Olympia um jeden Preis – Senat fordert Blanko-Check bei der Volksabstimmung

Geldautomat-Olympia-HamburgWie blöd ist das denn? Das geplante Referendum der Olympia-Befragung, zu dem selbst nach Aussagen des Senats bis November 2015 nur wenig belastbare Daten vorliegen werden, soll nun mit der schlichten Ja/Nein-Frage „Ich bin dafür, dass sich der Deutsche Olympische Sportbund mit der Freien und Hansestadt Hamburg um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele im Jahr 2024 bewirbt“ auf den Weg gebracht werden. Dabei ist klar: Die Kosten werden erst im Laufe der weiteren Planungen und mit der Entscheidung des IOC im Sommer 2017 klarer werden. Aus der Elbphilharmonie nichts gelernt, will der Senat von den HamburgerInnen gegen jede Vernunft einen Freifahrtsschein bzw. Blanko-Scheck – koste es was es wolle! Weiterlesen

Hamburger Olympia Sicherheitskosten – Sportsenator Neumann will nix davon wissen

vielgeld1Die Welt berichtet davon, dass ihr ein Bericht der Polizei vorliegt, adressiert an den Innen- und Sportsenator Neumann, in dem von Sicherheitskosten für die Olympischen Spiele in Höhe von fast 1,4 Mrd Euro die Rede ist. Neumann hingegen sagt laut Radio Hamburg es „liegt mir kein Konzept vor“, schließt aber nicht aus, dass Behördenmitarbeiter „aufschreiben, was man so denken könnte“ und stellt fest: „“Nur, weil ein Kollege etwas aufschreibt und dann aus Zufall den falschen Mail-Verteiler angeklickt hat, ist das nicht Beschlusslage des Senats oder überhaupt auf der Ebene der Entscheider angelangt“, sagte Neumann mit Blick auf jüngste Veröffentlichungen.“

Ein Dementi ist das nicht, sondern eher ein Hinweis, dass es jetzt echt dumm ist, dass diese Kosten bekannt geworden sind. Was die „Welt“ zu den enormen Sicherheitskosten zu berichten weiß, ist hier zu lesen: Totale olympische Sicherheit: 1,38 Mrd. Euro für die Festung Hamburg

Totale olympische Sicherheit: 1,38 Mrd. Euro für die Festung Hamburg

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Totale olympische Sicherheit von oben und unten: Polizisten schweißen (in Gorleben) Gulli-Deckel zu!

Die Meldung hat es in sich: „1,38 Milliarden Euro für sichere Spiele in Hamburg“ titelt die Welt – knapp 10 Jahre bevor in Hamburg nach dem Willen von Handelskammer und Senat Olympische Spiele stattfinden sollen. „Die Behörden setzen dabei stark auf Videoüberwachung“, schreibt die Welt. Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen wird sich Hamburg – sollte die Stadt tatsächlich den Zuschlag bekommen – in eine Festung verwandeln. Weiterlesen

„Zeitweise angeschrien“ – Hafenwirtschaft genervt von Hamburg-Olympia-Bewerbung

Immer wieder versucht der angeblich so transparente Senat die Konflikte zu verschweigen oder schön zu reden, aber der Hamburger Hafenverband ist nun – wie das Abendblatt berichtet – richtig sauer auf den rot-grünen Senat und seine Planungen für die Olympia-Bewerbung. Auf einer Krisensitzung haben man sich „zeitweise angeschrien“ berichtet das Blatt und schreibt unter der Überschrift „Hamburgs Hafenwirtschaft gegen Olympia-Pläne“ (der Link ist kostenpflichtig, mit dem Titel über Google-News-Suche aber (oft) lesbar) auch: „Eine kurzfristig angesetzte Krisensitzung am Dienstagabend, bei der neben Senats- und Hafenvertretern der Olympia-Projektmanager der Stadt, die Handelskammer, der Industrieverband sowie die Geschäftsleitung der Hamburg Port Authority anwesend waren, brachte keine Einigung.“ Der Hafenverband wirft dem Senat mit Blick auf frühere Verabredungen Wortbruch vor. Weiterlesen

Olympia und HSH-Nordbank: „Wenn das hier schiefgeht, können wir uns Olympia in die Haare schmieren.“

Geldautomat-Olympia-HamburgDa muss man die Kieler Nachrichten lesen, um zu erfahren, dass die Krise bei der HSH-Nordbank offenbar Auswirkungen auf die sportlichen Ambitionen der Hansestadt in Richtung Olympia haben könnte. „Wenn das hier schiefgeht, können wir uns Olympia in die Haare schmieren.“ Diesen Hinweis gab gestern in der Bürgerschaftsdebatte um die krisengeschüttelte Nordbank der FDP-Wirtschaftssprecher Michael Kruse. Weiterlesen

