige Trophäen, wachsende Konflikte in Rio und das Doping

GeschenkideenDieses Olympia ist eine Flut von Themen und man weiß manchmal gar nicht, dass alles zu kommentieren, zu berichten oder wie auch immer. Irgendwie gibt es auch komische Gleichzeitigkeiten, wie die Meldungen bei einem aufschlagen. Z.B. heute: Da möchte man amüsiert den Kopf schütteln, wenn Olaf Scholz schon mal von Sport-Bild eine „Olympia-Trophäe“ für die Hamburg-Bewerbung überreicht bekommt. Und schon in der nächsten Mail steht ein Hinweis auf einen Artikel aus dem Tagesspiegel, der einen ganz anderen Blick auf die Wirklichkeit und Olympia bringt: „Ein Jahr vor Olympia – In Rio wird wieder geschossen“. Und wie kann man das anders ertragen als gedoped? Bei der Leichtathletik – wo es massive Vorwürfe gibt – reagieren laut Deutschlandfunk Offizielle mit dem Hinweis: „Das ist Hysterie“, also das mit den Drogen und dem Sport. Diese Welt ist einfach kurios.
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ECE-Konzern lädt ein: „Hamburg diskutiert die Spiele“

Politik der kurzen Wege? Der ECE-Konzern lädt zur Reihe "Hamburg diskutiert die Spiele".

Politik der kurzen Wege? Der ECE-Konzern lädt zur Reihe „Hamburg diskutiert die Spiele“.

Es ist schon erstaunlich, welche wundersamen Blüten öffentlich-private Partnerschaften in der Freien und Hansestadt Hamburg so treiben. Das Hamburger Abendblatt startet eine zehnteilige Veranstaltungsreihe, bei der „Experten“ zum Thema Olympia referieren und Abendblatt-Leser/innen vorher ein paar Fragen einreichen dürfen: „Stellen Sie uns Ihre Fragen zu Olympia“, appelliert das Abendblatt, verschwiegen wird, dass nicht das Abendblatt, sondern der ECE-Konzern die Reihe organisiert und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bezahlt. Weiterlesen

Hamburg: NOlympia Protest in St. Georg

nolympia-stgeorg-hhGeklaut, auf Facebook, auch das Bild, aber vielleicht interessiert das auch in der normalen Web-World? Demnächst in St. Georg, wir dokumentieren das mal: „Olympia-Wahnsinn stoppen – Kostenexplosion, Verdrängung, Sicherheitswahn, Schwächung der Mitbestimmung u.v.m. Weiterlesen

DOSB Chef und illegale Preisabsprachen – Früheres Unternehmen zu 40 Mio. Euro verurteilt

Es braucht nicht unbedingt die FIFA, wenn es um anrüchige Geschäftspraktiken geht: Das Unternehmen des heutigen DOSB Chefs Alfons Hörmann ist wegen illegaler Preisabsprachen vom Oberlandgericht Düsseldorf zu einer Strafe in Höhe von fast 40 Millionen Euro verurteilt worden. Darüber berichtet Spiegel online aktuell. Hörmann selbst, damals laut Spiegel Vorstandsvorsitzender dieses Unternehmens und von 2005 bis 2013 auch Präsident des Deutschen Skiverbands , hatte zuvor einen Bußgeldbescheid in dieser Angelegenheit akzeptiert und musste 150.000 Euro Strafe plus 75.000 Zinsen zahlen. Nur weil Hörmann diesen Bescheid anerkannte, musste er jetzt nicht mehr vor Gericht erscheinen. Weiterlesen

Olympia Hamburg: Die FIFA Falle vermeiden – Kongreß Sport, Ökonomie, Medien

bostonolympicsvahrammuradyanDa wird fulminant aufgefahren und es werden großartige Fragen gestellt: „Wie wird die Fifa-Falle vermieden?“ Oder: „Wie löst man Begeisterung bei einer äußerst heterogenen Zielgruppe aus?“ Noch besser: „Wie geht man mit der Gruppe der Ablehner von Olympischen Spielen um?“  Die Antworten liefert der Kommunikations-Berater und Marketingmanager Stephan Rebbe, der auf dem Kongress Sport, Ökonomie, Medien unter dem Motto „Sport als Bühne“  über die „Olympia-Kampagne der Stadt Hamburg“ berichten wird.  Insgesamt 12 Sessions mit wohl um die 50 Fachleuten werden am 18. und 19. Juni im Millerntor-Stadion höchst wissenschaftlich über „Mediatisierung und Kommunikation von Sport und internationalen Sportgroßveranstaltungen“ debattieren, bevor es dann zum lockeren „Ausklang des Kongresses in einem Beachclub am Elbstrand“ kommt. Weiterlesen

Was Olympia-Bewerbungen kosten und wer bezahlt? Lernen von München…

Kein Blanko-Scheck Olympia-Bewerbung

Kein Blanko-Scheck Olympia-Bewerbung. Foto Hamburg1

Irgendwie um die 50 Millionen Euro könnte allein die Hamburger Olympia-Bewerbung kosten, vielleicht auch ein paar Millionen mehr. Während in Hamburg gerade die Olympia2024-GmbH entsteht, hat man in München mit zwei vergangenen Bewerbungen noch immer keine Klarheit, was die dortige erste Bewerbung zu Winterspielen 2018  gekostet hat. Klar aber ist: Die Zeche zahlen die SteuerzahlerInnen. Weiterlesen