Bewerbungskosten: 20 Millionen € weniger vom Bund

Statt 30 Millionen will der Bund nur noch 10 Millionen in Hamburgs Olympiabewerbung verbrennen.

Statt 30 will der Bund nur noch 10 Millionen in Hamburgs Olympiabewerbung verbrennen.

So schnell kann’s gehen. Noch im Mai hieß es, dass der Bund 30 Millionen Euro zur Olympiabewerbung Hamburgs beisteuert. Nun, zwei Monate später, sind es nur noch zehn Millionen Euro. Dies berichten der Blog Elbmelancholie und die Welt. „Auf Anfrage der ,Welt‘ teilte das Bundesinnenministerium mit, dass die Bundesregierung von 2015 bis 2017 lediglich zehn Millionen Euro für die Olympiabewerbung veranschlagt, ergo auf 20 Millionen Euro verzichtet, die der Bundestag einhellig zu geben bereit wäre.“

Ich rekapitulieren: Die Bewerbungskosten belaufen sich auf mindestens 50 Millionen Euro (es war auch schon von 60 Millionen die Rede). Der Bund will sich nun doch nur mit 10 Millionen einbringen. Die Handelskammer will sage und schreibe 25 Millionen Euro (!) aus Wirtschaftskreisen beisteuern, natürlich ohne sich rechtlich dazu verpflichten zu lassen. Die Hansestadt Hamburg hat aktuell 15 Millionen für die Bewerbung fest eingeplant. Damit ist knapp die 50 Millionen erreicht, könnte man leichtsinnig denken. Aber: Noch ist keine müde Millionen aus der Wirtschaft geflossen und die Hansestadt ist die einzige, die laut Gesellschaftervertrag der Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024 überhaupt für irgendetwas haftet.

Andreas Grießen von Elbmelancholie fragt sich in seinem Beitrag, ob sich die Stadt Hamburg da bei Vertragsunterzeichnung über den Tisch hat ziehen lassen und bleibt am Thema dran. In einer Presseerklärung von DOSB und der Hamburger Behörde für Inneres und Sport heißt es beschwichtigend: „Es gibt Zusagen der Freien und Hansestadt Hamburg, des Bundes und der Wirtschaft, die keinen Zweifel daran lassen, dass die genannten 50 Mio. Euro in einem stimmigen Gesamtkonzept vor dem Referendum abgesichert werden können.“ Mal sehen, wie viel Millionen die Hamburger Steuerzahler/innen die Olympiabewerbung am Ende wirklich kosten wird.

„30 Millionen Euro für Hamburger Olympia-Bewerbung“, so jubelte das Hamburger Abendblatt im Mai über den Bundeszuschuss zur Bewerbung. Wir warten noch auf den Abendblatt-Bericht, dass 20 Millionen wohl doch in Berlin bleiben.

2 Gedanken zu „Bewerbungskosten: 20 Millionen € weniger vom Bund

  1. Warum muss immer vorher gemeckert werden obwohl noch gar nix passiert ist!? Wenn hinterher trotz Versprechungen nichts aus der Wirtschaft gekommen ist, ok, dann ist es gerechtfertigt. Aber so ist das einfach nur ein hämischer provozierender Kommentar!
    Aber das ist ja wohl das Geschäftsmodell dieser Seite…Vermutlich lässt sich mit „immer dagegen sein“ auch gutes Geld verdienen!

    PROLYMPIA !!

  2. Hallo DirkKa,
    auch mehrfaches wiederholen und behaupten macht aus diesem Blog – der nebenbei nicht mehr NOLYMPIA heißt – keine Geschäftsidee. Aber mit interesse nehmen wir gern Vorschläge entgegen, wie sich mit unser Arbeit „gutes Geld verdienen“ ließe. Vielleicht sind wir dazu bislang nicht schlau genug.
    Ansonsten ist deine Logik echt bestechend: Natürlich ist es total sinnvoll, Versprechungen a.) nicht ernst zu nehmen und b.) darauf zu verzichten, deren Umsetzung rechtzeitig einzufordern! Alle Erfahrung dieser Erde macht uns ja klar: Es ist immer besser, wenn man sich erst danach beschwert.
    Irgendwie funktioniert meine Welt offenbar anders als dein.
    Gruß
    Dirk Seifert

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