Der Sprung der Schwimmhalle über den Moldauhafen

Noch vor einer Woche waren es vier und nun ist es nur noch ein Entwurf – so bastelt man im Speeddurchlauf einen Masterplan für die so genannte Olympic City, deren Reichweite flux mit einem Stadionsprung erweitert wurde. Die Schwimmhalle wandert vom O’swaldkai rüber zum Überseezentrum und dieser Sprung über den Moldauhafen hat es in sich. Aber seht selbst:

Olympia-Lego: Variante B soll's derzeit sein.

Olympia-Lego: Variante B soll’s derzeit sein.


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Olympia-Referendum: Kommt drauf an, wie man fragt – Leitplanken sind erforderlich

Die Verfassungsänderung für die Einführung nicht nur eines Referendums zur Olympia-Bewerbung tritt – vorerst – in Kraft. Mit zwei Volksinitiativen gegen KritikerInnen gegen die Einführung von „Volksbefragungen von oben“ vor. Derweil wird in der Bürgerschaft bzw. im Senat an der Umsetzung der für November vorgesehen Befragung gearbeitet. Entscheidend wird sein: Wie wird das Volk eigentlich gefragt? Es braucht klare und verläßliche Leitplanken bzw. eine Ausstiegsklausel für den Fall, dass der Senat seine Versprechungen nicht einhalten kann. Weiterlesen

Olympia-Bewerbung Hamburg: 70 Millionen, ein Kampagnen-Etat der Wirtschaft und andere Foulspiele

vielgeld2Hamburg füllt seine Olympia-Bewerbungskasse.  70 Millionen Euro sind jetzt laut einer NDR-Meldung im Topf. Zusätzlich legt die Hamburger Wirtschaft eine eigene „Kampagnen-Kasse“ an, um damit für die Zustimmung der HamburgerInnen für die Olympia-Bewerbung Stimmung zu machen. Mit am Start: Die öffentlichen Unternehmen der Hansestadt. Deren Werbeeinsatz aus öffentlichem Geld könnte aber gar rechtswidrig sein, berichtet die taz. Weiterlesen

Jede Menge Budenzauber – zur „Vision“ der Olympic City

Kleiner Grasbrook heute. Wo geht es hier nach Olympia? Foto: S. Bauriedl

Stop. Der Kleine Grasbrook heute. Foto: S. Bauriedl

Nach der gestrigen Präsentation der Pläne für den geplanten Stadtteil „Olympic City“ bleibt vor allem ein berühmter Satz Helmut Schmidts hängen: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“.

Das, was Kees Christiaanse vom Architekturbüro KCAP aus Rotterdam (zusammen mit Nikolaus Goetze von gmp-Architekten) vorgestellt hat, war so fancy und dabei so unkonkret, dass nicht wenige Besucher/innen die Veranstaltung mit Kopfschütteln verlassen haben. Insgesamt war die Stimmung alles andere als euphorisch. Kein Wunder bei all dem Budenzauber, der für mehr Verwirrung gesorgt als Information geboten hat. Aber der Reihe nach.

Beginnen kann ich nicht am Anfang, da die Veranstaltung zwischenzeitlich so voll war, dass es keinen Einlass mehr gab. Für mich begann die Präsentation beim umständlichen Vortrag von Daniel Luchterhand, der die Ergebnisse der so genannten Bürgerwerkstatt zur Olympic City vorgestellt hat und über Allgemeinplätze, wie: „zu prüfen ist das Verhältnis zwischen Wohnen und Gewerbe“ nicht hinaus kam. So wie überhaupt noch sehr viel „zu prüfen ist“ und alles – von den Kosten bis zur Umsetzung – flexibel zu sein scheint. Weiterlesen

Was Olympia-Bewerbungen kosten und wer bezahlt? Lernen von München…

Kein Blanko-Scheck Olympia-Bewerbung

Kein Blanko-Scheck Olympia-Bewerbung. Foto Hamburg1

Irgendwie um die 50 Millionen Euro könnte allein die Hamburger Olympia-Bewerbung kosten, vielleicht auch ein paar Millionen mehr. Während in Hamburg gerade die Olympia2024-GmbH entsteht, hat man in München mit zwei vergangenen Bewerbungen noch immer keine Klarheit, was die dortige erste Bewerbung zu Winterspielen 2018  gekostet hat. Klar aber ist: Die Zeche zahlen die SteuerzahlerInnen. Weiterlesen